Milliardenschwere Rückholaktion: Warum Google viel Geld an das Startup von Ex-Mitarbeitern zahlt
Noam Shazeer war KI-Forscher bei Google – und das schon ziemlich lange. 2000 hat er dort seinen ersten Job bekommen. 2017 war Shazeer einer der führenden Autor:innen, die in einem Paper das Transformer-Modell vorstellten. Heute basieren die meisten großen Sprachmodelle genau auf dieser Forschung.
Doch 2021 verließ der KI-Forscher den Tech-Konzern nach über 20 Jahren im Streit. Shazeer arbeitete unter anderem mit Daniel De Freitas an einem Chatbot mit dem Namen „Meena“. In einem internen Memo sagte der Forscher voraus, dass das Modell die Suchmaschine von Google ersetzen und Billionen von Dollar einbringen könnte. Das sagen Insider gegenüber dem Wall Street Journal. Doch Google möchte „Meena“ nicht veröffentlichen, worauf die beiden Forscher das Unternehmen verlassen.
Die teuerste Rückholaktion aller Zeiten?
Drei Jahre später ist KI komplett in der Gesellschaft angekommen. Die großen Tech-Konzerne liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das beste Sprachmodell. Mittendrin: Noam Shazeer und Daniel De Freitas. Die beiden gründeten nach ihrem Ausstieg bei Google Character.ai.
Das Unternehmen hat ein Sprachmodell entwickelt, bei dem Nutzer:innen individuelle Charaktere erstellen können. Mit Prompts können sie Persönlichkeiten und Parameter festlegen und dann für die Community freigeben. Neben fiktionalen Charakteren gibt es auch KI-Therapeut:innen oder Freund:innen zum Chatten.
Im August 2024 gab es dann den großen Deal für Shazeer und De Freitas: Character.ai bekommt von Google 2,7 Milliarden Dollar für die Nutzung ihres Modells. Doch der Deal soll noch einen anderen Grund: Shazeer und De Freitas sollen zurückkommen und in Googles Deep-Mind-Team an Gemini weiterarbeiten.
Innerhalb von Google wird Shazeeers Rückkehr laut Wall Street Journal als der Hauptgrund für die milliardenfache Lizenzzahlung gesehen.