Chef schreibt dir auf Teams? Könnte ein Hacker sein – so tricksten Angreifer Unternehmen aus
Microsoft Teams ist immer häufiger Cyberangriffen ausgesetzt. (Foto: Shutterstock/ Daniel Constante)
Gleich vier Sicherheitslücken in Microsoft Teams haben Cybersicherheitsexpert:innen beschäftigt. Sie haben Kriminellen Identitätsdiebstahl und Social-Engineering-Angriffe ermöglicht.
So schaffen es die Hacker, sich als Arbeitskollegen auszugeben
Die Schwachstellen ermöglichten es den Angreifer:innen nicht nur Konversationen zu manipulieren, sondern sich auch als Kolleg:innen der unwissenden Opfer auszugeben, berichtete die auf Cybersicherheit spezialisierte Nachrichtenseite The Hacker News. Die ersten Patches dazu wurden von Microsoft bereits im August 2024 veröffentlicht, die aktuellsten vor kurzem im Oktober 2025.
Die Sicherheitslücken ermöglichten es den Kriminellen, sowohl die Anzeigenamen in privaten Chats zu ändern, als auch die in Anrufbenachrichtigungen und während des Anrufs verwendeten Anzeigenamen beliebig zu manipulieren. Dadurch konnten sie sich als Arbeitskolleg:innen ausgeben, was das Erkennen der Betrugsversuche deutlich erschwerte.
Kam die Nachricht wirklich vom Boss – oder steckt ein Angriff dahinter?
Die Schwachstellen ermöglichten es auch, Nachrichteninhalte zu bearbeiten, ohne die Absender-Identität zu ändern. Auch eingehende Benachrichtigungen konnten manipuliert werden, um die scheinbaren Absender:innen zu ändern. Cyberkriminellen hätten die Opfer dazu verleiten können, schädliche Nachrichten zu öffnen, indem sie diese so aussehen ließen, als kämen sie von einer vertrauenswürdigen Quelle, beispielsweise von firmeninternen Führungskräften.
„Diese Schwachstellen zeigen, wie Angreifer das grundlegende Vertrauen in Tools für die Zusammenarbeit untergraben und Microsoft Teams von einem wichtigen Werkzeug für Unternehmen in ein Einfallstor für Täuschung verwandeln können“, teilte das Cybersicherheitsunternehmen Check Point in einem Blogeintrag mit.
Sinnvolle und weniger sinnvolle Passworttipps
„Diese Schwachstellen greifen das digitale Vertrauen im Kern an“
In einer im Oktober veröffentlichten Mitteilung hatte Microsoft mitgeteilt, dass die weltweite Verbreitung von Microsoft Teams es zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle machen. „Diese Schwachstellen greifen das digitale Vertrauen im Kern an“, erklärte Oded Vanunu, Leiter der Produktschwachstellenforschung bei Check Point.
Plattformen wie Microsoft Teams seien heute genauso wichtig wie E-Mails „und genauso angreifbar“, erklärte Vanunu. „Unsere Forschung zeigt, dass Angreifer nicht mehr in Systeme eindringen müssen; es genügt, das Vertrauen zu untergraben.“ Seine Forderung ist eindeutig: „Unternehmen müssen nun nicht nur die Systemverarbeitung, sondern auch das Vertrauen der Nutzer schützen.“