Native Advertising: Die klickstarke Alternative zu klassischer Display-Werbung

Tom Brady für Under Armour auf Funny or Die. (Screenshot: funnyordie.com)
Werbung muss sich ständig verändern, um mitzuhalten. AdBlocker machen sowohl Werbern als auch Publishern das Leben schwer, hinzu kommen erschreckend niedrige Klickraten klassischer Display-Anzeigen. Laut DoubleClick liegen diese im Durchschnitt bei 0,1 Prozent. Ein Tatbestand, den Solve Media schon vor einer Weile mit lustigen Vergleichen gekonnt auf den Punkt gebracht hat: „Es ist 475,28-mal wahrscheinlicher, dass du einen Flugzeugabsturz überlegst, als dass du auf eine Banneranzeige klickst“, heißt es dort.
Seit einigen Jahren werden von Publishern vermehrt native Werbeformate verkauft. Dabei handelt es sich in der Regel um von Unternehmen finanzierte Artikel, die neben redaktionellen Beiträgen veröffentlicht werden – und dabei idealerweise deutlich als Werbung gekennzeichnet werden. Buzzfeed verkauft sie als „Custom Social Content“, wir nennen sie schlicht „Sponsored Posts“. Hier eine Auswahl erfolgreicher nativer Anzeigen aus den vergangenen Jahren.
1. Toyota auf Buzzfeed: „The 20 Coolest Hybrid Animals“
Buzzfeed verkauft Unternehmen als eines von wenigen Medien wirklich native Formate, in diesem Beispiel ein klassisches „Listicle“. Zum Verkaufsstart des neuen Hybridautos „Prius c“ veröffentlichte Toyota auf Buzzfeed den Artikel „The 20 Coolest Hybrid Animals“. Eine ungewöhnliche Art, die eigene Marke zu präsentieren, aber durchaus erfolgreich. Buzzfeed-Gründer Jonah Peretti nannte diesen Artikel kürzlich im Rahmen eines Vortrags als Vorzeigebeispiel.
2. SAP auf Forbes: „10 Leadership Lessons I Wish I Learned In My 20’s“
Der Artikel „10 Leadership Lessons I Wish I Learned In My 20’s“ von SAP passt inhaltlich perfekt zum US-Magazin Forbes. Er wurde unter dem Banner der „ForbesBrandVoice“ veröffentlicht und ist somit als bezahlter Inhalt gekennzeichnet, überzeugt aber unabhängig davon durch seine inhaltliche Qualität. Ein Vorzeigebeispiel!
3. Under Armour auf Funny or Die: „Tom Brady’s Best Friend“
Der US-amerikanische Sportartikel-Hersteller Under Armour finanziert Native Advertising auf ungewöhnlichem Terrain. Das Unternehmen sponsorte die Auftritte von Thomas „Tom“ Brady, Quarterback der New England Patriots, auf der Comedy-Website „Funny or Die“. Die einzige Beziehung zu Under Armour: geschicktes Product-Placement.
4. American Express auf Mashable: „10+ Must-Have Tools for the Connected Professional“
Mashable arbeitet regelmäßig mit Unternehmen zusammen und generiert sowohl unterhaltsame als auch nützliche Inhalte. In die zweite Kategorie fällt der Artikel „10+ Must-Have Tools for the Connected Professional“, gesponsort von American Express. Dessen Name wird nicht im gesamten Artikel nicht einmal genannt, bezahlt haben sie trotzdem.
5. HBO Girls auf ThoughtCatalog: „30 Scientific Reasons Your 20s Are For Doing What You Want“
Der US-amerikanische Privatsender HBO finanzierte den Artikel „30 Scientific Reasons Your 20s Are For Doing What You Want“ auf ThoughtCatalog.com. Das Sponsoring wird erst am Ende des Artikels deutlich, dort folgt auch ein Hinweis auf die dritte Staffel der TV-Serie „Girls“.
6. HarperCollins auf Buzzfeed: „17 Problems Only Book Lovers Will Understand“
Wenn sich Leser mit einem Beitrag identifizieren können, steigen seine Chancen auf Viralität. Buzzfeed-Gründer Jonah Peretti hat das erst kürzlich im 17 Problems Only Book Lovers Will Understand“. Das Ergebnis: 1,5 Millionen Besucher.
7. Virgin auf Cracked: „7 Things You Won’t Believe Science Says Make You Happy“

Cracked versteckt den eigentlichen Sponsor des Beitrags am Ende des Artikels. (Screenshot: cracked.com)
Cracked arbeitet in diesem Artikel nicht gemäß üblicher Normen und erwähnt dessen Sponsor Virgin Mobile erst am Ende des Artikels, verborgen zwischen Informationen zum Autor und weiterführenden Links. Erfolgreich war der Beitrag trotzdem: Er erzielte 1,3 Millionen Seitenaufrufe.
Was haltet ihr von nativen Werbeformaten? Und welche Beispiele haben euch überzeugt?