Tschüss, Magnetstreifen: Mastercard mottet Technologie ab 2024 ein

Wer eine Kreditkarte beschreiben wollte, der würde neben der hochgeprägten Kartennummer vermutlich auch den schwarzen Streifen auf der Rückseite erwähnen. Doch genau mit diesem Magnetstreifen will Mastercard schon bald Schluss machen. In Europa und anderen Regionen, in denen Zahlungen schon heute vorwiegend über den integrierten Chip abgerechnet werden, sollen ab 2024 die ersten Mastercard-Kreditkarten ganz ohne Magnetstreifen verteilt werden.
Da in den USA noch häufiger über die in den 1960ern von IBM entwickelte Magnetstreifentechnik abgerechnet wird, sollen dortige Banken erst ab 2027 die Option erhalten, Kreditkarten ohne Magnetstreifen anzubieten. Ab 2029 will Mastercard dann gar keine Kreditkarten mit dem kleinen schwarzen Streifen mehr anbieten. Da Kreditkarten üblicherweise eine maximale Gültigkeit von vier Jahren besitzen, wird es ab 2033 bei Mastercard endgültig mit der Technik vorbei sein.
Kreditkarten durch ein Magnetstreifenlesegerät zu ziehen, dürfte in einigen Jahren genauso anachronistisch anmuten, wie die sogenannten Ritschratsch-Geräte, mit denen die erhaben geprägten Kreditkarteninformation mechanisch auf Kohlepapier übertragen wurden, um Transaktionsbelege später bei der Kartengesellschaft vorzulegen. Und auch die heutzutage gebräuchliche Pin-Eingabe wird es nicht ewig geben.

Entwurf einer Kreditkarte ohne Magnetstreifen. Mastercard verzichtet auch gleich auf die übliche Textausrichtung und hochgeprägte Schrift. (Grafik: Mastercard)
Mastercard hat bereits 2017 angekündigt, Kreditkarten mit integrierten Fingerabdruckscannern zu entwickeln. 2019 wurde die Technik unter anderem durch Kund:innen der französischen Bank Crédit Agricole getestet und noch dieses Jahr sollen solche biometrischen Karten erstmals in größerem Umfang in Südkorea eingeführt werden. Auch Hauptkonkurrent Visa hat eine ähnliche Technik entwickelt.
Gleichzeitig wird auch die Bezahlung direkt mit dem Smartphone oder der Smartwatch immer beliebter. Einer repräsentativen Umfrage zufolge bezahlten zwischen September und November 2020 bereits vier von zehn Befragten mindestens einmal mit einem Gadget, statt mit einer physischen Bank- oder Kreditkarte.
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