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So will Scheuer „weiße Flecken“ im deutschen Mobilfunknetz beseitigen

Wer auf dem Land unterwegs ist, kennt es: mobil telefonieren ist immer wieder nur schwer möglich. Von einer flächendeckend guten Handy- und Internetversorgung ist Deutschland weit entfernt. Mit einem ambitionierten Ziel  legt die Bundesregierung nun eine Strategie vor.

3 Min. Lesezeit
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Verkehrsminister Andreas Scheuer will Funklöcher schließen. (Foto: Photocosmos1/Shutterstock)

Noch immer gibt es in Deutschland vor allem auf dem Land viele „weiße Flecken“ beim schnellen Mobilfunk – Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) plant nun ein Maßnahmenpaket für den Netzausbau. Zu den Eckpunkten der Mobilfunkstrategie gehört unter anderem, dass Genehmigungsverfahren schneller ablaufen. Bestehende Liegenschaften von Bund, Ländern und Kommunen sollen verstärkt als Standorte von Antennenmasten genutzt werden.

Scheuer will, dass Deutschland beim Mobilfunk „internationale Spitzenposition“ erreicht

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Die Eckpunkte der Strategie sollen am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden. Beim Mobilfunk soll Deutschland nun auf eine „internationale Spitzenposition“. Amtsvorgänger Alexander Dobrindt (ebenfalls CSU) versprach schon 2013 für Deutschland das „schnellste Netz der Welt“, einem weltweiten Speedtest-Vergleich aus dem August zufolge findet sich Deutschland hinter Panama nur auf Platz 33.

Scheuer sagte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, mit der Umsetzung der Mobilfunkstrategie solle mobiles Surfen und Telefonieren in der Stadt und auf dem Land „endlich selbstverständlich“ werden. Zugleich solle die Grundlage für einen „dynamischen“ Ausbau der nächsten superschnellen Mobilfunkgeneration 5G geschaffen werden.

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Nur so gelinge der Wandel hin zur digitalen Gesellschaft, so Scheuer. „Mit 5G können Landmaschinen endlich autonom auf den Feldern fahren und Produktionsstrecken mit Echtzeitvernetzung arbeiten. Dies wird nicht nur den Arbeitsalltag revolutionieren, sondern auch viele neue Möglichkeiten in den ländlichen Regionen schaffen.“

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Merkel: Bundesregierung soll mit Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft helfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte auf dem Digitalgipfel in Dortmund, eine flächendeckende leistungsfähige Dateninfrastruktur sei das Ziel, auch wenn dies nicht ganz einfach werde.

In die Mobilfunkstrategie fließen bereits bekannte Vorschläge und Ankündigungen ein. So will die Bundesregierung wie bereits bekannt eine Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft gründen, um den Ausbau zu unterstützen.

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Für die Erschließung von bis zu 5.000 Standorten in allen Teilen Deutschlands, die ohne staatliche Maßnahmen voraussichtlich auch Ende 2024 noch nicht versorgt sein werden, will die Bundesregierung Mittel aus dem Sondervermögen Digitale Infrastruktur bereitstellen.

In einem zweiten Mobilfunkgipfel sollen die geplanten Maßnahmen mit Netzbetreibern sowie Ländern und kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt werden

Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft forderten die Bundesregierung am Dienstag zu einem „ambitionierten“ Mobilfunkausbau
auf. Die Koalition dürfe sich nicht nur darauf konzentrieren, die weißen Flecken im 4G-Netz zu beseitigen. „Ziel muss vielmehr ebenso die flächendeckende Versorgung mit der hochleistungsfähigen 5G-Infrastruktur sein“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Deutschen Bauernverbands, des Deutschen Landkreistags, des Deutschen Industrie- und Handelskammertags und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

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Damit Deutschland zu einem Leitmarkt für 5G werden könne, sei eine flächendeckende Mobilfunkabdeckung erforderlich. „Dies umfasst über die bereits bestehenden Versorgungsauflagen hinaus die gewerbliche Wirtschaft insgesamt, Verkehrswege wie auch land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen.“

FDP fordert weniger Staat statt mehr

FDP-Fraktionsvize Frank Sitta kritisierte, eine staatliche Infrastrukturgesellschaft sei überflüssig und kontraproduktiv. „Statt mehr Staat brauchen wir weniger Bürokratie und Politik im Mobilfunkmarkt.“

Scheuer hatte bereits Anfang September einen Fünf-Punkte-Plan zum Ausbau des Mobilfunks vorgelegt. Zuvor hatten Bund und Mobilfunkbetreiber einen zusätzlichen Mobilfunk-Ausbau vor allem in ländlichen Regionen vereinbart. Der Vertrag sieht vor, dass bis Ende 2021 in jedem Bundesland 99 Prozent der Haushalte mit LTE – auch 4G genannt – versorgt werden. Umgerechnet sind dies mehr als 90 Prozent der Fläche, wie es in der Bundesregierung hieß. Bisher sind die Betreiber verpflichtet, bis Ende 2019 mindestens 98 Prozent der Haushalte mit schnellem mobilem Internet abzudecken. sdr/dpa

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Dein t3n-Team

Titus von Unhold

FDP-Fraktionsvize Frank Sitta kritisierte, eine staatliche Infrastrukturgesellschaft sei überflüssig und kontraproduktiv. „Statt mehr Staat brauchen wir weniger Bürokratie und Politik im Mobilfunkmarkt.“

Dabei ist es eigentlich genau das total bekloppt. Niemand würde drei Autobahn- oder Bahnnetze parallel aufbauen. Aber bei Mobilfunk soll das normal sein? Wettbewerb entsteht, wenn alle die gleichen Startbedingungen haben. Und das ist derzeit eben nicht der Fall.

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