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Forscher empfangen mysteriöse Radioblitze aus eigentlich längst erloschener Galaxie

Forscher:innen haben Radioblitze aus einer extrem massereichen Galaxie empfangen, die eigentlich als längst erloschen gilt und keine solch intensiven Ausbrüche mehr produzieren können sollte. Einmal mehr steht die Forschung vor einem Rätsel.

2 Min.
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Chime-Teleskope bei Nacht. (Foto: CHIME, Andre Renard, Dunlap Institute for Astronomy & Astrophysics, University of Toronto)

Bei den sogenannten Fast Radio Bursts (FRB) handelt es sich um kurze, aber intensive Ausbrüche von Radiostrahlung – meist in großer Entfernung von der Erde. Der erste FRB wurde 2001 empfangen, aber erst 2006 in Archivdaten des Parkes-Radioteleskops in Australien entdeckt.

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FRB: Enorm energiereiche Radioblitze

Mittlerweile sind auch FRB-Quellen aufgetaucht, die mehr als einmal blitzen, sogenannte Repeater. Die Blitze können innerhalb von Millisekunden soviel Energie aussenden wie die Sonne einem ganzen Jahr abstrahlt.

Über die Entstehung der FRB wird seit ihrer Entdeckung gerätselt. Mit dem neuesten Fund wird das Rätsel nicht kleiner – im Gegenteil. Die vorherrschende Theorie, dass FRB von Magnetaren stammen, die durch Kernkollaps-Supernovae entstanden sind, wird jedenfalls in Frage gestellt, wie es bei Sci-News heißt.

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Mysteriöse Radioblitze 2024 entdeckt

Im Februar 2024 hatten Astronom:innen den FRB 20240209A genannten neuen Radioblitz mit dem auf die systematische Überwachung des Radiohimmels spezialisierten Instrument Chime (Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment) erstmals entdeckt. Und es blitzte in den kommenden Monaten noch 21 weitere Male.

Das bot den Forscher:innen die Möglichkeit, die Quelle des Radioblitzes zu lokalisieren und genauer unter die Lupe zu nehmen. Demnach stammen die Blitze aus einer extrem massereichen Galaxie, die sich rund zwei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt befindet.

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Alte Galaxien unüblich als FRB-Quelle

Das Problem: Die Galaxie ist schon 11,3 Milliarden Jahre alt. Damit wäre sie praktisch erloschen und es dürften sich dort keine neuen Sterne bilden. Junge, massive Sterne sind aber die Voraussetzung für FRB-Quellen nach bisheriger Theorie, weil sie ihr Leben in Kernkollaps-Supernovae beenden, wie die Astronomin Tarraneh Eftekhari von der Northwestern University erklärt.

Vielleicht, so Eftekhari handele es sich bei dem FRB um eine Unterart, die in alten Sternsystemen zu finden sei. Immer dann, wenn man meint, ein astrophysikalisches Phänomen zu verstehen, mache das Universum eine Kehrtwende und überrasche einen, so Eftekharis Kollegin Wen-fai Fong.

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Ebenfalls überrascht hat die Astronom:innen, dass die FRB eher vom Rand der Galaxie gekommen zu sein scheinen. Auch das eigentlich keine Region, in der neue Sterne gebilde werden.

Stammen die Blitze aus einem Kugelsternhaufen?

Eine mögliche Erklärung haben die Forscher:innen aber parat. Der neue FRB könnte aus einem dichten Kugelsternhaufen stammen. In diesen Haufen könnten Magnetare durch Mechanismen entstehen, die mit älteren Sternen in Verbindung stehen, etwa durch die Verschmelzung zweier Neutronensterne oder den Kollaps eines Weißen Zwergs.

Sollte dies der Fall sein, so Eftekhari, wäre das erst der zweite bekannte Radioblitz in einem Kugelsternhaufen. Falls nicht, müssten die Forscher:innen „alternative exotische Szenarien“ für den Ursprung des FRB finden. Dafür wurde jetzt eine Beobachtung per James Webb beantragt.

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James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung Quelle: NASA, ESA, CSA, STScI

Die bisherigen Erkenntnisse haben Astronom:innen der Northwestern University und der McGill University in zwei sich ergänzenden Studien im Fachmagazin Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.

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