Nasa-Forscher: Diese Höhlen könnten der Schlüssel zu ersten Mondbasen sein
Die Hinweise lieferte der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der Nasa, und zwar aus Daten, die bereits vor 14 Jahren bei einer Radaruntersuchung gesammelt wurden.
Wie weit erstrecken sich die Höhlen? Daten sollen Auskunft geben
Bei einer erneuten Analyse der Daten, die 2010 vom Mini-RF-Instrument (Miniature Radio-Frequency) des LRO gesammelt wurden, fand das Team Hinweise auf eine Höhle, die sich vom Boden einer Grube aus erstreckt. Die Grube befindet sich rund 370 Kilometer nordöstlich der ersten menschlichen Landestelle auf dem Mond. Das volle Ausmaß der Höhle ist unbekannt, laut scitechdaily.com könnte sie sich aber kilometerweit erstrecken.
Die Analyse der Radardaten könnte deutlich machen, „wie weit sich diese Höhlen erstrecken könnten“, sagte Noah Petro, LRO-Projektwissenschaftler am Goddard Space Flight Center der Nasa.
Die Höhlen sind aus mehreren Gründen interessant
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Trient (Italien) hatte erstmals im Juli 2024 eine Lavahöhle im Untergrund des Mondes nachgewiesen.
Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass diese Höhlen so ähnlich entstehen wie sogenannte Lavaröhren auf der Erde: Indem flüssige Lava unter bereits erstarrten Oberflächen weiter- und am Ende abfließt. Das was dabei zurückbleibt, ist eine hohle Röhre oder ein Tunnel. Diese sind aus unterschiedlichen Gründen sehr interessant. Zum einen, weil sie weitere Geheimnisse über die Geschichte unseres Sonnensystems bergen könnten.
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Konstant 17 Grad in den Höhlen?
Und für die Zukunft noch wichtiger: Sie könnten zukünftigen Mondbesucher:innen Schutz bieten. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Astronomy“ veröffentlicht wurde, könnten sie sogar zu idealen Standorten für den Bau sicherer und nachhaltiger Mondbasen werden. Jüngste Nasa-Studien legen nahe, dass die Temperaturen in den Lavaröhren konstant bei rund 17 Grad Celsius liegen – das wären ideale Bedingungen für Astronaut:innen. Denn die Temperaturen auf der Mondoberfläche können zwischen 127 und Minus 173 Grad Celsius schwanken.
Und in solchen Höhlen wären Menschen auch vor der intensiven kosmischen Strahlung, der Sonneneinstrahlung und Mikrometeoriteneinschlägen geschützt. Es könnte sich also sehr lohnen, diese Höhlenstrukturen genauer zu erforschen.