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Mehr als Sprachmodelle: Warum angewandte KI die große Chance für Europa ist

Während sich die Schlagzeilen auf Durchbrüche bei großen Sprachmodellen konzentrieren, vollzieht sich im Stillen eine fundamentale Verschiebung: Die nächste Phase der KI-Transformation findet nicht nur in Rechenzentren statt, sondern in den praktischen Anwendungen. Genau da liegt Europas große Chance.

Von Ingo Hoffmann
3 Min.
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Liegt Europas große Chance im KI-Einsatz? (KI-generiertes Bild: Midjourney / t3n)

Ein gutes Beispiel dafür liefert Siemens, die gemeinsam mit Microsoft das erste Industrial Foundation Model (IFM) entwickeln. Dieses auf Industriedaten spezialisierte KI-Modell soll die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine neu gestalten und die Produktivität in der Fertigung steigern – ein Beleg dafür, wie europäische Unternehmen KI gezielt für industrielle Anwendungen nutzbar machen.

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Wertschöpfung entsteht dort, wo KI auf jahrzehntelange Industrieerfahrung und reale Geschäftsprozesse trifft. Europas Stärken liegen in seinem hochinnovativen Mittelstand, führenden Technologieunternehmen und einer herausragenden Forschungslandschaft. Europäische Unternehmen und Startups entwickeln KI-Lösungen, die zwar weniger Schlagzeilen machen als ChatGPT, aber konkrete wirtschaftliche Werte schaffen.

Die nächste Welle der KI-Innovation

Diese Transformation ist bereits in vollem Gange. Dabei hilft der europäische Fokus auf die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme, die den hohen europäischen Standards entsprechen. Der 2024 verabschiedete EU AI Act schafft erstmals einen verbindlichen Rechtsrahmen, auch wenn die vollständige Implementierung noch Jahre dauern wird.

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Enterprise AI: Die digitale Transformation der Geschäftsprozesse

Ein aktuelles Beispiel für diese Entwicklung ist die strategische Partnerschaft zwischen dem französischen KI-Unternehmen Mistral, SAP und Capgemini. Gemeinsam entwickeln sie maßgeschneiderte KI-Lösungen für stark regulierte Branchen wie Finanzdienstleistungen, den öffentlichen Sektor und die  Energiewirtschaft – Bereiche, in denen Europa traditionell stark ist.

Diese Zusammenarbeit illustriert Europas Wettbewerbsvorteil: Die Kombination aus technologischer Innovation, Branchenexpertise und regulatorischem Know-how. 

Vertical AI: Branchenspezifische KI-Lösungen 

Branchenspezifische KI-Expertise schafft einzigartige Wettbewerbsvorteile. Was oft als Europas größte Hürde gilt – strenge Datenschutz- und Sicherheitsstandards – entwickelt sich zum strategischen Vorteil: Diese Standards zwingen zur Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme von Beginn an. Eine Kompetenz, die sich angesichts weltweit verschärfter Regulierung zum Exportschlager entwickeln könnte.

Ein Beispiel ist die Kooperation zwischen dem frisch finanzierten Hamburger Startup Mindpeak und dem Technologieunternehmen Zeiss im Bereich der medizinischen Bildanalyse. Mindpeak  entwickelt KI-Lösungen, die Pathologen bei der präzisen Diagnose von Krankheiten unterstützen. Die Integration ihrer KI-Algorithmen in die Mikroskopie-Systeme von Zeiss schafft einen konkreten Mehrwert im klinischen Alltag.

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Industrielle KI: Optimierung der Fertigung

Anders als bei Konsumenten-Anwendungen, wo US-Unternehmen dominieren, hat Europa durch seine breite industrielle Basis einen natürlichen Vorsprung bei KI-Anwendungen in der Fertigungsindustrie. Neben Siemens mit seinem Industrial Foundation Model ist das schwedische Startup iPercept hierfür ein weiteres gutes Beispiel.

Die KI-basierte Lösung des Unternehmens, die aus einem mehrjährigen Forschungsprojekt von schwedischen Unternehmen mit dem KTH Royal Institute of Technology hervorging, ist eine neue Methode zur automatischen Zustandsüberwachung von metallverarbeitenden Maschinen während der laufenden Produktion. Diese Innovation ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung von Verschleiß, sondern optimiert auch die Lebensdauer von Produktionsanlagen – ein direkter Beitrag zur Effizienz und Nachhaltigkeit der Industrieproduktion.

Ausblick

Europas KI-Zukunft steht auf drei Säulen:

  1. Industrielle Stärke: Jahrzehntelange Expertise in Schlüsselbranchen,
  2. Technologische Innovation: Führende Forschung und innovative Startups
  3. Regulatorische Kompetenz: Weltweite Vorreiterrolle bei KI-Standards.

Diese Kombination schafft einzigartige Voraussetzungen – wenn bestehende Hürden konsequent abgebaut werden. Dabei gilt es drei zentrale Herausforderungen zu meistern:

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  1. Mangelnde Skalierung: Fragmentierte Märkte erschweren schnelles Wachstum
  2. Kapitallücke: Europäische Startups erhalten im Schnitt 1/3 weniger Finanzierung als die US-Konkurrenz
  3. Regulatorische Unsicherheit: Klare und einheitliche Umsetzungsrichtlinien für den AI Act fehlen noch.

Ein voll integrierter digitaler Binnenmarkt mit harmonisierten Regeln und gemeinsamen Datenräumen wird zum entscheidenden Hebel für Europas globale KI-Wettbewerbsfähigkeit.

Europa muss jetzt schnell und konsequent voranschreiten. Denn auch China hat diese Chancen erkannt. So betonte Präsident Xi Jinping bei einer Studientagung des Politbüros zu KI im April (die erste fand 2018 statt), dass China sich noch stärker auf die Anwendung von KI fokussieren werde. 

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