
In unserer Milchstraße könnte es eine bisher unentdeckte Art von Sternen geben. (Bild: Shutterstock/CHAINFOTO24)
Im Jahr 2021 hatten japanische Forscher:innen in älteren Infrarotaufnahmen der Milchstraße zwei Objekte gefunden, die sich keiner bekannten Kategorie zuordnen ließen. Es schien sich um riesige Eisklumpen zu handeln, in einer Form, wie sie bisher noch nicht beobachtet worden waren.
Größtes Teleskop der Welt kann Rätsel nicht lösen
Die Lösung des Rätsels erhofften sich die Forscher:innen von der Auswertung neuer Daten des Radioteleskop-Observatoriums Alma in der chilenischen Atacama-Wüste. Aber selbst das größte Teleskop der Welt konnte keine Erklärung für die seltsamen All-Objekte bringen – im Gegenteil, wie die Daily Mail schreibt.
Das Rätsel um die mysteriösen Eisklumpen sei nur noch größer geworden. Das Licht, das sie abstrahlten, sei mit keiner aktuellen Theorie zur Sternbildung in Einklang zu bringen, schreiben die Forscher:innen in einer über den Preprint-Server arxiv.org veröffentlichten Studie.
Mysteriöse Eisklumpen verblüffen Forscher weiter
So ähneln die beiden Objekte zwar dichten Gaswolken oder neu entstehenden Sternen. Sie sind aber völlig isoliert von jenen Regionen, in denen normalerweise Sterne entstehen.
Auch strahlen sie zwar Infrarotlicht ab wie Sterne. Das Ganze passt aber nicht zu den großen Mengen Eis, die sie umgeben. Und: Es handelt sich bei den beiden Eisklumpen um die einzigen jemals im All entdeckten Exemplare – und die befinden sich auch noch vergleichsweise extrem nah beieinander.
Theorien zur Sternbildung passen nicht
Forschungsleiter Takashi Shimonishi von der Universität Niigata in Japan meinte, sein Team habe sein Bestes getan, um die Eigenschaften zu reproduzieren. „Aber derzeit finden wir keine Theorien, die diese spektralen Energieeigenschaften erklären könnten“, so Shimonishi.
Bekannt ist bisher nur, dass das erste Objekt sich rund 30.000 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt befindet. Das zweite ist fast 44.000 Lichtjahre entfernt. Beide Regionen sollen zwischen ein- und zehnmal so groß sein wie unser Sonnensystem. Damit wären sie deutlich kleiner als herkömmliche Gaswolken.
Fragen wirft außerdem die wahrscheinliche Zusammensetzung auf. Denn die Objekte sollen aus Kohlenmonoxid und Siliziumdioxid bestehen. Eine solche Kombination deutet auf einen jungen Stern hin, der enorm viel Material ausstößt.
James-Webb-Teleskop soll Klarheit bringen
Die geringe Größe, der hohe Eisgehalt und das isolierte Vorkommen der beiden Objekte stimme laut Shimonishi aber mit einem anderen bisher bekannten Sterntyp überein. Klarheit soll jetzt das James-Webb-Teleskop bringen, mit dem Eis und Staub noch genauer analysiert werden könnten. Das Forschungsteam aus Japan hat schon dessen Nutzung beantragt.