Nasa-Astronauten bekommen täglich Geld für Weltraummissionen – aber deutlich weniger, als ihr jetzt vermutet

Nasa-Astronaut:innen bekommen eine magere Entschädigung für Überstunden. (Bild: Artsiom P/Shutterstock)
Wer hierzulande Überstunden macht oder am Wochenende Dienst hat, bekommt diese Zeit meist durch Freizeit ausgeglichen oder am Ende sogar ausgezahlt. Im Weltall gibt es deutlich schlechtere Vergütungen für Astronaut:innen – selbst wenn sie unfreiwillig Überstunden machen. Das zeigt der Fall der beiden Nasa-Mitarbeiter:innen Suni Williams und Butch Wilmore, die zunächst nur neun Tage auf der ISS verbringen sollten. Am Ende waren es 278 Tage mehr, als der ursprüngliche Plan vorgesehen hat.
Nasa: Überstunden im All? Fehlanzeige!
Dennoch bekommen sie für ihre zusätzliche Zeit auf der ISS keine besondere Entschädigung, wie New York Times berichtet. Demnach waren sie als Beamte der US-Regierung im All unterwegs. Genauer gesagt, gelten für die beiden Astronaut:innen die Bestimmungen für Geschäftsreisen. Demnach ist es egal, ob amerikanische Beamte ins All zur ISS reisen oder nur den Staat wechseln und ihre Zeit in einem Hotel verbringen.
Da sowohl Transport als auch Kost und Logis von der US-Regierung bezahlt und bereitgestellt werden, bekommen die Beamten nur einen kleinen täglichen Betrag, um sogenannte „nebensächliche Kosten“ abzudecken. Laut der US General Service Administration zählen dazu etwa Trinkgelder für Kofferträger:innen, andere Hotelangestellte oder die Crew auf Schiffen.
Und dieser Betrag für Nebensächlichkeiten liegt bei fünf US-Dollar pro Tag. Für knapp 300 zusätzliche Tage auf der ISS bekommen Williams und Wilmore also am Ende nur 1.430 Dollar zu ihrem regulären Gehalt ausgezahlt. Ein Lichtblick bleibt, dass sie auf der ISS wohl kaum Kofferträger:innen oder andere Angestellten Trinkgeld zahlen mussten. Dementsprechend bekommen sie das Geld, ohne vorher selbst etwas ausgegeben zu haben.
Im Übrigen bekommen Nasa-Astronaut:innen ein Jahresgehalt von 152.258 Dollar. Zu weiteren Vorteilen gehören laut Nasa flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle sowie Bezahlung an maximal zehn Feiertagen pro Jahr und bezahlte Elternzeit von bis zu zwölf Wochen. Wer weniger als drei Jahre bei der Raumfahrtbehörde Dienst geleistet hat, bekommt 13 Tage Jahresurlaub. Wer fünfzehn oder mehr Jahre an Bord der Nasa ist, bekommt hingegen 26 Tage. Ferner sammeln Nasa-Angestellte für je zwei abgeschlossene Arbeitswochen einen halben Tag Zeit für bezahlte Krankheitsausfälle.