
Microsoft. (Foto: VDB Photos / Shutterstock)
Berichten von mehreren US-Medien zufolge soll Microsoft die Verträge dutzender Journalisten nicht verlängert haben, um ihre Aufgaben künftig von einer künstlichen Intelligenz erledigen zu lassen. Insgesamt soll es sich um rund 50 Mitarbeiter handeln, die bisher über externe Medienfirmen unter anderem bei Microsofts Newsdienst MSN beschäftigt waren. Ihre Verträge laufen demnach Ende Juni aus, wie Gizmodo schreibt.
Microsoft: KI soll Journalisten ersetzen
Microsoft ließ dazu der Seattle Times über einen Konzernsprecher ausrichten, dass man wie alle Unternehmen sein Geschäft regelmäßig evaluiere, was auch einmal in einem Rückbau resultieren könne. Mit der Coronapandemie habe der Stellenabbau jedenfalls nichts zu tun. Zum Thema KI sagte Microsoft nichts. Dass ihre bisherige Tätigkeit bei MSN künftig durch Algorithmen erledigt werden soll, erklärten ehemalige Mitarbeiter, die aber anonym bleiben wollten. Festangestellte Microsoft-Mitarbeiter in ähnlichen Bereichen sollen übrigens nicht abgebaut werden.
Schon derzeit setzt Microsoft bei MSN auf Algorithmen, wenn es darum geht, die leistungsstärksten Artikel der Newspartner zu finden. Bisher waren aber menschliche Journalisten dafür verantwortlich, gute Überschriften und passende Fotos zu finden. Auch bei der Kuratierung geplanter Inhalte oder die Pflege redaktioneller Kalender auf den Partner-Newsseiten waren Microsoft-Mitarbeiter verfügbar. Diese halbautomatisch verwalteten Tätigkeiten sollen künftig vollautomatisch ablaufen.
Kann eine KI effizient Inhalte überwachen?
Inwieweit die KI künftig in den Prozess der Inhalteerstellung bei MSN eingebunden wird, ist aber nicht klar. Dazu wollte sich Microsoft gegenüber Gizmodo vorerst nicht äußern. Ehemalige Mitarbeiter rechnen aber damit, dass es zu Schwierigkeiten kommen könnte, wenn die KI die sehr strengen Richtlinien bei den Inhalten überwachen soll. Im Normalfall sollen dadurch gewalttätige oder unangemessene Inhalte von der Webseite ferngehalten werden. Noch dürften Maschinen nicht in der Lage sein, etwa beleidigende Inhalte zu 100 Prozent herausfiltern zu können. Das Gegenteil kann die KI jetzt ja aber beweisen.