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München will wieder Open-Source-Software bevorzugen

Die Landeshauptstadt will nach dem Aus für Limux zurück zu Open Source und auch die FSFE-Forderung „Public Money? Public Code!“ umsetzen.

Von Golem.de
2 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Der Stadtrat in München hat sich nach den vergangenen Kommunalwahlen im März unter Führung von Grünen und der SPD auf einen Koalitionsvertrag (PDF) geeinigt. Darin heißt es unter anderem: „Wo immer technisch und finanziell möglich, setzt die Stadt auf offene Standards und freie Open-Source-lizenzierte Software und vermeidet damit absehbare Herstellerabhängigkeiten.“

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Dieses Kriterium soll darüber hinaus in Ausschreibungen aufgenommen werden, sodass die bayerische Landeshauptstadt künftig auch bevorzugt Open-Source-Software für ihre eigenen Bedürfnisse beschaffen möchte. Informationen zur genutzten Software und deren Kosten will der Stadtrat zusätzlich dazu in einem öffentlich zugänglichen Dashboard bereithalten, um darzustellen, in welchen Bereichen Open Source eingesetzt wird, und aus dem die Fortschritte in diesem Bereich hervorgehen sollen.

Vertreter aus Politik und Digitalwirtschaft fordern: Software, die staatlich finanziert wird, sollte auch allen gehören und unter eine Open-Source-Lizenz gestellt werden. Im Folgenden die Unterstützer des Appells und ihr Statement.

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Auch das von der Free Software Foundation Europe (FSFE) durch die gleichnamige Kampagne geprägte Motto „Public Money? Public Code!“ soll durch die Stadt München umgesetzt werden. Der Forderung hatte sich auch t3n angeschlossen. Im Koalitionsvertrag steht dazu: „Das heißt: Sofern keine personenbezogenen oder vertrauliche Daten enthalten sind, wird auch der Quellcode städtischer Software veröffentlicht.“

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FSFE will Umsetzung genau beobachten

In einer Pressemitteilung begrüßt die FSFE diesen Schritt. „Nachdem sich die vorherige Regierung aus SPD und CSU von der progressiven Freien-Software-Strategie verabschiedet hatte, ist dieser Schritt nun ein positives Signal“, sagte der FSFE-Präsident Matthias Kirschner. Die Organisation weist aber auch darauf hin, dass die Einschränkung im Koalitionsvertrag auf nicht personenbezogene oder nicht vertrauliche Daten „typische Schlupflöcher“ seien. Die FSFE will die Umsetzung des Vertrages sowie kommende Ausschreibungen deshalb „genau beobachten“.

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Im Herbst 2017 hatte der damalige Münchner Stadtrat unter Führung der SPD und CSU für eine Windows-Migration gestimmt und damit das Ende des prestigeträchtigen Limux-Projekts besiegelt. Inwiefern der aktuelle Koalitionsvertrag darauf noch Einfluss haben wird und ob die Stadt langfristig vielleicht doch wieder Linux-basierte Systeme für ihre Desktops in der Verwaltung einsetzt, ist derzeit nicht abzusehen. Die Stadt wollte ursprünglich bis Ende 2022 ihre Desktops auf das System von Microsoft migriert haben.

Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.

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2 Kommentare
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Werner

Nur weil der OB (SPD) gerne mit Word arbeitet (tippe es gibt auch noch persönliche Beziehungen zu MS Leuten), hat der Rat damals entschieden unsichere Systeme (siehe Bundestag..) mit unseren Bürgerdaten zu betreiben, Linux abzuschaffen, dafür lieber Lizenzgebühren nach Redmond zu überweisen.

Besser wäre es, heimische Programmierer zu beschäftigen und damit Geld für sinnvolle Sachen auszugeben.
Es gibt mittlerweile ausreichend nutzerfreudliche Software auch im Linuxbereich, die im Word und Excelformat arbeiten können.
Wollen hoffen, das die Grünen darauf achten.

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Benkt

Einfach nur wahre Worte… stimme dem vollumfänglich zu.

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