Microsoft will unabhängiger von Nvidia und AMD werden: Wie ein eigener KI-Chip dabei helfen soll
Microsoft will künftig auf eigene Chips setzen. (Foto: Below the Sky / Shutterstock)
Nvidia ist durch den Boom rund um Künstliche Intelligenz zu dem größten Unternehmen für KI-Chips geworden. Das macht viele andere Konzerne, die leistungsstarke KI-Tools anbieten wollen, von Nvidia abhängig. Mehrere Unternehmen arbeiten deshalb an eigenen KI-Chips, um Nvidia den Rücken zu kehren. Und auch Microsoft soll diesem Schritt folgen. In den Rechenzentren des Copilot-Anbieters kommen aktuell noch zahlreiche GPUs von Nvidia, aber auch von AMD zum Einsatz. Doch das soll sich künftig ändern.
So will sich Microsoft von Nvidia und AMD loslösen
Während der Italian Tech Week sprach Microsofts Chief Technology Officer, Kevin Scott, mit der CNBC. Im Interview fragte der Sender, ob es langfristige Pläne gäbe, einen Wechsel zu hauseigenen Chips durchzuführen. Scott antwortete darauf „Absolut“ und dass das Unternehmen schon jetzt auf eine „Menge Microsoft-Silizium“ in den eigenen Rechenzentren setzen würde.
Scott fügte hinzu: „Wir sind nicht religiös, wenn es um die eingesetzten Chips geht. Und das bedeutet für uns seit Jahren, dass die beste Preis-Leistungs-Lösung Nvidia ist. Wir würden aber grundsätzlich alles einsetzen, um sicherzustellen, dass wir ausreichend Kapazitäten haben, um die Nachfrage zu sichern.“
Um diese Nachfrage zu stillen und die Infrastruktur der Microsoft-Server zu optimieren, geht es Scott aber nicht nur rein um die eingesetzten Prozessoren: „Es geht um das gesamte System-Design. Es ist das Netzwerk und die Kühlung und man will am Ende die Freiheit haben, auch wirklich die Entscheidungen treffen zu können, die man treffen muss – um das Optimum für die hohe Auslastung herauszuholen“.
Der Schritt zu eigenen KI-Prozessoren ist für Microsoft dabei nicht neu. Schon 2023 enthüllte das Unternehmen den Chip Maia 100 und setzte ihn in den eigenen Rechenzentren ein. Allerdings konnte sich dieser nicht gegen die Konkurrenz von Nvidia und AMD im Hinblick auf Performance durchsetzen. Schon für 2026 soll aber ein Nachfolger des Maia-Chips in den Startlöchern stehen. Und dieser könnte dann den von Scott angekündigten Wechsel der Prozessoren einläuten.