Leben auf dem Mond und Reisen zum Mars könnten menschliche Organe zerstören

Ein längerer Aufenthalt auf dem Mond könnte sich negativ auf die Gesundheit auswirken. (Foto: Shutterstock/Merlin74)
Plänen der Nasa zufolge sollen schon bald wieder Menschen auf dem Mond landen – sogar eine Besiedelung wird angestrebt. Ähnliches gilt für den Mars, den zumindest SpaceX-Chef Elon Musk bald kolonialisieren will.
Kosmische Strahlung zerstört Nieren
Forscher:innen haben jetzt aber eine Hürde entdeckt, die diese Pläne aber ins Wanken bringt. Denn die kosmische Strahlung ist im Rahmen einer mehrjährigen Weltraummission so stark, dass die Nieren von Astronaut:innen nachhaltig beschädigt werden.
Zu dem Ergebnis kam ein internationales Forschungsteam um Keith Siew vom University College London nach der Auswertung von Experimenten mit Labormäusen auf der ISS. Die Tiere wurden dort einer so großen Menge an Strahlung ausgesetzt, wie sie für eine Marsmission zu erwarten wäre.
Bisher nur wenige Menschen betroffen
Schon bekannt war, dass Flüge ins All zu gesundheitlichen Problemen führen können, zu denen etwa die Bildung von Nierensteinen gehört, wie heise.de berichtet. Bisher waren aber nur die 24 Astro- und Kosmonauten, die beim oder auf dem Mond waren, kosmischer Strahlung ausgesetzt – und das jeweils nur für ein paar Tage.

Nieren durch kosmische Strahlung gefährdet. (Bild: University College London)
Auf ihren Missionen im Erdorbit sowie auf den Raumstationen Mir und ISS waren und sind die Menschen von dem Magnetfeld der Erde geschützt. Daher war bisher nicht ganz klar, welchen Risiken die menschlichen Organe auf langen Allmissionen ausgesetzt sind.
Längere Marsreisen und Mondaufenthalte gefährdet
Der in Nature veröffentlichten Studie nach würden die Nieren einen Flug zum Mars vielleicht noch überstehen. Spätestens auf dem Rückflug müssten die Astronaut:innen aber an ein Dialysegerät. Auch ein längerer Aufenthalt auf dem Mond könnte die Nieren der Menschen zerstören.
Aktuell gibt es noch kein probates Gegenmittel. Abschirmung helfe nicht gegen den Funktionsverlust durch kosmische Strahlung, wie die Forscher:innen meinen.
Medikamente mit mehrfachem Nutzen
Im Bereich des Möglichen lägen aber technische oder pharmazeutische Maßnahmen, konkret: Medikamente. Solche Medikamente könnten dann zusätzlich dazu beitragen, dass Menschen auf der Erde bei Krebsbehandlungen eine höhere Bestrahlung aushalten könnten.