Wie ein Staubwirbelwind, ein sogenannter Staubteufel (Dust-Devil), auf dem Mars klingt und aussieht, zeigen frisch veröffentlichte Aufnahmen des Nasa-Rovers Perseverance. Diese Winde sind oft voller Staub, der eine Gefahr für menschengemachte Geräte darstellt.
Perseverance-Mikro nimmt Staubwirbelwind auf
Der bis zu 25 Meter breite und 118 Meter hohe Staubteufel wirbelte mit einer Geschwindigkeit von etwa 18 Kilometern pro Stunde über den Marsrover hinweg. Die Geräusche wurden mit einem kleinen Mikrofon aufgenommen, das sich an einer der Kameras des Fahrzeugs befindet.
Die Kamera wiederum filmte das Ereignis. Außerdem analysierten eine Reihe von Sensoren in dem Wettermessinstrument Meda (Mars Environmental Dynamics Analyzer) den Mini-Wirbelwind. Unter anderem wurde der Luftdruck gemessen.
Die Ergebnisse der entsprechenden Auswertung der Daten hat ein Forschungsteam um Naomi Murdoch von der Universität Toulouse in Frankreich im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.
Die Forscher:innen erhoffen sich vor allem neue Erkenntnisse für die Vorhersage von Staubstürmen auf dem Mars.
Rover-Mikro nur 3 Minuten am Tag aktiv
Dass die Forscher:innen – und jetzt auch wir – die Möglichkeit haben, dem Staubteufel zu lauschen, ist übrigens Zufall. Denn das Mikrofon zeichnet die Geräusche in der Umgebung nur für maximal drei Minuten am Tag auf, wie weltderphysik.de berichtet.
Am 27. September 2021 konnte so der über den Rover hinwegwirbelnde Staubteufel in Bild und Ton festgehalten werden. Laut den Forscher:innen zeigte sich zunächst ein Abfall des Luftdrucks, dann die Geräusche des Winds.
Zwischenzeitlich befand sich der Rover im Auge des kleinen Wirbelsturms. Anschließend war der Wind wieder zu hören. Als der Staubteufel über den Rover hinweggewirbelt war, stiegt der Luftdruck wieder an.
Mars-Staubteufel: Aufnahme ist Premiere
Vielmehr als ein Rumpeln, das ein paar Sekunden andauert, ist für das menschliche Ohr zwar nicht zu hören, für die Forscher:innen sind die Aufnahmen – eine Premiere – aber von großer Bedeutung, um das Wesen der Marswirbelwinde besser verstehen zu können.
Schließlich ist die Marsatmosphäre sehr dünn. Der Luftdruck beträgt mit rund sechs Hektopascal nicht einmal ein Prozent des Luftdrucks auf der Erde. Winde sind daher weniger kraftvoll.