Wer kennt sie nicht? 10 stereotype Typen, die Gift für Meetings sind

(Grafik: blog.weekdone.com)
Mit der Zeit kennst man seine Pappenheimer. Schon vor den Meetings ärgert man sich darüber, dass Anke gleich wieder zu allem Ja und Amen sagt, oder dass Till gleich – zwar sehr unterhaltsam aber zeitlich ausladend – von seinem Wochenende erzählen wird. Welcher Stereotyp das rote Tuch ist, mag von Kollege zu Kollege unterschiedlich sein. Aber einer, oder zwei dieser Typen, bringt bestimmt auch dich auf die Palme:
1. Der stille Assassin

Der stille Assassin legt erst nach dem Meeting los. (Grafik: blog.weekdone.com)
Er sitzt im Meeting, sagt kein Wort und verzieht keine Miene. Wenn er nach seiner Meinung gefragt wird, wirkt er eher gleichgültig. Aber ist das Meeting vorbei, geht es richtig los. In jeder Pause zischt er den Kollegen zu, wie fürchterlich er das neue Projekt findet, wie fehlgeplant es ist, aber dass es ja rein gar nichts bringen würde, was dazu zu sagen.
Erziehungsmaßnahme: Man kann den Kollegen darauf hinweisen, dass er eine Mitschuld daran trägt, wenn sich die Dinge nicht zu seiner Zufriedenheit entwickeln, wenn er sie nicht anspricht. Liegt seiner Zurückhaltung allerdings Angst vor der Reaktion des Teams oder der Vorgesetzten zugrunde, könnte man anbieten, ihn beim nächsten Meeting zu unterstützen.
2. Der Pilger
Er schafft es einfach immer, soweit vom Kern der Sache abzulenken, dass man irgendwann gar nicht mehr weiß, worum es eigentlich ging. Er kommt vom Hundertsten ins Tausendste und findet den Weg nicht zurück zum Thema.
Erziehungsmaßnahme: Hier gilt es für alle Meeting-Teilnehmer, wachsam zu sein. Themen, die nicht ins Meeting gehören, sollte man sofort vertagen. Ist es tatsächlich etwas wichtiges, hilft es vielleicht, gleich einen konkreten Termin zu finden, damit es leichter fällt, das Problem vorerst außen vor zu lassen.
3. Der Ja-Sager
Er sagt zu allem ja und amen. Egal, worum es geht, er findet es super. Es wirkt, als hätte er von nichts eine Ahnung und scheut nur die Konfrontation. Ob er im Meeting ist oder nicht, spielt im Prinzip keine Rolle.
Erziehungsmaßnahme: Wenn man eine richtige Einschätzung von einem ja-Sager hören möchte, kann man versuchen, ihn etwas beschreiben statt bewerten zu lassen. Statt „wie findest du den momentanen Workflow?“ lieber „kannst du uns mal den aktuellen Workflow beschreiben?“. So kann man auch herausfinden, ob der Ja-Sager tatsächlich mit allem total zufrieden ist, oder ob nur keinen Plan hat.
4. Der Aber-Typ
Er findet immer ein „aber“. Und sei es noch so klein und unbedeutend, er weiß wo es steckt. Und er holt es garantiert raus. Es wirkt ein bisschen so, als suche er das Haar in der Suppe. Neue Ideen bremst er so schnell durch negative Stimmung aus, dabei sind seine Einwände oft kleinteilig.
Erziehungsmaßnahme: Hier kann es reichen, den Kollegen darauf hinzuweisen. Vielleicht ist der Mitarbeiter auch mit sich selbst sehr kritisch und versucht nur jedes denkbare Problem zu finden, damit man es ausmerzen kann. Dass er damit die Stimmung drückt, ist ihm vielleicht gar nicht bewusst. Prinzipiell kann man auch das Meeting so strukturieren, dass Kritik erst in einer zweiten Feedbackrunde geäußert wird.
5. Der Ulkige
Er bereichert jede Mittagspause, er nervt in jedem Meeting: der Ulkige. Immer gibt es noch eine lustige Pointe, die erzählt werden oder ein Witz, der zum besten gegeben werden muss.
Erziehungsmaßnahme: Der tut nichts, der will nur spielen – soviel ist klar. Deswegen sollte man nicht zu schroff mit dem Ulkigen umgehen. Aber wenn es zu wild wird, kann man ihm ja mal mit der stillen Treppe drohen.
6. Der Ping-Pong-Master
Der Ping-Pong-Master beherrscht seine Technik perfekt. Sobald er zu Wort gebeten wird, spielt er den Ball an einen Kollegen weiter: „Dazu kann euch Thorsten glaube ich besser was sagen.“ Er hat wenig Lust Rede und Antwort zu stehen und seine Arbeit zu erklären. Warum auch, wenn es jemand anders machen kann.
Erziehungsmaßnahme: Hier sollte man einfach darauf bestehen, die Dinge aus seiner Sicht hören zu wollen. Schließlich hat man einen Grund dafür gehabt, ihn zu fragen. Es sei denn, man hat sich tatsächlich in der Zuständigkeit geirrt.
7. Der Laute
ARGUMENTATION IST FÜR DUMMKÖPFE. WER GEHÖRT WERDEN WILL, MUSS LAUT SEIN. Das ist sein Motto. Wenn er etwas einzuwerfen hat, dann verschafft er sich eben Gehör, in dem er in gehobener Lautstärke über den Kollegen „drüberredet“. Das ist in der Regel so irritierend, dass der Laute sein Ziel erreicht und der Kollege verstummt.
Erziehungsmaßnahme: Ein schwieriger Fall. Ruhigere und harmoniebedürftige Typen haben hier keine Chance, gehört zu werden. Dass der mit dem lautesten Organ am meisten Gehör bekommt, geht jedoch gar nicht. Deswegen ist es wichtig konkrete Meeting-Regeln aufzustellen, die das Ausredenlassen beeinhalten und darauf sollte man dann auch pochen. Darauf muss allerdings die ganze Gruppe achten. Denn der Überredete schafft das oft nicht. Auch eine gute Methode: Wortmeldung mit Fingerzeig anzeigen lassen, statt mit Lautstärke. Hat schon in der Schule geklappt.
8. Der epische Power-Point-Typ
Nach 30 Minuten fragt man sich langsam: Wie viele Folien hat diese Präsentation eigentlich – eine Trillion?! Klar, in wirklichkeit sind es nur 145 Slides, aber das macht dann irgendwann auch keinen Unterschied mehr. Meetings mit diesem Typen ziehen sich gewaltig in die Länge und plötzlich werden auch alle zum Ja-Sager, denn zum Diskutieren hat dann wirklich niemand mehr die Kraft.
Erziehungsmaßnahme: Zeitlimit, Zeitlimit, Zeitlimit. Nach der zweiten abgebrochenen Präsi hat er es dann spätestens gelernt.
9. Der Multi-Tasker
Vor ihm auf dem Tisch: sein Laptop. In seiner Hand: sein Smartphone. Und er hat keine Scheu es zu benutzen. Beim Meeting hört er nur mit einem Ohr zu, während er nebenbei an seinem Projekt arbeitet. Ständig müssen Dinge wiederholt werden, weil dann doch nur die Hälfte angekommen ist.
Erziehungsmaßnahme: Zum einen kann man generell Laptops und Smartphones aus dem Meeting verbannen. Will man das nicht, gibt es noch einen anderen Trick: Man lässt den Multi-Tasker Protokoll führen. Den Laptop hat er ja eh schon dabei.
10. Der Detailverliebte
Winzige Details sind sein Ding. Er liebt es, ausgiebig darauf herumzukauen und verliert dabei vollkommen den Blick für das große Ganze. Wenn der Website-Relaunch ansteht, ist das Startseiten-Icon sein Thema. Dazu sollte es am besten ein eigenes Meeting geben. Das Problematische: Der Nissenpicker kann nicht weiterdenken, bevor sein Detail geklärt ist.
Erziehungsmaßnahme: Mach das Detail zu seiner Aufgabe. Die Diskussion lässt sich vertagen, indem man den Detailverliebten bittet, das nocheinmal auszuformulieren und sich nach dem Meeting der Sache anzunehmen.
11. Der Nachzügler

Eine geht noch, eine eine geht noch rein… Der Nachzügler hat immer noch eine vergessene Frage. (Grafik: blog.weekdone.com)
Ja, ich weiß. Zehn Punkte reichen. Aber ich hab noch einen elften: den Nachzügler. Der macht das genauso. Alle Fragen sind gefragt, das Schlusswort ist gesprochen, die Aufgaben verteilt. Alle sind bereit aufzustehen und den Raum zu verlassen. Aber, Moment, eine Frage wäre da noch. Der Nachzügler hat es einfach nicht geschafft seine Frage rechtzeitig zu stellen und jetzt muss sie noch besprochen werden, obwohl alle mit dem Kopf schon woanders sind.
Erziehungsmaßnahme: Wurde das Meeting offiziell aufgelöst, sollte die Frage vertagt werden. Um zu vermeiden, dass wirklich wichtige Fragen liegen bleiben, sollte man am Ende des Meetings noch einmal Raum dafür geben, in die Runde zu fragen, ob noch etwas offen ist.
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