Hacker aus Nordkorea: Milliarden-Raubzug scheitert an der Rechtschreibung
Bis vor wenigen Jahren galten die wie die New York Times berichtet.
Als bisher erfolgreichster Beutezug dürfte die Wanna-Cry-Attacke gelten, die in diesem Frühjahr weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Noch ist nichts bewiesen, aber Sicherheitsforscher vermuten Nordkorea hinter der Ransomware-Attacke. Insgesamt 6.000 Hacker sollen in den Diensten von Diktator Kim Jong-un stehen – sie operieren nicht nur aus Nordkorea heraus, sondern sind in verschiedenen Ländern, darunter Malaysia, Nepal, Kenia oder Indonesien, stationiert.
Die Cybersoldaten erbeuten nach übereinstimmender Meinung von Beobachtern Hunderte Millionen US-Dollar pro Jahr mit virtuellen Banküberfällen und ähnlichen Online-Attacken. Ein britischer Geheimdienstoffizier geht laut dem Bericht der New York Times sogar von einer Summe von rund einer Milliarde US-Dollar jährlich aus. Das entspräche etwa einem Drittel der gesamten Exporteinnahmen Nordkoreas.
Wanna Cry: Nordkoreanische Hacker sollen dahinter stecken
Bei der Wanna-Cry-Attacke, durch die zehntausende Computer von Unternehmen, Krankenhäusern, Behörden und Verbrauchern rund um den Globus blockiert wurden, zeigte sich auch, dass es Nordkorea nicht nur um die Generierung von Einnahmen geht. Vielmehr nutzt das Land die Möglichkeiten, die das Internet ihm bietet, um eine Art Cyber-Krieg gegen Länder wie die USA oder Südkorea zu führen. Der Fairness halber: Auch diese Länder bekämpfen das isolierte Nordkorea im Gegenzug auf diese und ähnliche Weise.
Darüber hinaus werden die Hacker auch eingesetzt, um das Image des als quasi gottgleich verehrten Diktators des Landes zu wahren. Für Aufsehen gesorgt hat etwa der Mega-Hack auf das Sony-Netzwerk, um die Ausstrahlung der Kim-Satire „The Interview“ zu verhindern – zunächst auch mit Erfolg. Kurze Zeit zuvor soll der New York Times zufolge auch ein britischer Fernsehsender gehackt worden sein, damit ein Film über einen in Nordkorea gekidnappten Wissenschaftler nicht gezeigt wird.
Hacker: Billige Hightech-Waffe aus Nordkorea
Einst hatte Nordkorea 100-US-Dollar-Noten gefälscht, um den Staatshaushalt aufzustocken. Jetzt bringen die digitalen Raubzüge ein Vielfaches ein. Nordkoreas Hacker-Truppen wurden in den vergangenen sechs Jahren seit der Machtübernahme durch Kim Jong-un massiv ausgebaut, die Softwarespezialisten in China und bei der UNO in den USA ausgebildet. Für westliche Geheimdienstexperten sind die nordkoreanischen Hacker aber vor allem deshalb so gefährlich, weil das Land nichts zu verlieren hat und die Hacker nur wenig Kosten verursachen – im Gegensatz etwa zum Atomwaffenprogramm des Landes.
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