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Bei KI lieber Zweiter: Microsoft will nicht die Nummer 1 sein

Microsoft entwickelt bewusst nicht die fortschrittlichste KI – sondern eine günstigere. KI-Chef und Deepmind-Gründer Suleyman hält Spitzenforschung für überbewertet. Und sein Plan stellt die Partnerschaft mit OpenAI auf die Probe.

3 Min.
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Langfristig will Microsoft seine eigenen KI-Modelle entwickeln – vorerst bleibt das Unternehmen absichtlich zurück. (Bild: Shutterstock/Stock all)

Der Softwarehersteller Microsoft aus Redmond im US-Bundesstaat Washington investiert Milliarden in Künstliche Intelligenz – doch statt die Spitze zu erobern, lässt das Unternehmen bewusst andere vorgehen. KI-Chef Mustafa Suleyman nennt das eine „Off-Frontier“-Strategie: Man wartet gezielt drei bis sechs Monate, bis die Konkurrenz die teuerste Pionierarbeit geleistet hat – und zieht dann nach.

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„Es ist günstiger, eine präzise Antwort zu liefern, wenn man erst abwartet, bis andere vorgeprescht sind“, sagt Suleyman im Gespräch mit CNBC. Den Anspruch, das fortschrittlichste Modell der Welt zuerst zu entwickeln, hält er für unnötig – und zu kostspielig.

Mustafa Suleyman: Der Mann hinter dem Plan

Suleyman weiß, wie es an der Spitze aussieht. Der gebürtige Brite war Mitgründer von Deepmind in London, das 2014 von Google übernommen wurde – laut The Guardian und anderen Medien für eine Summe zwischen 400 und 650 Millionen US-Dollar.

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Nach seiner Zeit bei Deepmind und dem KI-Startup Inflection aus Palo Alto im US-Bundesstaat Kalifornien wechselte er im vergangenen Jahr zu Microsoft – samt Team. Dort verantwortet er nun den gesamten KI-Bereich und verfolgt einen langfristigen Kurs: unabhängige KI-Entwicklung mit klarem Fokus auf Wirtschaftlichkeit.

OpenAI: Partner und Rivale zugleich

Trotz eigener Ambitionen bleibt Microsoft eng mit OpenAI aus San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien verbunden. Deren Modelle treiben den hauseigenen Assistenten Copilot an. Viele Microsoft-Produkte – von Bing über Windows bis zu Office – profitieren direkt von OpenAIs Sprach- und Bildsystemen.

Doch die Beziehung zeigt Risse. Im Juli 2024 setzte Microsoft OpenAI offiziell auf die Liste der Wettbewerber. Im Januar 2025 wiederum verkündete OpenAI eine neue Partnerschaft mit Oracle aus Austin im US-Bundesstaat Texas für das 500-Milliarden-Dollar-Projekt „Stargate“. Damit verließ OpenAI erstmals exklusiv Microsofts Azure-Infrastruktur.

Microsoft und OpenAI: Noch zusammen – aber auf Zeit?

Microsoft reagierte zurückhaltend – und veröffentlichte einen Blogpost mit dem Hinweis, OpenAI sei „kürzlich ein neues, großes Azure-Engagement eingegangen“. Die Zusammenarbeit sei also keineswegs beendet. Doch Suleyman denkt langfristig: Bis 2030 bleibe man eng verbunden, erklärte er – arbeite aber parallel daran, eigene Systeme unabhängig betreiben zu können.

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Sein Team verfügt über massive Rechenkapazitäten und umfassende Expertise. Doch die Ansage ist klar: Microsoft will die weltbesten KI-Modelle nicht als Erstes entwickeln. „Das ist extrem teuer – und es ist unnötig, diese Doppelarbeit zu machen“, so Suleyman gegenüber CNBC.

Frisches Gedächtnis: Microsoft zieht bei KI-Personalisierung nach

Ein Beispiel lieferte Microsoft am 4. April 2025: Zum 50-jährigen Firmenjubiläum kündigte das Unternehmen die Einführung einer „Gedächtnis“-Funktion für Copilot an. Der Assistent kann sich künftig an Vorlieben, wiederkehrende Themen und wichtige Kontexte erinnern – etwa Lieblingsgerichte oder regelmäßige Termine. Nutzer:innen behalten laut Microsoft volle Kontrolle darüber, was gespeichert wird.

OpenAI hatte ein vergleichbares Feature bereits seit Längerem in ChatGPT integriert. Microsoft folgt mit Verzug – allerdings strategisch motiviert. Für KI-Chef Suleyman ist das kein Nachteil, sondern gelebte Effizienz.

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Langfristig allein: Microsofts KI-Chef setzt auf Unabhängigkeit

Auch bei der Veröffentlichung kleinerer, quelloffener Modelle, die lokal auf PCs laufen und keine teuren GPUs benötigen, verfolgt Microsoft einen bewusst abweichenden Ansatz. Das Unternehmen setzt auf Effizienz, nicht auf technologische Weltrekorde.

Gegenüber CNBC lässt Suleyman indes keinen Zweifel daran, worauf es ihm ankommt: „Es ist absolut geschäftskritisch, dass wir Künstliche Intelligenz langfristig eigenständig bei Microsoft entwickeln können.“ Der aktuelle Rückstand ist demnach zwar Teil des Plans – aber sicher nicht das Ziel.

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