Microsoft-Bericht enthüllt: OpenAI macht Verluste in Milliardenhöhe
Obwohl die KI-Produkte von OpenAI weltweit von Millionen Menschen genutzt werden, ist das Unternehmen noch immer nicht profitabel. Tatsächlich schreibt es laut dem aktuellen Quartalsbericht des Investors Microsoft sogar Verluste in Milliardenhöhe.
Große Verluste – trotz großem Erfolg
OpenAI ist nicht börsennotiert und muss deshalb keine Geschäftsberichte veröffentlichen. Dennoch wurde jetzt bekannt, dass das KI-Unternehmen im dritten Jahresquartal offenbar einen Verlust im zweistelligen Milliardenbereich verzeichnet hat. Grund dafür ist der kürzlich veröffentlichte Quartalsbericht von Microsoft. Der Tech-Konzern hält 27 Prozent an OpenAI und hat deshalb auch den aktuellen Stand seiner Beteiligung offengelegt. Wie Heise berichtet, könnte sich der Verlust bei OpenAI auf bis zu 12,1 Milliarden US-Dollar belaufen.
Wie aus dem Bericht auf Seite 9 hervorgeht, hat Microsoft bis zum 30. September 2025 schon 11,6 Milliarden Dollar in OpenAI investiert. Insgesamt wurden dem KI-Unternehmen 13 Milliarden Dollar zugesagt. Die Beteiligung wird nach der sogenannten Equity-Methode bilanziert, sodass sich Gewinne oder Verluste bei OpenAI direkt auf die Ergebnisse von Microsoft auswirken. Im Fall von OpenAI bedeutet das derzeit Verluste: Auf Seite 33 des Quartalsberichts ist zu lesen, dass Investitionen in das KI-Unternehmen den Jahresüberschuss um 3,1 Milliarden Dollar beziehungsweise den Gewinn um 0,41 Dollar pro Aktie minderten. Trotzdem konnte Microsoft im letzten Quartal einen Gewinn von 27,7 Milliarden Dollar erzielen und überschritt im Gesamtjahr erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar.
OpenAI-Chef Sam Altman bleibt gelassen
In die Berechnung fließt nur der Anteil an OpenAIs Quartalsverlusten ein, der dem Unternehmensanteil von Microsoft entspricht. Da dieser bei rund 27 Prozent liegt, ergibt sich daraus hochgerechnet ein Gesamtverlust von geschätzt 11,5 Milliarden Dollar für OpenAI im vergangenen Quartal. Andere Schätzungen fallen noch höher aus. So könnte der Verlust laut dem Wall Street Journal sogar rund 12 Milliarden Dollar betragen. Grund für die Differenz sei eine veränderte Beteiligungsstruktur: Aufgrund der Umstrukturierung von OpenAI von einer Non-Profit- zu einer For-Profit-Organisation habe sich Microsofts Anteil von ursprünglich 32,5 auf 27,5 Prozent verringert.
Beide Berechnungen zeigen: OpenAI ist noch lange nicht profitabel. Zwar ist ChatGPT, der KI-Bot des Unternehmens, äußerst beliebt und wird laut CEO Altman von rund 800 Millionen Menschen wöchentlich genutzt – bisher zahlen aber nur fünf Prozent der Nutzer:innen für ein Abonnement. Gleichzeitig sind die Investitionen von OpenAI enorm. Das Unternehmen bringt regelmäßig neue Produkte auf den Markt und plant, eine Billion Dollar in den Ausbau seiner Infrastruktur zu investieren. Ob das Unternehmen 50 Millionen oder 50 Milliarden pro Jahr verbrenne, spiele für ihn keine Rolle, sagte Altman im vergangenen Jahr auf einer Veranstaltung der Stanford University. „Es ist mir wirklich egal, solange wir meiner Meinung nach auf einem Kurs bleiben, auf dem wir letztendlich viel mehr Wert für die Gesellschaft schaffen“, so der OpenAI-Chef.