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Millionenstrafe für Whatsapp-Nutzung: Morgan Stanley holt sich Geld zurück

Wegen der Whatsapp-Nutzung ihrer Mitarbeiter müsste die US-Bank über 120 Millionen US-Dollar zahlen – nun gibt sie die Strafe an die Mitarbeiter weiter, die über den Messengerdienst gechattet hatten.

2 Min.
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„Finger weg von Whatsapp“, heißt es für Banker. (Bild: Shutterstock/Kovop 58)

Als Banker sollte man lieber die Finger von Whatsapp lassen – das weiß man spätestens seit die US-Aufsicht einige Großbanken mit hohen Geldbußen für die Nutzung des Messengerdienstes belegt hat.

In einer branchenweiten Untersuchung hatte die amerikanische Börsenaufsicht SEC im vergangenen Jahr 16 Banken mit insgesamt 1,1 Milliarden Dollar bestraft, weil sie die Whatsapp-Chats ihrer Angestellten mit Kunden und Kollegen nicht ausreichend dokumentiert und archiviert hatten. Banken müssen grundsätzlich jede professionelle Kommunikation überwachen – auch wenn dazu moderne Technologien eingesetzt werden, die das eigentlich nicht erlauben.

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Nach Angaben der SEC waren Zehntausende Nachrichten auch von leitenden Investmentbankern über inoffizielle Kanäle ausgetauscht worden. Die Verstöße hatten sich zwischen Januar 2018 und September 2021 ereignet. Auch die Deutsche Bank musste in dem Fall die Höchststrafe von über 120 Millionen Dollar zahlen, ebenso erging es der amerikanischen Großbank Morgan Stanley.

Morgan Stanley lässt die Banker zahlen

Geld, das sich zumindest die US-Bank nun von ihren Mitarbeitern zurückholen will, wie die Financial Times berichtet. Während manche nur einige tausend Dollar zahlen sollen, gibt es aber auch Banker, von denen Morgan Stanley über eine Million Dollar verlangt. Die Höhe der Strafe richtet sich dabei danach, wie viele Nachrichten der einzelnen Mitarbeiter verschickt hat, wie lange er oder sie schon in der Bank arbeitet und ob bereits Verwarnungen wegen der Whatsapp-Nutzung ergangen waren.

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Um das Geld zurückzubekommen, hat die Bank Boni zurück gefordert oder behält noch nicht ausgezahlte Bonuszahlungen ein. Im Jahr 2020 hatte Morgan Stanley sich bereits von zwei hochrangigen Führungskräften getrennt, weil sie über Whatsapp kommuniziert hatten.

Deutsche-Bank-Vorstände verzichteten auf Boni

Ob nun auch andere Banken, die von der SEC-Untersuchung betroffen waren, ähnliche Konsequenzen ziehen, ist nicht bekannt. Zu ihnen gehören neben der Morgan Stanley und der Deutschen Bank auch die UBS, Credit Suisse, Barclays, Goldman Sachs, Citigroup und die Bank of America.

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In den Banken werden die  Telefone und Computer von Mitarbeitern als Konsequenz aus der SEC-Untersuchung stärker von den Compliance-Abteilungen überwacht, um den Aufsichtsbehörden zu zeigen, dass die Verstöße gegen die Kommunikationsrichtlinien ernst genommen werden.

Bei der Deutschen Bank sollen in der Vergangenheit sogar Vorstände Fans des Messengerdienstes Whatssapp gewesen sein: Der ehemalige Chef der Fondstochter DWS Asoka Wöhrmann soll die unkontrollierten Kommunikationskanäle ebenso genutzt haben wie CEO Christian Sewing selbst. Deutschlands größte Privatbank hat aufgrund der SEC-Ermittlungen in einer internen Untersuchung geprüft, wie weitverbreitet die Whatsapp-Nutzung war – und die Mitarbeiter ermahnt, die Finger von den Messengerdiensten zu lassen.

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Bereits im Juni 2022 hatten zehn Vorstandsmitglieder dort zudem demonstrativ auf jeweils 75.000 Euro aus ihren Boni-Zahlungen verzichtet, um so Verantwortung für die unerlaubte Nutzung des Kurznachrichtendienstes in der Bank zu übernehmen.

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