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Test

Microsofts Surface-Laptop im Test: KI im Fokus – aber 3 andere Dinge überragen

Schneller als das Macbook und klüger als jeder andere Windows-Computer – so beschreibt Microsoft den neuen Surface-Laptop. Aber kann das Gerät die großen Versprechen halten? Das klärt der Test.

7 Min.
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Viel Leistung und eine lange Laufzeit machen den Surface-Laptop zum besten Gerät fürs Garten-Office – wenn man die richtigen Apps nutzt. (Foto: t3n)

Wenn der nächste Office-Laptop leistungsstark, ausdauernd und schick sein soll, ist ein Macbook Air sicherlich nicht die falsche Wahl. Spätestens seit der Umstellung auf ARM-Prozessoren erfüllt das Gerät all diese Kriterien problemlos. Muss zwingend Windows installiert sein, war der Microsoft-Surface-Laptop in der Vergangenheit eine solide Alternative. Auch gut anzusehen, aber je nach Ausstattung eben nicht so schnell und ausdauernd.

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Mit der Neuauflage will das Windows-Unternehmen das nun ändern. Das Gerät gehört zu den ersten Copilot-Plus-PCs. Bei dieser neuen Kategorie stehen KI-Funktionen rund um den Copilot-Assistenten im Vordergrund, aber auch Leistung und Laufzeit sollen stimmen. Microsoft spricht vollmundig von den „schnellsten und intelligentesten Windows-PCs, die je gebaut wurden“. Das klingt fast so, als ginge die Arbeit am Surface-Laptop von alleine. Aber stimmt das auch?

Was macht einen Copilot-Plus-PCs aus?

Zunächst die Basics: Um als Copilot-Plus-PC zu gelten, muss ein Laptop mindestens mit 256 Gigabyte SSD- und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet sein. Beim Testkandidaten kein Problem. 1 Terabyte Speicher und 32 Gigabyte RAM stecken drin.

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Ebenfalls wichtig ist die Neural Processing Unit, oder kurz NPU. Diese Einheit soll Prozessor und Grafikkarte bei KI-Aufgaben entlasten und zu einer langen Akkulaufzeit beitragen. Microsoft setzt Exemplare mit mindestens 40 Tops voraus. Der Begriff steht für „Trillion Operations per Second.“ Der Surface-Laptop bietet sogar 45 Tops.

Beim Surface-Laptop gehört diese NPU zum verbauten Snapdragon-X-Elite-Prozessor. Dabei handelt es sich wie beim Macbook um einen Chip auf ARM-Basis. Der Vorteil ist der geringe Strombedarf bei gleichzeitig hoher Leistung. Zumindest in der Theorie. In der Vergangenheit machten hier vor allem X86-Programme für klassische Intel- und AMD-CPU die Theorie zunichte. Sie mussten aufwendig emuliert werden, was an der Leistung zehrte.

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Heute liegt der Fall etwas anders. Viele beliebte Apps sind bereits an das installierte Windows 11 on ARM angepasst, darunter unter anderem Microsofts eigene Office-Apps, aber auch Anwendungen wie Chrome, Whatsapp oder Zoom. Bei allen nicht angepassten Programmen soll der Prism-Emulator aushelfen.

Der Surface-Laptop bietet Macbook-Feeling

Verpackt ist die (vermeintlich) kluge Hardware in einem schicken Gehäuse aus Aluminium. Das Modell in Schwarz gefällt, auch wenn jedes Staubkorn auf dem Deckel sofort fürs Auge ersichtlich wird. Alternativ gibt es den Laptop in Silber, einem Blau- und einem Goldton. Kurz gesagt: Fürs Macbook-Feeling muss man nicht zwingend ein Macbook kaufen.

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Der Microsoft Surface Laptop liegt auf einem Tisch.

Außer dem Logo gibt es am Surface-Laptop nicht viel zu sehen. Kennt man irgendwoher. (Foto: t3n)

Eingeschaltet fällt der starke Bildschirm auf. Dazu muss man wissen: Den Surface-Laptop gibt es in zwei Größen mit 13,8- und 15-Zoll-Display. Microsoft hat die größere Variante in die Redaktion geschickt. Die Auflösung ist mit 2496 × 1664 Bildpunkten zwar nicht so hoch wie beim vergleichbaren Apple-Gerät, das sollte aber auch im direkten Vergleich nicht auffallen.

Die Anschlüsse am Surface Laptop in der Nahaufnahme.

Der Surface-Laptop bieten neben einer Kopfhörerbuchse einen USB-A- und zwei USB-C-Anschlüsse. Auf der anderen Seite gibt es noch einen MicroSD-Kartenleser und den Surface-Connector für Strom. (Foto: t3n)

Viel wichtiger: Die Helligkeit stimmt. An sommerlichen Tagen kann man auch im Freien gut mit dem Surface-Laptop arbeiten. Nur das Display spiegelt vielleicht etwas zu doll. Eine matte Version gibt es leider nicht.

Die Farben wirken lebensecht, die Kontraste satt – obwohl kein OLED-Bildschirm verbaut ist. Den gibt es nur bei teureren Ausgaben des ebenso neuen Surface Pro. Wie das Tablet hat aber auch der Laptop einen Touchscreen, der präzise auf Eingaben reagiert, im Test aber kaum zum Einsatz kam.

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Die Arbeit mit dem Surface-Laptop macht Spaß

In der Praxis bemerkt man den Wechsel von Intel- auf ARM-Chips definitiv – zunächst fällt das positiv auf. Der verbaute Prozessor liefert ausreichend Leistung, um die Wartezeit zu mini- und die Laufzeit zu maximieren. Vor allem die Arbeit mit den angepassten Microsoft-365-Apps rund um Word und Co. macht Spaß (so viel Spaß, wie mit Word und Excel eben möglich ist). Mit dem Gerät konnte ich den ganzen Arbeitstag im erwähnten sommerlichen Garten-Office verbringen, ohne an die Steckdose zu müssen.

Die Tastatur des Microsoft Surface Laptop in der Nahaufnahme.

Die Tastatur des Surface-Laptop ist ein Traum. Guter Druckpunkt, angenehme Geräuschkulisse und drei neue Tasten gibt es auch: zum Stummschalten für das Mikrofon (F1), für Screenshots (F8) und der Copilot-Button. (Foto: t3n)

Aber nicht alles ist gut. Wer nach Feierabend noch etwas wegballern will, bekommt Probleme. Allein der Download und die Installation von Spielen aus Quellen wie dem Epic-Game-Store lässt den Lüfter des Surface-Laptop aufheulen. Dann sinkt die Akkulaufzeit auch rapide. Und am Ende hat sich die Mühe weder fürs Gerät noch für den Redakteur gelohnt. Denn selbst ältere Titel wie Death Stranding oder Fortnite starteten auf dem Surface-Laptop gar nicht erst. Da blieb nur der Umweg via Gamepass in die Cloud. Dass das Erlebnis nicht optimal ist, ist eine andere Geschichte.

Die Ergebnisse eines Benchmark-Tests.

Im Geekbench 6 liegt der Surface-Laptop mit dem ähnlich ausgestatteten Galaxy Book 4 Edge fast gleichauf. Auch der M3-Prozessor bewegt sich in den Regionen. (Screenshot: t3n)

Von starken Benchmark-Ergebnissen wie denen vom Geekbench 6 sollte man sich aber nicht blenden lassen. Für Gamer ist das Gerät nichts. Dass man den Copilot-Plus-PC auch bei anderen Apps mit Vorsicht genießen muss, haben wir bereits beim Test des Samsung Galaxy Book 4 Edge gesehen.

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Welche KI-Funktionen bietet der Surface-Laptop?

Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Copilot-Plus-PCs ist der Fokus auf KI-Anwendungen, oder zumindest sollte er das sein. Denn so viele exklusive Funktionen, wie der Kategoriename vermuten lässt, gibt es gar nicht. Die Anzahl beschränkt sich auf drei: Windows-Studio-Effekte für die Webcam, eine Live-Übersetzung und die Co-Creator-Funktion in Microsoft Paint. Richtig nützlich sind sie Stand jetzt alle nicht.

Ein Screenshot aus Windows 11.

Die Studio Effekte der Copilot-Plus-PCs sind eine nette Spielerei, aber kein Kaufgrund. (Screenshot: t3n)

Die Videountertitel funktionieren zwar auch lokal, können Sprachen aber nur ins Englische oder Chinesische übersetzen. Die Studiofilter für die Webcam funktionieren systemweit und bieten neben Weichenzeichnern und Comic-Stilen auch eine Funktion, die es wirken lassen soll, als seien die Augen permanent auf die Kamera gerichtet. Nett, aber eben auch kein Kaufgrund für einen über 1.000 Euro teuren Laptop.

Bleibt noch der Co-Creator in Paint, der dabei helfen soll, selbst gemalte Bilder per Textprompt in echte Kunstwerke zu verwandeln. Es mag darin liegen, dass ich selbst nicht gut malen kann, aber bei mir führte kein Prompt zum gewünschten Ergebnis. Ohnehin ist der Einsatzzweck dafür in meinem Alltag überschaubar.

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Ein Screenshot aus Windows 11.

Einen Versuch im Co-Creator war es wert. (Screenshot: t3n)

Ähnlich sieht es bei der Copilot-App aus, die man mit einem Druck auf die neue Taste auf der Tastatur öffnen kann. Sie gibt es auch für „normale“ Windows-PCs zum Download. Ohnehin handelt es sich dabei lediglich um eine progressive Web-App. Dasselbe Erlebnis können sich noch Mac-Nutzer:innen auf der Copilot-Website holen. Von den Vorstellungen, die Microsoft einst für seinen Copilot hatte, ist diese Version zumindest weit weg. Nutzer:innen sollten eigentlich in der Lage sein, via Copilot PC-Funktionen zu bedienen, zum Beispiel den Papierkorb zu leeren. Das funktioniert nicht.

Und meine Arbeit muss ich auch selbst erledigen, denn die Gratis-Version des Copilot steht für Word und Co. nicht zur Verfügung. Damit der (mehr oder wenige) smarte Helfer auch in Word, Excel und Outlook zur Verfügung steht, muss man monatlich 22 Euro an Microsoft zahlen. Dafür gibt es dann Copilot Pro – mit direkter Integration für Microsoft 365.

Apple Intelligence gibt es zwar noch nicht, die Präsentation auf der WWDC sah aber danach aus, als hätte der Microsoft-Konkurrent eine bessere Idee für die Umsetzung in macOS Sequioa.

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Die letzte große Neuheit, die Microsoft nach wie vor bewirbt und die wohl als Killer-Feature für Copilot-Plus-PCs vorgesehen war, ist die Recall-Funktion. Die soll regelmäßig Screenshots von eurem Bildschirminhalt machen. Das System soll euch dann flott weiterhelfen, wenn ihr auf der Suche nach bestimmten Dateien oder Mails seid. Weil es allerdings Probleme mit dem Datenschutz gab, hat Microsoft die Funktion verschoben.

Fazit

Um es zusammenzufassen: Für den Microsoft-Surface-Laptop spricht die gute Performance bei der Office-Arbeit, die lange Akkulaufzeit (wenn man mit den richtigen Apps arbeitet) und die gute Verarbeitungsqualität. In jedem Fall nicht zum Surface-Laptop greifen solltet ihr, wenn einer oder beider dieser Punkte auf euch zutreffen: Ihr wollt uneingeschränkt jedes Spiel spielen können, oder ihr erhofft euch wirklich praktische KI-Funktionen. Beides bietet das Gerät Stand jetzt nicht.

Die Arbeit mit dem Surface-Laptop ist ein Traum. Das Gerät bietet einen tollen Bildschirm, eine gute Tastatur, ausreichend Leistung und eine lange Laufzeit. Für meine Belange wär es genau das richtige Notebook. Allerdings kostet das Gerät in der getesteten Konfiguration auch 2.499 Euro. Für einen Office-Laptop ganz schön teuer. So viel muss man nicht zwingend ausgeben. Die günstigste Version mit kleinerem Bildschirm gibt es schon ab 1.199 Euro und wäre damit günstiger als das die Einsteigerversion des Macbook Air mit M3-Prozessor (1.299 Euro). Die Frage ist, ob die abgespeckte Version im Alltag ebenfalls gut performt.

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