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Ratgeber

Von Plex bis Jellyfin: Was ist der beste Medienserver für dein Heimkino?

Mit der richtigen Medienserver-Software baut ihr euch ohne viel Aufwand eine eigene Alternative zu Netflix und Spotify für den Heimgebrauch auf. Wir haben uns die drei wichtigsten Medienserver angeschaut und verraten, worin sie sich unterscheiden.

5 Min.
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Plex, Emby oder Jellyfin: Was ist der richtige Mediaserver für dich? (Foto: Stock-Asso/Shutterstock)

Egal, ob ihr eine Vielzahl an MP3-Dateien habt, die ihr gekauft hattet, als es noch kein Spotify gab und der Verkauf solcher Dateien als innovativer Vertriebsweg für Musik galt – oder ob ihr eure über Jahre aufgebaute DVD-Sammlung auf Festplatten gesichert habt. Die eigenen Medienschätze wollen viele nicht missen. Vor allem, wenn ausgerechnet der obskure Lieblingssong oder ‑film zwar auf der heimischen Festplatte schlummert, die großen Streaminganbieter genau den aber nicht anbieten.

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In dem Fall stellt sich aber die Frage, wie diese digitalen Medien am Ende sinnvoll konsumiert werden können. Klar, jeder Fernseher verfügt heute über einen USB-Anschluss, aber mit Stick oder externer Festplatte durch die Wohnung zu laufen ist wenig bequem. Auch die eigene Musiksammlung findet ab einer bestimmten Größe schlicht keinen Platz auf dem Smartphone.

Genau da kommen Medienserver ins Spiel. Sie bereiten eure Filme, Musik oder auch Fotos auf einem lokalen Server auf. Dazu beziehen sie dann auch automatisch passende Beschreibungen und Bilder aus dem Netz. Auf die Art entsteht eine interaktive Medienbibliothek mit passenden Postern, Darstellerlisten und mehr. Anschließend könnt ihr eure Filme oder Musikstücke ganz bequem über eine entsprechende App auf jedem Smart-TV, Tablet oder Smartphone im Haus abrufen.

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Plex, Emby und Jellyfin: Die drei bekanntesten Medienserver im Überblick

Die wohl bekannteste Medienserver-Software ist Plex. Die Software entstand 2007 als Hobbyprojekt und ging zwei Jahre später in ein Unternehmen über. Seit 2019 bietet Plex über seine Client-Apps auch werbefinanziertes Filmstreaming an. Dadurch wurde Plex dann auch Menschen bekannt, die niemals selbst einen Medienserver einrichten würden.

Etwas weniger bekannt dürften die beiden Konkurrenten Emby und Jellyfin sein. Die teilen sich wiederum eine gemeinsame Geschichte. Emby hatte ursprünglich große Teile des eigenen Quellcodes offengelegt. Später änderte das Team jedoch seine Strategie und arbeitet seitdem an einer proprietären Software-Lösung – genau wie Plex.

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Weil einige Open-Source-Entwickler:innen mit dieser Entwicklung nicht einverstanden waren, begannen sie, auf Basis des noch veröffentlichten Quellcodes eine freie Alternative namens Jellyfin zu entwickeln.

Plex bietet einen großen Funktionsumfang und viele Apps – einige Features stecken aber hinter einer Bezahlschranke. (Screenshot: Plex)

Die Vor- und Nachteile von Plex

Plex dürfte von allen drei Anbietern das schickste User-Interface bieten. Der Medienserver selbst kann unter Linux, FreeBSD, Windows, macOS oder als Docker-Container installiert werden. Außerdem unterstützt er alle gängigen NAS-Systeme von Synology bis Qnap.

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Auch auf der Client-Seite kann Plex seine Vorteile ausspielen. Von den wichtigen Desktop-Betriebssystemen über Smartphones, Tablets bis hin zu Smart-TVs und Konsolen: So ziemlich jedes denkbare Endgerät wird unterstützt. Da sind wir allerdings schon beim ersten Nachteil. Denn während ihr die meisten Client-Apps kostenfrei nutzen könnt, fallen bei manchen – darunter auch iOS und Android – zusätzliche Gebühren an. Die entfallen allerdings, wenn ihr ein aktives Abonnement oder eine lebenslange Mitgliedschaft habt.

Neben den allgemeinen Plex-Clients gibt es mit Plexamp auch eine eigene Musikstreaming-App. Die ist für Android, iOS, macOS, Windows und Raspberry Pi verfügbar. Hier fehlen Nutzer:innen der Gratisvariante von Plex allerdings eine Reihe von Funktionen.

Wer sich für das Plex-Abonnement entscheidet, zahlt wahlweise 4,99 Euro monatlich oder 39,99 Euro im Jahr. Die lebenslange Mitgliedschaft entspricht einer Einmalzahlung in Höhe von 119,99 Euro. Die kann sich auch abseits der Client-Apps rentieren. Denn durch die Zahlung werden einige serverseitige Features freigeschaltet.

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Eines der wichtigsten ist die Hardware-Unterstützung beim Transcodieren. Darunter versteht man die Umwandlung von Videoinhalten, wenn die beispielsweise in einem Format vorliegen, das euer Smart-TV nicht nativ abspielen kann. Außerdem fehlen Nutzer:innen der Gratisvariante Features wie das automatische Erkennen und Überspringen von Vor- und Abspännen.

Wie bereits erwähnt, bietet Plex auch eigene werbefinanzierte Inhalte direkt in der App an. Ob das ein Vor- oder ein Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer möchte, kann die Inhalte aber auch über seinen Plex-Account deaktivieren.

Auch Emby bietet Apps für alle wichtigen Plattformen. (Screenshot: Emby)

Emby: Starker Plex-Konkurrent mit Schwächen im Musikbereich

Sowohl Funktionsumfang als auch Preisgestaltung von Emby orientieren sich stark an denen von Plex. Auch hier gibt es eine Gratisversion der Medienserver-Software, die durch Zahlung einer monatlichen, jährlichen oder einmaligen Gebühr um Features wie hardwareunterstützte Transcodierung und das Überspringen von Vorspännen erweitert werden kann. Die Preise dafür liegen bei Emby bei 4,99 US-Dollar pro Monat, 54 US-Dollar pro Jahr oder einmalig 119 US-Dollar.

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Client-Apps bietet Emby für alle wichtigen Mobile- und Smart-TV-Plattformen an. Allerdings müsst ihr auch hier für manche Clients extra bezahlen, sofern ihr nicht sowieso schon für den Server bezahlt. Eine eigenständige Musik-App wie Plexamp gibt es von Emby allerdings nicht. Hier läuft alles über eine App.

Der Emby-Server selbst ist für Linux, FreeBSD, macOS, Windows, Docker sowie allerlei NAS-Systeme und Android verfügbar.

Wo Emby auch außerhalb der eigenen kleinen Nische als Vorbild dienen kann, ist der Kundensupport über das eigene Forum. Hier werden in der Regel alle Fragen, seien es Probleme oder Feature-Wünsche, schnell und kompetent beantwortet.

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Jellyfin: Weniger Clients – aber dafür Open Source. (Screenshot: Jellyfin)

Jellyfin: Das kann die Open-Source-Alternative zu Plex und Emby

Während die Preisstrukturen von Plex und Emby am Ende darauf hinauslaufen, dass Dauernutzer:innen mit einer Einmalzahlung immer am besten dran sind, braucht ihr euch über Software-Kosten bei Jellyfin keine Gedanken zu machen. Dementsprechend müsst ihr bei der Open-Source-Lösung auch nicht extra dafür bezahlen, dass eure Hardware auch sinnvoll für die Transcodierung genutzt wird.

Auch die Client-Apps sind mit allen Features kostenfrei. Allerdings könnte das Jellyfin-Projekt dafür vermutlich auch kaum Geld verlangen. Die Android-App ist zwar äußerst solide, der Roku-App beispielsweise fehlen aber einige wichtige Funktionen. Wer wiederum einen Samsung-Smart-TV hat, der muss sich erst einen Samsung-Entwickler:innen-Account erstellen, um einen wenig überzeugenden Client installieren zu können.

Aufgrund seiner quelloffenen Natur gibt es für den Medienserver dafür aber eine ganze Reihe an kompatiblen Musik-Apps. Der Server selbst ist für verschiedene Linux-Distributionen, Windows, macOS und Docker verfügbar.

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Fazit: Welche Medienserver-Software ist die Beste für mich?

Wer eine Reihe unterschiedlicher Endgeräte mit seinem Medienserver mit Inhalten versorgen will, dürfte bei Plex oder Emby am besten aufgehoben sein. Ist das nicht der Fall, kann sich auch ein Blick auf die quelloffene Alternative Jellyfin lohnen. Zumal euch dadurch keine Kosten entstehen.

Wer neben Videos auch häufig Musik streamt, der sollte sich Plex oder – abhängig von den eigenen Endgeräten – auch Jellyfin genauer anschauen.

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