Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Neuauflage der „Deutschen Cloud”: Microsoft stellt neue Rechenzentrumsregionen vor

Microsoft hält sich an seinen Zeitplan und kündigt heute eine flexiblere Variante seiner schon einmal gescheiterten „Deutschen Cloud“ an, bei der Daten in Deutschland gespeichert werden.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Microsoft hat neue Rechenzentren in Deutschland eröffnet. (Foto: Microsoft)

Ab sofort können deutsche Unternehmen und behördliche Kunden zwei neue Rechenzentrumsregionen für ihre Azure-Infrastruktur nutzen. Die Nutzung von Office 365 und Dynamics wird ab dem ersten Quartal 2020 möglich sein.

Microsofts neuer Anlauf: „Bestimmte Kundendaten“ werden in Deutschland gespeichert

Anzeige
Anzeige

Die bisherige „Deutsche Cloud“ war eine national abgeschottete Lösung, die keinerlei internationale Integrationen erlaubte. So war etwa keine Office-365-Anbindung möglich, weil die dafür erforderlichen Server in den USA stehen, die Cloud jedoch rein in Deutschland operierte.

Das neue Angebot ist offener. Hier werden nur „bestimmte Kundendaten in Deutschland“ gespeichert. Fortan wählt der potenzielle Kunde lediglich eine sogenannte Rechenzentrumsregion aus. Dazu hat Microsoft in Frankfurt (Region: Germany Central) und Berlin (Region: Germany Northeast) neue Rechenzentren gebaut, deren genaue Standorte das Unternehmen nicht nennen will.

Anzeige
Anzeige

Microsofts Regionen. (Screenshot: t3n)

Die neuen Regionen operieren mit voller Anbindung an das weltweite Microsoft-Netzwerk. Nur so ist es letztlich zu erreichen, dass Kunden aus Deutschland Dienste wie Office 365 oder Dynamics nutzen können. Diese Anbindungen bietet Microsoft allerdings derzeit noch nicht an. Sie sollen erst im Laufe des Jahres 2020 kommen. Ab sofort ist es lediglich möglich, Microsofts Compute-Cloud Azure für die deutsche Region zu beauftragen.

Anzeige
Anzeige

Microsofts neue Cloud lässt viele Fragen offen

Die internationale Integration der deutschen Regionen lässt Fragen offen. So ist etwa unklar, wie Microsoft damit umgehen will, dass für die Nutzung von Office 365 auch deutsche Daten in den USA zur Verarbeitung kommen müssen. Ebenso unklar ist noch die Definition des Begriffes „bestimmte Daten“. Er impliziert jedenfalls, dass es ebenso Daten geben wird, die nicht in Deutschland gespeichert werden.

Das Hauptargument für die frühere deutsche Cloud war der Schutz der Kundendaten vor den amerikanischen Behörden. Snowden war in aller Munde. Deshalb fungierte die Telekom als Treuhänder, die sogar Microsoft-Mitarbeitern des Zugang zu den Servern nur unter Aufsicht ermöglichten. So konnte Microsoft wegen objektiver Unmöglichkeit keinesfalls zur Herausgabe von Daten verpflichtet werden.

Anzeige
Anzeige

DSGVO bietet Schutz vor drittstaatlichen Eingriffen

Die aktuelle Iteration kommt weit weniger restriktiv daher. Insbesondere das Verhindern des Zugriffes auf die Daten aus dem Ausland dürfte bei voller Einbindung aller Server in die internationale Cloud schwierig sein. Die USA haben jedenfalls mit ihrem Cloud-Act klargestellt, dass sie den Zugriff auf alle bei einem US-Unternehmens gespeicherten Daten durchsetzen wollen. Dabei spielt die Örtlichkeit ausdrücklich keine Rolle.

Artikel 48 der europäischen DSGVO stellt für diesen Fall indes klar, dass es für die Herausgabe von Daten aus dem EU-Raum eines entsprechend anwendbaren Rechtshilfeabkommens bedürfte. Damit soll sichergestellt werden, dass das Schutzniveau der DSGVO nicht durch eine drittstaatliche Entscheidung unterlaufen wird.

Microsoft ist also zuversichtlich und stellt zum Start der neuen „Deutschen Cloud“ mit der Deutschen Bank, der Deutschen Telekom und SAP direkt drei Großkunden vor, die sich bereits für die Nutzung der neuen Rechenzentrumsregionen entschieden haben. Wie bisher steht Microsofts Angebot nur geschäftlichen, nicht aber privaten Anwendern zur Verfügung.

Anzeige
Anzeige

 

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
5 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

GeeGee

Die zentrale Frage hat der Autor vergessen: Sind meine Daten vor Zugriffen der NSA & Co sicher?
NEIN, per patriot act haben die USA die Möglichkeit auf alle Daten zuzugreifen und das ohne, dass es der Nutzer jemals erfährt. Die Lösung ist also in keinsterweise vergleichbar mit der einsteigen auf Treuhänderbasis konzipierten „Deutschland Cloud“.
Nicht umsonst legt die Telekom keine sensitive Daten in der Cloud von Microsoft ab.

Antworten
Dieter Petereit

Eben genau diese Frage hat der Autor nicht vergessen, sondern aktiv behandelt.

Antworten
MissJaneMarple

… und auch dazugeschrieben, dass u.a. gerade die Deutsche Telekom das neue Angebot nutzen wird.

Sebfre

Hallo, Was ist die Quelle dieser Information? Dr. G. spuckt nur Ergebnisse über das Scheitern der deutschen Cloud aus. Allerdings kein offizielles MS Statement hierzu.

Antworten
Dieter Petereit

Die Pressemitteilung ist im Artikel verlinkt.

Antworten
Abbrechen

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige