Ursprünglich wollte BMW mit seinem Concept i4 groß auf dem Genfer Autosalon aufschlagen. Nach der Absage der Messe wegen des Coronavirus hat der Autobauer seinen Premiumstromer virtuell enthüllt. Das Concept i4 sei schon sehr nah am Seriemodell, das 2021 auf die Straße kommen soll. Mit dem i4 „kommt der Elektroantrieb im Kern der Marke an“, erklärt BMW und verspricht eine „neue Ära der Freude am Fahren“.
BMW Concept i4 sehr nah am Serienmodell
BMW spricht von einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern (WLTP) und einer Leistung von bis zu 530 PS, die das Fahrzeug in etwa vier Sekunden von null auf 100 beschleunigen lassen soll. Als Höchstgeschwindigkeit gibt der Konzern über 200 Stundenkilometer an. BMW betont, dass sich die Fahrleistung des Concept i4 nicht allein durch Zahlen ausdrücken lasse: „Die nahezu geräuschlose Kraftentfaltung sorgt für ein vollkommen neues Gefühl von Dynamik“ – wie es bei Stromern mit ausreichend Leistung nicht selten der Fall ist.
Laut BMW bietet das Concept i4 durch seine vier Türen neben einer hohen Alltagstauglichkeit und Funktionalität einen großzügiger bemessenen Innenraum, als die äußeren Proportionen vermuten lassen.
Auffällig ist, dass die Front des Concept i4 für ein Elektroauto verhältnismäßig langgezogen ist: Das lässt sich auch dadurch erklären, dass BMW keine spezielle Elektroplattform einsetzt, sondern seinen Verbrenner der 4er Serie auf der gleichen Basis und am gleichen Band produziert, unter anderem, um Kosten zu sparen.
Die klassische BMW-Doppelniere bleibt dem Concept i4 erhalten, bekommt aber eine neue Funktion: Da keine Kühlung für einen Verbrennungsmotor erforderlich ist, sind hinter der Niere vor allem diverse Sensoren verbaut, die für assistiertes oder teilautonomes Fahren vonnöten sind.
BMW Concept i4 mit großem Display und 3 Fahrmodi
Beim Heckdesign hat das Team von Adrian van Hooydonk, Leiter BMW Group Design, und Domagoj Dukec, Leiter BMW Design, versucht, die markentypischen Elemente wie die L-förmigen Heckleuchten mit aerodynamischen Formen wie Abrisskanten am Heck zu verbinden. Nett: Wo eigentlich Endrohre wären, zeigen Diffusoren im BMW-i-Blau den rein elektrischen Antrieb des i4.
Der Innenraum des Concept i4 ist laut BMW schon fast seriennah: Unter anderem entspreche das Curved Display dem Serienstand des i4 und auch des iNext. Weiter soll der zusammenhängende, auf den Fahrer ausgerichtete Bildschirm mit entspiegeltem Glas die Darstellung von Informationen verbessern sowie eine intuitive Touch-Bedienung erleichtern.
Der i4 soll sich in drei verschiedene Fahrmodi versetzen lassen: Core, Sport und Effizient. Die Modi werden auch im Display dargestellt, das sich der jeweiligen Einstellung farblich anpasst: Der Normalmodus Core ist laut BMW mit einem blauen Farbschema versehen. Im Sport-Modus wird der Bildschirm in ein aggressives Rot getüncht und für den Sparmodus Effizient gibt es ein kühles Blau. Auch beim Sound unterscheiden sich die verschiedenen Modi. Für das Sounddesign hat BMW den Hollywoodkomponisten Hans Zimmer beauftragt.
BMW betont, dass haptische Bedienelemente „maximal reduziert“ seien und der Fokus der Bedienung auf Bildschirm gelegt sei. Ferner wurden Luftauslässe tief in die Geometrie des Armaturenträgers eingebettet, die integrierten Kopfstützen sollen die Sportlichkeit betonen, zudem soll der Fond ein Lounge-Feeling bieten.
BMW i4: Serienproduktion des Premium-Stromers startet 2021
Die Serienproduktion des i4-Serienmodels startet laut BMW ab 2021 im Stammwerk der BMW Gruppe in München. Im Stammwerk werden damit künftig sowohl Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor als auch Plug-in-Hybride vom selben Band laufen.
Dem Autobauer zufolge können circa 90 Prozent der bestehenden Produktionsanlagen im Karosseriebau für alle Antriebsvarianten genutzt werden. Lediglich zehn Prozent –„insbesondere die Anlagen in den Umfängen des Hinterbaus“ – müssten neu errichtet werden. Zusätzlich erforderlich ist eine separate Anlage zur Montage des Akkus. Nach eigenen Angaben investiert BMW 200 Millionen Euro in sein Münchener Werk.