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Mobilfunkempfang im Zug: Wie die Deutsche Bahn das Problem endgültig lösen will

Wer mit der Deutschen Bahn reist, muss häufig nicht nur mit Verspätungen rechnen – auch der Mobilfunkempfang lässt oft zu wünschen übrig. Zumindest dafür verspricht die Bahn jetzt Abhilfe: Neue Frequenzbänder sollen das Problem lösen.

Quelle: dpa
2 Min.
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Die Deutsche Bahn will dafür sorgen, dass der Mobilfunkempfang in den Zügen besser wird. (Foto: Monkey Business Images/Shutterstock)

In Deutschland können Zugreisende künftig mit einem besseren Mobilfunkempfang rechnen. Grund dafür ist eine technische Umrüstung von rund 10.000 Lokomotiven, Triebzügen und Steuerwagen auf eine neue Funktechnik, die dafür sorgt, dass für die Mobilfunk-Versorgung der Bahnreisenden mehr Frequenzspektrum zur Verfügung steht.

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Frequenz-Blockade durch Zugfunk

Bislang blockierte der Zugfunk GSM-R, ohne den kein Zug das Bahnnetz in Deutschland nutzen darf, die Verwendung eines wichtigen Mobilfunk-Spektrums für die Allgemeinheit. Die Frequenzen für das 900-Megahertz-Band, die für den LTE-Funkstandard genutzt werden, liegen nahe an den Zugfunkfrequenzen. Um den sicheren Betrieb der Züge nicht zu gefährden, durften die vier Mobilfunk-Provider in Deutschland ihre LTE-900-Megahertz-Infrastruktur bislang entlang der Bahnstrecken nicht ohne Einschränkungen einsetzen, worunter die Qualität des Smartphone-Empfangs im Zug gelitten hat.

Die Einschränkung konnte nun aufgehoben werden, weil die alten und störanfälligen Geräte des Zugfunks GSM-R durch „gehärtete“ Geräte ersetzt wurden, die sich durch den LTE-Funk im 900-Megahertz-Band nicht mehr aus dem Takt bringen lassen. Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 dürfen nur noch Eisenbahnfahrzeuge mit störfesten GSM-R-Endgeräten auf dem Schienennetz unterwegs sein.

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95 Millionen Euro Förderung

Das Verkehrs- und Digitalministerium hatte zuvor die Umrüstung mit 95 Millionen Euro gefördert. Bundesdigitalminister Volker Wissing (parteilos) erklärte, gerade an Bahngleisen sei eine flächendeckende, zuverlässige und leistungsfähige Mobilfunkversorgung eine echte Herausforderung. „Dank der Umrüstung auf den störfesten Bahnfunk GSM-R können die Mobilfunknetzbetreiber jetzt Frequenzen einbeziehen, die bislang nur eingeschränkt genutzt werden konnten. Damit erleben wir eine spürbare Verbesserung der Mobilfunkversorgung entlang unserer Verkehrsadern.“

Marcel de Groot, der CEO von Vodafone Deutschland, sagte: „Durch die Umrüstung auf störfesten Bahnfunk können wir das Handynetz jetzt mit zusätzlichen Flächenfrequenzen besser in die Züge und zu den Reisenden bringen.“ Damit könnten Filme beim Streaming auf dem Weg in den Urlaub ruckelfrei laufen und Anrufe bei der Familie nicht abbrechen.

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Faraday’scher Käfig

Für den oft noch mäßigen Mobilfunkempfang in den Zügen gibt es mehrere technische Gründe. So bestehen die Züge aus Metall und anderen Materialien, die Mobilfunksignale stark abschirmen (Faraday’scher Käfig). Fenster in ICE-Zügen sind zudem oft mit einer dünnen Metallschicht versehen, die Wärmeisolierung bietet, aber Mobilfunksignale nahezu vollständig blockiert. Dadurch dringt nur ein Bruchteil der Signale ins Zuginnere. Die Bahn setzt deshalb zukünftig auf durchlässigeres Glas und hat in etlichen Zügen bereits die Beschichtung der bisher verbauten Scheiben mit Lasertechnik angeritzt, sodass die Funksignale nicht weiter abgeschirmt werden.

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