Vor jeder Neueinstellung: Shopify-CEO verlangt Beweis, dass KI den Job nicht besser erledigen kann

Zahlreiche Menschen haben Angst davor, dass künstliche Intelligenz ihre Jobs überflüssig machen wird. Was für viele noch nach einer weit entfernten Zukunftsvision klingt, ist bei Shopify jetzt schon Alltag – wenn auch in etwas anderer Form. Bei dem kanadischen Unternehmen dürfen künftig nur Menschen eingestellt werden, wenn die KI die Aufgaben nicht übernehmen kann.
Shopify: Wenn KI ihre Grenzen erreicht, dürfen Menschen ran
Die Information entspringt einem internen Shopify-Memo, das CEO Tobias Lütke mit seinen Mitarbeiter:innen geteilt hat. Nachdem das Memo teilweise von Business Insider öffentlich gemacht wurde, veröffentlichte Lütke die komplette Mail über seinen X-Kanal. In der Nachricht an Shopify-Angestellte schreibt der CEO, dass KI-Nutzung für alle Mitarbeitenden künftig eine Grundvoraussetzung ist.
Darin heißt es: „Ich habe viele Menschen gesehen, die unmögliche Aufgaben angingen; solche, die sie zuvor nie angehen wollten. Aber mit der reflexiven und brillanten Nutzung von KI konnten sie das Hundertfache der Arbeit schaffen. […] In einem Unternehmen, das jedes Jahr 20 bis 40 Prozent wächst, müsst auch ihr euch jedes Jahr mindestens um so viel verbessern, nur um euch zu requalifizieren. Das gilt für mich ebenfalls.“
Ferner führt Lütke eine neue Regel für Teams ein, die neue Mitarbeiter:innen akquirieren wollen: „Bevor sie nach mehr Personal und Ressourcen fragen, müssen Teams demonstrieren, dass sie diese Aufgaben nicht mit KI lösen können. Was wäre, wenn ein autonomer KI-Agent schon Teil des Teams wäre? Diese Frage kann zu spaßigen Diskussionen und Projekten führen“.
In den anderen KI-Regeln für Shopify hält der CEO etwa fest, dass künstliche Intelligenz künftig bei Performance- und Feedback-Runden für Mitarbeiter:innen sowie GSD-Prototyp-Phasen genutzt werden soll. GSD (Get Shit Done) ist Shopifys internes Tool, um Aufgaben zu tracken. Um den Mitarbeiter:innen die Arbeit mit KI zu erleichtern, will Shopify ihnen Zugriff auf die besten Tools geben. Schon jetzt nutzt das Unternehmen Programme wie Claude, Cursor und Copilot.