Der sich verschärfende Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die corona-bedingten Probleme bei der Aufrechterhaltung der weltweiten Lieferketten treiben immer mehr Hersteller mit ihren Fabriken aus China heraus. Mehrere asiatische Auftragsfertiger wie die taiwanischen Konzerne Foxconn und Pegatron sollen einem Reuters-Bericht zufolge die Errichtung von Kapazitäten in Mexiko überlegen. Damit könnten iPhones für den US-Markt bald in dem Nachbarland hergestellt werden, wie Insider meinen.
Foxconn: Keine Sicherheit für mögliche Mexiko-Pläne
Demnach soll Foxconn seine Entscheidung über einen Standort für seine neue Fabrik noch im Laufe dieses Jahres treffen. Den von Reuters zitierten Insidern zufolge gibt es aber keine Sicherheit dafür, dass Foxconn an dem Plan dann auch festhält. Schließlich wollte Foxconn laut US-Präsident Donald Trump schon im Jahr 2017 eine LCD-Panel-Fabrik im US-Staat Wisconsin errichten, in der 13.000 Menschen beschäftigt werden sollten. Dafür wollte Foxconn angeblich zehn Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen. Letztlich ist der Plan enorm geschrumpft. Jetzt sollen in der Fabrik Ventilatoren in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Medtronics gebaut werden.
Immerhin ist Foxconn aber schon in Mexiko aktiv und betreibt fünf Fabriken in dem mittelamerikanischen Land. So baut Foxconn-Tochter Sharp in Mexiko etwa Fernseher. Foxconn soll sich einem weiteren Insider zufolge schon in Gesprächen mit der mexikanischen Regierung befinden. Die Gespräche seien aber in einem sehr frühen Stadium und könnten jederzeit noch scheitern. Foxconn selbst ließ wissen, dass man derzeit keine Pläne habe, sein Engagement in Mexiko auszubauen. Apple wollte den Bericht nicht kommentieren.
iPhone-Fertiger Foxconn verlegt Kapazitäten aus China
Allerdings hatte Foxconn-Chairman Liu Young-way vor wenigen Tagen vor Investoren gesagt, dass der US-chinesische Handelskrieg die Welt in zwei Gruppen teile. Foxconn arbeite daran, seine Lieferketten und Produktionsstätten so auszurichten, dass man beide Märkte bedienen könne. Schon jetzt würde rund ein Drittel der Foxconn-Produktion außerhalb von China abgewickelt. Für Mexiko spräche neben der Nähe zum US-Markt auch ein neues Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada, das eine zollfreie Lieferung in die USA ermöglichen würde. Außerdem sind die Löhne dort vergleichsweise niedrig.
Die US-Regierung lotet derzeit zudem mögliche finanzielle Anreize für die Ansiedlung von Produktionskapazitäten in den USA, Lateinamerika und der Karibik aus. Apple-Zulieferer Foxconn hatte zuletzt eher nach Indien oder Vietnam geschielt, wenn es um Fabriken außerhalb Chinas ging. Im Juli hieß es, dass der Konzern eine Milliarde Dollar in die Hand nehmen wolle, um ein Werk für die iPhone-Herstellung in Indien zu errichten. Samsung hatte im Herbst 2019 seinen Rückzug aus China abgeschlossen und setzt ebenfalls auf Indien und Vietnam für den Bau seiner Smartphones.
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