Kein Palmöl oder Mikroplastik: Mit diesen Apps kauft ihr nachhaltiger ein

Wer bestimmte Inhaltsstoffe aus Rücksicht auf die Umwelt bei seinen Einkäufen vermeiden will, der kann dazu im Supermarkt einfach einen Blick auf die Verpackungsangaben werfen. Wirklich hilfreich ist das aber nicht immer. Denn die wenigsten Konsument:innen wissen vermutlich, dass sich beispielsweise Mikroplastik hinter einer Vielzahl von Begriffen verbergen kann.
Gezielt nach Inhaltsstoffen wie Polyethylen, Nylon-12 oder Polymethylmethacrylat zu suchen, würde zwar helfen, erfordert beim Einkauf aber einiges an Aufwand. Tatsächlich ist das gar nicht notwendig. Denn es gibt eine Reihe von Apps, die uns mit nur wenigen Handgriffen sofort darüber informieren, welche potenziell umwelt- oder gesundheitsschädlichen Stoffe in einem Produkt verwendet werden.
Codecheck prüft Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Kosmetik

Codecheck verrät euch, welche potenziell schädlichen Inhaltsstoffe in einem Produkt sind. (Screenshot: Codecheck / t3n)
Codecheck hat sich in den letzten Jahren als praktischer Einkaufshelfer erwiesen. Über die App scannt ihr den Strichcode auf der Warenverpackung und erhaltet dann umfangreiche Informationen über die Inhaltsstoffe. Hier seht ihr auf einen Blick, welche Stoffe laut Studien unbedenklich und welche unter Umständen mit Vorsicht zu genießen sind.
Außerdem informiert euch die App darüber, ob das Produkt Palmöl oder schwer abbaubares Mikroplastik enthält. Auf die Art spart ihr euch eine aufwendige Recherche und erhaltet trotzdem einen guten Überblick darüber, was von den genutzten Inhaltsstoffen zu halten ist.
Obendrein sagt euch die App auch, ob ein Produkt vegan oder vegetarisch ist. Diese Information ist allerdings nicht immer verfügbar. Denn manche Produkte enthalten Inhaltsstoffe, die sowohl tierischen als auch nicht-tierischen Ursprungs sein können.
Codecheck ist kostenfrei für iOS und Android verfügbar. Die dahinterstehende Firma legt viel Wert darauf, dass die angezeigten Informationen von unabhängigen Quellen stammen und Herstellerfirmen keinen Einfluss auf sie haben.
Finanziert wird die App durch Produktwerbung, Advertorials in dem sogenannten News-Bereich sowie Affiliate-Werbung. Außerdem gibt es eine kostenpflichtige Variante der App, mit der ihr auch offline den Produktkatalog durchstöbern könnt.
Toxfox informiert dich über Giftstoffe in Shampoo und Kinderspielzeug

Mikroplastik und mehr: Toxfox informiert euch über schädliche Inhaltsstoffe. (Screenshot: Toxfox / t3n)
Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) betreibt mit Toxfox eine App, die euch schon vor dem Einkauf über potenziell schädliche Inhaltsstoffe aufklären soll. Bei Toxfox liegt der Fokus auf Kosmetikprodukten und Kinderspielzeug.
Wie bei Codecheck habt ihr in Toxfox die Möglichkeit, den Strichcode auf der Verpackung einzuscannen, und werdet dann über potenziell schädliche Inhaltsstoffe informiert. Als besonders schädlich sieht der BUND in diesem Zusammenhang hormonelle Schadstoffe, Mikroplastik sowie Nanopartikel an.
Toxfox ist kostenfrei für iOS und Android verfügbar.
Nabu-Siegel-Check informiert dich über die verschiedenen Biosiegel

Mit dem Nabu-Siegel-Check erfahrt ihr, was sich hinter den unzähligen Produktsiegeln verbirgt. (Screenshot: Nabu-Siegel-Check / t3n)
Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (Nabu) hat ebenfalls eine App im Angebot, mit der ihr euch im Laden über die Produkte informieren könnt. Im Gegensatz zu Codecheck und Toxfox geht es beim Nabu-Siegel-Check aber nicht um die Inhaltsstoffe an sich, sondern um die Bedeutung etwaiger auf der Verpackung angebrachter Produktsiegel.
Habt ihr die App geöffnet, visiert ihr einfach das auf der Verpackung aufgedruckte Produktsiegel an und erhaltet dann Informationen über die Vorgaben, die zum Erhalt dieses Siegels notwendig sind. Alternativ könnt ihr in der App aber auch eine Liste gängiger Produktsiegel abrufen und euch über ihre Bedeutung informieren.
Der Nabu-Siegel-Check erkennt so ziemlich alle im deutschen Einzelhandel vorhandenen Siegel, die auf eine nach bestimmten Kriterien fußende Biozertifizierung oder „fair“ gehandeltes Produkt hinweisen. Auch die hauseigenen Biosiegel der verschiedenen großen deutschen Supermarktketten finden sich in der App.
Der Fokus liegt allerdings eindeutig auf der Biozertifizierung. Daher erhalten Siegel, bei denen es vorwiegend um die Einhaltung sozialer Standards bei Anbau und Produktion geht, hier auch keine Spitzenbewertung. Die bleibt im Nabu-Siegel-Check ausschließlich Produktsiegeln vorbehalten, die einen ökologischen Anbau nachweisen.
Auch die für manche Kund:innen möglicherweise relevante Information, dass hinter der durch das Demeter-Siegel nachgewiesenen biologisch-dynamischen Landwirtschaft neben hohen ökologischen Auflagen auch äußerst esoterische Vorgaben stecken – wie beispielsweise bei Vollmond ein mit Kuhmist gefülltes Horn zu vergraben –, findet sich in der App nicht.
Schlecht recherchiert, Codecheck ist an einen amerikanischeen Investor verkauft, der nur noch Daten sammelt. Die Datenbank wird nur noch wenig bis gar nicht aktualisiert, dafür die Werbung verdoppelt und es gibt keine Information darüber, ob Bewertungen nicht durch die Hersteller beeinflusst werden. Alternativ kann man sich Yuka anschauen, deutlich transparenter.
Hier haben Sie wiederrum schlecht recherchiert. Weder ist der Käufer amerikanisch, noch besteht der Zweck im Datensammeln.
Warum wird eigentlich immer gesagt, dass man Palmöl meiden solle, aber nie was besser ist? Grade im Hinblick auf den Regenwald ist das fatal, da die Ölpalme die ertragreichste Ölpflanze ist (sagt u.a. der WWF). Kokosöl verbraucht z.B. 5 mal mehr Fläche als Palmöl und Raps 6 mal mehr (sagt jedenfalls Wikipedia). Wenn ich also aus Umweltgründen auf Palmöl verzichte, erreiche ich genau das Gegenteil.