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Mysteriöse Radioimpulse aus dem All stellen die Wissenschaft vor ein Rätsel

Rätselhafte Radioblitze mit einer Energie von 500 Millionen Sonnen beschäftigen die Wissenschaft. Ein „hypoaktiver“ Magnetar könnte die Quelle sein, doch der passt nicht zur Umgebung.

2 Min.
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Verschiedene Teleskope beobachteten die FRB-Quelle und ihre Wirtsgalaxie. (Grafik:
UNLV/Jingchuan Yu)

Fast Radio Bursts (FRB) gehören zu den großen Rätseln der Weltraumforschung. In einer Millisekunde generiert ein einziger Stoß so viel Energie wie unsere Sonne in einem Jahr. Nun erreichten rund 2.000 solcher Bursts des vermutlich selben Objekts das weltweit größte Radioteleskop Fast in China – und das innerhalb von nur zwei Monaten.

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Magnetar oder interstellarer Antrieb?

Das sei die höchste Anzahl von schnellen polarisierten Stößen, die je von einer einzelnen Quelle erfasst worden sei, sagen die Astrophysiker, die sich des Phänomens angenommen haben. Ihre Studie in der Zeitschrift Nature wirft weitere Fragen auf, denn die Art des angenommenen Verursachers passt nicht zur galaktischen Umgebung, in der er liegen müsste. Gehören die mysteriösen Phänomene etwa zu einem interstellaren Antrieb? Diese Theorie stellten Harvard-Forscher 2017 auf.

Beobachtungen widersprechen dem aktuellen Stand

Im späten Frühjahr 2021 nahm das Megaradioteleskop Fast (Five-hundred-meter Aperture Spherical radio Telescope) der chinesischen Akademie der Wissenschaften in 82 Stunden 1.863 Bursts von der Quelle FRB 20201124A wahr. Ein Team der Universität Peking, der Universität Nevada und der National Astronomical Obervatories of China arbeitete eng mit internationalen Institutionen – auch in Deutschland – zusammen, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Das Ergebnis: Die galaktische Umgebung der Quelle passt nicht mit ihrem Verhalten zusammen.

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Magnetschwankungen hören plötzlich auf

Nach den aktuellen Kenntnissen weisen die Beobachtungen darauf hin, dass die Hochenergiestöße von einem Magnetar ausgehen. So beschreibt man einen dichten, stadtgroßen Neutronenstern mit einem „unglaublich starken Magnetfeld“. Das Problem: die Schwankungen des sogenannten Faraday-Rotationsmaßes, das die Stärke des Magnetfelds und die Teilchendichte nahe dem Stern bestimmt. Sie waren in den ersten 36 Tagen der Beobachtung unregelmäßig, aber deutlich zu messen. Dann hörten sie in den letzten 18 Tagen des Zeitraums plötzlich auf.

Dynamische Umgebung passt nicht zu einem Neutronenstern

Der Astrophysiker Bing Zhang von der University of Nevada in Las Vegas erklärt das Problem in einer Pressemeldung: „Ich stelle mir das so vor, als würde ich einen Film von der Umgebung einer FRB-Quelle drehen, und unser Film zeigt eine komplexe, sich dynamisch entwickelnde, magnetisierte Umgebung, die man sich vorher nicht vorstellen konnte.“ Doch die Beobachtungen der Wirtsgalaxie zeigen andere Spezifikationen. Die Studie kommt zu dem Schluss: „Diese Umgebung ist unvereinbar mit einem jungen Magnetar, der während einer extremen Explosion eines massereichen Sterns entstanden ist, die zu einem langen Gammastrahlenausbruch oder einer superleuchtenden Supernova führte.“

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Geben Radioblitze Hinweise auf Raumschiffantriebe?

Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen, dass die Bursts gar nicht von einem Magnetar stammen, sondern von einer außerirdischen Antriebstechnologie. Diese Hypothese vertraten 2017 die Harvard-Wissenschaftler Avi Loeb und Manasvi Lingham in einem Forschungsartikel in den Astrophysical Journal Letters. Ein interstellarer Antrieb nach dem Prinzip der Sonnensegel könne die Wellenexplosionen erklären, so die Verfasser damals.

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