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Nickel aus Gänseblümchen: Französisches Startup erntet Batteriemetalle vom Feld

Die Rohstoffe für Akkus belasten Umwelt und Gewissen. Ein französisches Startup will das ändern und erntet Nickel nun einfach vom Feld. Ein Blick auf eine faszinierende Technologie.

2 Min.
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Sind Gänseblümchen die Zukunft der Elektroautos? (Bild: Midjourney/t3n)

Der Abbau von Metallen wie Nickel, die für die Batterien von E-Autos essenziell sind, ist ressourcenintensiv, teuer und hinterlässt oft schwere Umweltschäden. Das Startup Genomines aus dem französischen Paris hat einen alternativen Ansatz entwickelt, der eher an Landwirtschaft als an Bergbau erinnert.

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Das Unternehmen nutzt gentechnisch optimierte Pflanzen aus der Familie der Gänseblümchen und Sonnenblumen, um Nickel aus dem Boden zu extrahieren. Diese sogenannten Hyperakkumulator-Pflanzen nehmen das Metall über ihre Wurzeln auf und speichern es in hoher Konzentration in ihren Blättern und Stängeln.

Die grüne Mine: So funktioniert Phytomining

Das Verfahren, das in der Fachwelt als Phytomining oder Agromining bekannt ist, ist im Kern ein natürlicher Prozess, den Genomines technologisch auf die Spitze treibt. Die speziell entwickelten Pflanzen werden auf Böden angebaut, deren Metallkonzentration für den traditionellen Bergbau zu gering, für die herkömmliche Landwirtschaft aber zu hoch ist.

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Nach der Wachstumsphase werden die Pflanzen geerntet und verbrannt. Übrig bleibt eine Asche, ein sogenanntes „Bio-Erz“, aus dem das Nickel anschließend mit etablierten Verfahren extrahiert wird. Die Pflanzen binden während ihres Wachstums CO₂, was den gesamten Prozess potenziell kohlenstoffneutral oder sogar kohlenstoffnegativ macht.

Dieses Vorgehen bietet laut Genomines erhebliche Vorteile. Die Inbetriebnahme einer solchen „Pflanzen-Mine“ dauere nur ein bis zwei Jahre, im Gegensatz zu den 12 bis 17 Jahren, die für die Erschließung einer traditionellen Nickelmine veranschlagt werden. Zudem sollen die Betriebskosten 40 bis 50 Prozent niedriger liegen.

Namhafte Investoren aus der Autoindustrie an Bord

Dass diese Vision auf Anklang stößt, zeigt eine kürzlich abgeschlossene Finanzierungsrunde. Wie Sifted berichtet, hat Genomines 45 Millionen US-Dollar eingesammelt. Zu den Investor:innen gehören Branchengrößen wie die Automobilhersteller Hyundai aus dem südkoreanischen Seoul und Tata aus dem indischen Mumbai, die Muttergesellschaft von Jaguar und Land Rover.

„Unsere Mission ist es, die Biotechnologie von Pflanzen zu nutzen, um Ressourcen zu gewinnen, die für saubere Energietechnologien unerlässlich sind“, erklärt Fabien Koutchekian, Mitgründer und CEO von Genomines. Das Verfahren erhalte die biologische Vielfalt, die Bodengesundheit und das menschliche Wohlergehen.

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Alex Hoffmann, General Partner beim niederländischen Investor Forbion, ergänzt: „Die Technologie von Genomines nutzt unterbewertete Anlagen, indem sie Nickel aus Böden mit geringer Konzentration extrahiert, die nicht mit der traditionellen Landwirtschaft konkurrieren.”

Ein weiter Weg von der Blümchenwiese zur Gigafactory

Trotz des vielversprechenden Ansatzes und der starken finanziellen Unterstützung steht die Technologie noch am Anfang ihrer kommerziellen Skalierung. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 23 Mitarbeiter:innen und betreibt ein erstes Pilotprojekt in Südafrika.

Offene Fragen bleiben. Die Pflanzen sind gentechnisch verändert, um ihre Effizienz zu steigern – ein Thema, das stets auch kritisch betrachtet werden muss. Zudem müssen die langfristigen ökologischen Auswirkungen des Anbaus dieser spezialisierten Pflanzen auf großen Flächen noch umfassend untersucht werden.

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Dennoch ist das Potenzial beachtlich. Genomines schätzt, dass weltweit 30 bis 40 Millionen Hektar Land für das Phytomining von Nickel geeignet wären. Würde man diese Flächen nutzen, könnte die Nickelproduktion um das 7- bis 14-fache der aktuell geförderten Menge steigen. Das könnte die globalen Lieferketten für Batterierohstoffe nachhaltig verändern und die Abhängigkeit vom klassischen Bergbau reduzieren.

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