Nike Adapt: Diese futuristischen Selbstschnürschuhe sind bald weniger futuristisch
Nike hat angekündigt, keine neuen Versionen der Adapt-Schuhe mehr herstellen zu wollen. Damit verbunden ist auch das Ende der dazugehörigen App, die schon ab kommendem Monat nicht mehr in Google Play und im iPhone App-Store verfügbar sein soll.
Dabei war es gerade die App, die die 350-Dollar-Schuhe zu etwas wirklich Besonderem machte. Über diese konnten Besitzer:innen der Basketballschuhe drei Voreinstellungen für die Passform konfigurieren sowie die Farbe der LED-Leuchten anpassen.
Unter den Besitzer:innen sind auch echte Basketballstars
Die Schuhe wurden unter anderem von Basketballstars wie Luka Dončić von den Dallas Mavericks oder Jayson Tatum getragen, der kürzlich einen Rekordvertrag bei den Boston Celtics unterschrieben hat. Über die App konnten sie zum Beispiel während eines Time-outs die Schnürsenkel lösen und sie wieder schnüren lassen, sobald das Spiel weiterging.
Obwohl der besondere Witz der zuvor selbstschnürenden Schuhe künftig wegfällt, ist es nicht so, dass sie jetzt nicht mehr zu gebrauchen wären.
Die Schuhe lassen sich auch manuell einstellen
Laut Nike lässt sich auch die ideale Passform manuell einstellen, was zuvor über einen Motor mit Getriebezug automatisch beim Anziehen passierte. Zum Festziehen oder Lockern der Schnürsenkel müssen Besitzer:innen die Plus- oder Minustaste an den Schuhen drücken.
Hält man beide Tasten gleichzeitig gedrückt, kann die Passform auch weiterhin gespeichert werden. Vollständig aufgeschnürt werden die Schuhe durch längeres Drücken der Minustaste. Nur die LED-Beleuchtung lässt sich ohne App nicht mehr einstellen.
Eine weitere gute Nachricht: Wer die App auf dem Smartphone behält, kann sie wohl vorerst weiter nutzen. Laut The Verge sei es aber möglich, dass die App zumindest auf dem iPhone durch kommende Betriebssystem-Updates nur noch eingeschränkt funktioniere oder ganz vom Gerät verschwinde.
Smarte Kleidung ist ein Zukunftsthema – oder doch nicht?
Das Thema smarte Kleidung ist in der Modeindustrie schon länger ein Thema. Längst gibt es technische Spielereien wie Jacken, über die man Anrufe annehmen kann, oder Sportshirts, die die Leistung messen.
Laut Schätzungen des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie könnte der Markt für intelligente Textilien bis 2031 rund 16 Milliarden Euro erreichen. The Verge sieht das Ende der Adapt-Schuhe allerdings beispielhaft für die besonderen Umstände bei der Entwicklung smarter Kleidung.
Während es für viele Verbraucher:innen zwar normal sei, ihr Smartphone nach ein paar Jahren durch ein neues zu ersetzen, sehe das bei Kleidung eventuell anders aus. Ein elektronisches Paar Schuhe oder eine intelligente Jeansjacke könnten theoretisch über Jahrzehnte getragen werden – besonders ärgerlich, wenn die Funktionalität dann längst verloren ist.