Eine Billion Dollar für Musk: Wie Tesla-Investoren das umstrittene Aktienpaket verhindern wollen
Es ist nicht das erste Mal, dass eine geplante Zahlung an Elon Musk für Gegenwind bei Tesla-Aktionär:innen sorgt. Ein 2018 verkündetes 56 Milliarden Dollar schweres Aktienpaket etwa war nach einer Klage von einem US-Gericht kassiert worden – gleich zweimal. Nach jahrelangem Rechtsstreit erhielt Musk „nur“ 26 Milliarden Dollar.
Tesla: Zahltag für Elon Musk
Wie Electrek kommentiert, handelt es sich dabei aber immer noch um die höchste jemals an einen CEO gezahlte Vergütung. Und: Die 26 Milliarden Dollar sind auch nicht allzu weit entfernt von der Summe der Gewinne, die der E-Autobauer in seiner gesamten Geschichte erzielt hat.
Jetzt formiert sich auch gegen den Anfang September 2025 angekündigten Vergütungsplan, der Musk bei Erreichen – zugegeben äußerst – ambitionierter Ziele Aktien im Wert von einer Billion Dollar verspricht, massiver Widerstand. Investor:innen-Gruppen rufen dazu auf, bei der jährlichen Hauptversammlung im November gegen den Vorschlag zu stimmen, wie Forbes berichtet.
Aktionäre gehen auf die Barrikaden
In einem entsprechenden Brief, der Anfang Oktober verschickt wurde, beschuldigten die Aktionär:innen den Tesla-Vorstand, den Ruf des Unternehmens mit ihrem „unermüdlichen Streben, Musk zu halten“, zu beschädigen. Wie schon das oben erwähnte US-Gericht sehen auch die Initiator:innen des Widerstands gegen die riesige Zahlung zu enge Verbindungen des Verwaltungsrats und Musk.
Entsprechend sei der Tesla-Vorstand nicht wirklich in der Lage, die Geschäftsführung, also Musk, „objektiv und streng zu überwachen“. Zur Einordnung: Zu dem Verwaltungsrat (Board) gehört neben Elon Musk selbst auch Musks Bruder Kimbal.
Ist Musk wirklich für Tesla da?
Kein Wunder also, dass die Aktionär:innen Tesla vorwerfen, es versäumt zu haben, sicherzustellen, dass Musk dem Unternehmen seine volle Aufmerksamkeit widme. Vielmehr habe Musk zeitaufwändige Führungspositionen bei xAI/X, SpaceX, Neuralink und Boring Company übernommen.
Und der Vorstand habe, so ein weiterer Vorwurf, nicht einmal eingegriffen, als Musk mit der Übernahme einer Führungsposition im Donald Trumps Kahlschlagministerium Doge Teslas weltweite Reputation aufs Spiel setzte. Dass der mit Abstand reichste Mensch der Welt mit einem weiteren beispiellosen Vergütungspaket belohnt werden solle, setze das beunruhigende Muster fort, „ihn über die Interessen der anderen Tesla-Aktionär:innen zu stellen“.
Zu den Unterzeichner:innen des Briefs gehören neben der SOC Investment Group und der American Federation of Teachers auch die Schatzmeister:innen der US-Bundesstaaten Nevada, New Mexico, Connecticut, Massachusetts und Colorado sowie die Rechnungsprüfer:innen von Maryland und New York City.
Tesla kontert Vorwürfe
Tesla hat derweil via X auf die Vorwürfe geantwortet: Die Vergütung sei voll auf die Wertschöpfung der Aktionär:innen ausgerichtet. Seit 2018 habe Tesla unter Musk jährlich 49 Prozent Rendite gebracht. Und: Musk erhalte nichts, wenn er keine Ergebnisse liefere.