Schlaf-Tuning: Neue App soll luzides Träumen erleichtern und beschleunigen
Wer hat sich nicht schon mal gewünscht, die eigenen Träume steuern zu können? Schließlich kann uns unser Kopf beim Schlafen in die außergewöhnlichsten Szenarien verfrachten. Wenn wir dann noch selbst am Steuer sitzen, können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Doch luzides Träumen ist oft mit langem Training, dem Führen eines Traumtagebuchs oder kontinuierlicher Affirmation verbunden.
So soll euch eine App luzides Träumen ermöglichen
Forscher:innen der Northwestern University in Illinois haben eine App entwickelt, die luzides Träumen vereinfachen und schneller fördern soll (via Science Direct). Die App setzt dabei auf ein ähnliches Prinzip wie Realitätschecks. Im wachen Zustand hört ihr euch einen Ton über die App immer wieder an und verbindet damit den Gedanken, dass ihr träumt. Der Sound kann dabei eine Tonfolge oder auch nur ein einzelner Ton sein.
Während ihr schlaft, spielt die App diesen antrainierten Ton leise ab, sodass ihr nicht aufwacht, ihn aber unterbewusst wahrnehmen könnt. Ziel ist es, den Ton in den Traum einzubauen und so zu bemerken, dass ihr gerade träumt. Durch diese Erkenntnis sollt ihr in den Zustand des luziden Träumens wechseln und euren Schlaf aktiv steuern können. Die App könnt ihr euch kostenlos auf Android-Geräte über den Google Play Store herunterladen.
App für luzides Träumen: So vielversprechend sind erste Tests
Natürlich haben die Forscher:innen die App auch in einer Studie getestet. Zunächst fanden die Tests nur in einer kleinen Runde von 19 Teilnehmer:innen statt, um die grundlegende Idee zu testen. Als sich diese ersten Erfolge zeigten, wurde die Studie auf 416 Personen ausgeweitet, die sich häufiger an ihre Träume erinnern können, nachdem sie aufgewacht sind.
Die Teilnehmer:innen haben über eine Woche jeden Tag 20 Minuten mit der App trainiert. Sie haben den Ton angehört und daran gedacht, dass sie träumen. Während der Nacht hörten aber nur einige von ihnen den richtigen Ton. Um die Wirkung der App zu bestätigen, gab es auch Gruppen, die andere Töne oder gar nichts während des Schlafens abgespielt bekamen.
Am nächsten Morgen mussten die Teilnehmer:innen angeben, ob sie geträumt haben, ob sie sich daran erinnern können und ob sie die Träume aktiv steuern konnten. Im Durchschnitt konnten Personen, die den richtigen Ton in der Nacht vorgespielt bekamen, im Schnitt 2,11 luzide Träume in der Testwoche erreichen. Zum Vergleich: In der Woche vor dem Training mit der App lag der Wert bei 0,74. Alle anderen Gruppen wiesen keine signifikante Steigerung der luziden Träume auf.