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Näher als viele Satelliten: Warum dieser Asteroid unsere Frühwarnsysteme überlistete

Am 1. Oktober zog ein Objekt extrem nah an der Erde vorbei. Es kam näher als viele Satelliten. Doch die Teleskope, die uns warnen sollen, blickten in eine andere Richtung.

2 Min.
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Ein Asteroid von der Größe eines Kleinwagens ist an der Erde vorbeigeflogen und keiner hat es bemerkt. (Bild: Esa)

Was nach dem Beginn eines Katastrophenfilms klingt, war in der Realität weit weniger dramatisch, aber technologisch umso aufschlussreicher. Ein kleiner Asteroid mit der offiziellen Bezeichnung 2025 TF passierte am 1. Oktober 2025 die Erde über der Antarktis. Seine geringste Entfernung zum Planeten betrug dabei laut Berechnungen des Minor Planet Center lediglich 428 Kilometer.

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Das ist eine bemerkenswert geringe Distanz. Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation (ISS) umkreist die Erde in einer Höhe zwischen 370 und 460 Kilometern. Der Asteroid flog also mitten durch eine Region, in der sich zahlreiche Satelliten befinden. Es handelt sich um den zweitnächsten bekannten Vorbeiflug in der Geschichte der Beobachtung.

Kein Grund zur Sorge, aber ein Weckruf

Die entscheidende Information ist jedoch nicht die Nähe, sondern der Zeitpunkt der Entdeckung. Wie das Magazin Sciencealert berichtet, wurde der Himmelskörper erst Stunden nach seiner größten Annäherung vom Kitt-Peak-Bok-Observatorium im US-Bundesstaat Arizona aufgespürt.

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Bei einem Durchmesser von geschätzten ein bis drei Metern hätte 2025 TF im Falle eines Eintritts in die Erdatmosphäre keine Gefahr dargestellt. Er wäre als helle Feuerkugel verglüht. Der Vorfall ist dennoch ein Weckruf und ein Beispiel für die aktuellen Herausforderungen der planetaren Verteidigung.

Die heutigen automatisierten Himmelsdurchmusterungen, etwa das Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS), sind darauf optimiert, größere, potenziell gefährliche Objekte von mehreren Dutzend oder Hundert Metern Größe zu finden. Ein Objekt von der Größe eines Kleinwagens ist auf den gewaltigen Distanzen im All extrem schwer zu entdecken.

Die Nadel im Heuhaufen: Die Herausforderung der Asteroidenjagd

Solche kleinen Asteroiden sind nicht die primäre Sorge von Institutionen wie der US-Raumfahrtbehörde Nasa oder der europäischen Esa in Paris. Die Priorität liegt auf der Katalogisierung von 90 Prozent aller erdnahen Objekte, die größer als 140 Meter sind – eine Größe, bei der ein Einschlag regionale Verwüstungen anrichten könnte.

Doch der unbemerkte Vorbeiflug von 2025 TF zeigt eine systemische Lücke auf. Während die Menschheit mit Missionen wie dem erfolgreichen DART-Test beweist, dass sie die Bahn eines Asteroiden verändern kann, bleibt die Voraussetzung dafür eine rechtzeitige Entdeckung.

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Die gute Nachricht ist, dass die Technologie zur Himmelsüberwachung stetig besser wird. Zukünftige Observatorien wie das Vera C. Rubin Observatory in Chile werden den Himmel noch schneller und mit höherer Auflösung scannen und die Entdeckungsrate auch für kleinere Objekte massiv erhöhen.

Jeder unentdeckte Vorbeiflug wie dieser liefert den Wissenschaftler:innen wertvolle Daten, um ihre Modelle zu verfeinern und die Suchstrategien anzupassen. Der Asteroid 2025 TF wird die Erde übrigens im April 2087 erneut besuchen, dann aber aus einer sehr sicheren Entfernung von etwa acht Millionen Kilometern.

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Kommentare (1)

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Jerry Keeling

Spannend, wie so ein kleiner Asteroid trotz moderner Systeme einfach „durchrutschen“ kann. Zeigt wieder, dass KI und automatisierte Beobachtung noch nicht alles abdecken können – ähnlich wie bei ChatGPT, das auch nicht wirklich „live im Netz surft“. Die Kombination aus Technik und menschlicher Kontrolle bleibt entscheidend.

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