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MIT Technology Review Analyse
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Zwei Jahre vor Nasa und Esa: Warum Chinas Mars-Mission so wichtig ist

China versucht jetzt auch im Weltraum, sich als Pionier zu etablieren. Mit einer bisher einmaligen Mars-Mission will das Land die Ambitionen der Amerikaner:innen und Europäer:innen übertrumpfen.

Von Martin Kölling
3 Min.
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China möchte ganz vorne dabei sein, die Bewohnbarkeit des roten Planeten zu untersuchen. (KI-generiertes Bild: MIT Technology Review / Midjourney)

China will im Wettrennen um den Mars mit einer Pioniertat glänzen. Das Reich der Mitte plant nichts Geringeres als die erste erfolgreiche Rückholung von Mars-Proben zur Erde – und das zwei Jahre bevor Nasa und Esa mit ihrer gemeinsamen Mission dies erreichen wollen. Kürzlich beschrieben Missionschef Hou Zengqian und sein Team in der Zeitschrift Nature Astronomy die Details ihrer ambitionierten Tianwen-3-Mission.

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Die Zahlen wirken klein, wären aber ein großer Schritt für die Mars-Forschung: 500 Gramm Mars-Material sollen auf der von 2028 bis 2031 geplanten Mission zur Erde gebracht werden. „Die Mission wird ein kritischer Schritt in Chinas planetarer Erforschung sein“, erklärt Hou. „Wir hoffen, der internationalen Gemeinschaft eine beispiellose Gelegenheit zu bieten, den Mars zu verstehen.“

Die wissenschaftlichen Ziele von Tianwen-3 sind ehrgeizig: Die Forschenden wollen mögliche Lebensspuren auf dem Mars untersuchen, die Geologie und inneren Strukturen des Planeten erforschen und die atmosphärischen Strömungs- und Entweichungsprozesse studieren. Kurz gesagt: China möchte ganz vorne dabei sein, die Bewohnbarkeit des roten Planeten zu untersuchen.

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Drohne statt Rover: So will China die Oberfläche erforschen

Der Plan dafür ist entsprechend komplex. Zwei Starts werden nötig sein, die Raumfahrzeuge benötigen sieben bis acht Monate bis zum Mars. Dort werden zwei Orbiter ihre Arbeit aufnehmen: ein Mars-Orbiter für fünf Jahre und ein Erd-Rückkehr-Orbiter für etwa drei Jahre. An Bord: sechs wissenschaftliche Instrumente, darunter ein Mars-Untergrund-Durchdringungsradar und ein Raman-Fluoreszenz-Analyzer für den Lander, sowie verschiedene Spektrometer und Magnetometer für die Orbiter.

Interessant ist, was die Forscher:innen anders machen als auf ihrer ersten Mars-Mission: Zur Erforschung wird es keinen Rover geben. Stattdessen setzt das Team auf eine Drohne, die Proben aus Standorten im Umkreis von mehreren hundert Metern um die Landestelle sammeln soll. Ein besonderes Highlight: Tianwen-3 soll international die erste Mission werden, die zwei Meter tief in den Marsboden bohrt, um Proben zu sammeln.

Die Standortwahl läuft schon auf Hochtouren. Aus einem ursprünglichen Pool von über 80 Kandidatenstandorten haben die Wissenschaftler:innen 19 ausgesucht. Bis Ende 2026 sollen drei finale Landeplätze feststehen.

Gleichzeitig hat China das Programm im März für internationale Zusammenarbeit geöffnet. 20 Kilogramm Nutzlastkapazität stehen ausländischen Partnern zur Verfügung – bis zu 15 Kilogramm auf dem Orbiter und fünf Kilogramm auf dem Servicemodul. Die chinesische Weltraumbehörde CNSA hat Details für die Nutzlast auf ihrer offiziellen Website veröffentlicht.

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Teil eines größeren Traums

Für China kann es dabei nicht schnell genug gehen: Die Absichtserklärungen mussten bereits bis zum 30. Juni 2025 eingereicht werden, finale Bestätigungen sind bis Oktober 2025 gefordert. Ein straffer Zeitplan, der Chinas Entschlossenheit unterstreicht.

Tianwen-3 ist nur ein Baustein in Chinas ambitioniertem Weltraumprogramm. Das Land betreibt schon eine eigene Weltraumstation, weitere unbemannte und bemannte Mondmissionen sind geplant. In den 2030er Jahren soll es sogar eine eigene Mondbasis geben, gemeinsam mit Russland und anderen Schwellenländern entwickelt.

Die Hoffnung auf den Erfolg ist durchaus berechtigt. Vor etwas mehr als zwei Jahren gelang China mit Tianwen-1 die erste eigenständige Landung auf dem Mars, inklusive des erfolgreichen Einsatzes des Rovers Zhurong. Nur wenige Monate nach dem Start von Tianwen-1 bewältigte China die komplexe Chang’e-5-Mission, die erfolgreich Mondproben zur Erde zurückbrachte.

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Nun will China Elemente beider Missionen kombinieren und 2028 eine beispiellose Mars-Probenrückholung versuchen. Falls es gelingt, hätte das Reich der Mitte nicht nur einen technologischen Meilenstein erreicht, sondern auch im neuen Weltraumrennen einen entscheidenden Punkt für sich verbucht. Der rote Planet wird damit zum Prüfstein für die Zukunft der Raumfahrt.

Mars-Erforschung seit 60 Jahren: Fotos aus dem Nasa-Archiv

Mars - Nasa Archive Quelle: (Foto: Nasa/JPL-Caltech)

 

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