Die Konsolidierung auf dem Payment-Markt geht weiter. Der französische Konzern Worldline will seinen ebenfalls in Frankreich ansässigen Konkurrenten Ingenico schlucken. Dazu hat Worldline den Ingenico-Aktionären ein Angebot von 123,10 Euro pro Aktie in bar angeboten. Ebenfalls möglich sein soll eine Mischung aus Cash und Aktientausch. Die Aktie des deutschen Rivalen Wirecard zeigt sich zunächst wenig beeindruckt von dem möglichen neuen Schwergewicht.
Viertgrößter Payment-Anbieter entsteht
Denn laut Worldline soll nach Abschluss der Fusion der viertgrößte Paymentdienstleister der Welt entstehen. Während die Verwaltungsräte der Übernahme bereits zugestimmt haben, hängt der Deal jetzt an der Zustimmung der Aktionäre. Immerhin gewährt Worldline ihnen einen Aufpreis von 17 Prozent gegenüber dem Schlusskurs am Freitag, wie Bloomberg berichtet. Die Ingenico-Aktie legte am Montagmorgen um zehn Prozent zu, während die Worldline-Aktie in ähnlichem Umfang verlor.
Anders, als man vielleicht erwarten könnte, pendelt die Wirecard-Aktie auf dem Niveau vom Schlusskurs am Freitag. Die Börsianer scheint das mögliche Entstehen eines neuen Schwergewichts auf dem Payment-Sektor nicht sonderlich zu beeindrucken. Das könnte laut den Experten von Der Aktionär auch daran liegen, dass manche Beobachter den Kaufpreis für Ingenico als recht hoch bewerten.
Wirecard fast so viel wert wie Worldline und Ingenico zusammen
Geht die Fusion über die Bühne, soll der neue große Player rund 20.000 Mitarbeiter haben und fast eine Million Händler und 1.200 Finanzunternehmen bedienen. Bei Wirecard arbeiten dagegen aktuell nur rund 5.700 Mitarbeiter. Die Zahl der Kunden soll gut 300.000 betragen. Allerdings beläuft sich die gemeinsame Marktkapitalisierung von Worldline und Ingenico – gemessen am Schlusskurs vom Freitag – auf 18,4 Milliarden, während Wirecard allein auf 16,5 Milliarden Euro kommt.
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