
Which hatte die Joy-Cons der Nintendo Switch untersucht und war dabei auf deutliche Abnutzungserscheinungen an den verbauten Kunststoffplatinen, vor allem an den Kontaktpunkten der Joystick-Slider, gestoßen. Die Abnutzung war dabei bereits nach wenigen Nutzungsmonaten aufgetreten.
Deutliche Abnutzung, Staub in staubfreien Bereichen
Ebenso zeigten sich Staub und andere Verunreinigungen im Inneren Switch, obwohl Nintendo versucht haben will, die Joy-Cons staubdicht zu halten. Für Which ist die Ursache für den Drift damit klar. Entsprechend heftig kritisieren die Verbraucherschützer Nintendos Umgang mit der Situation. Das berichtet Eurogamer.
Which fordert einen Entschädigungs- oder Rückerstattungsplan für alle britischen Verbraucherinnen und Verbraucher, die seit 2017 einen Ersatz-Joy-Con wegen des Drift-Problems gekauft haben. Ebenso fordern die Verbraucherschützer, dass Nintendo eine kostenlose Reparatur oder einen kostenlosen Ersatz für alle Joy-Cons anbietet, die seit 2017 einen Drift entwickelt haben.
Nintendo bestreitet, dass es sich um nennenswertes Problem handelt
Nintendos Antwort dürfte die Verbraucherschützer nicht erfreuen. Die lautet lapidar: „Der Prozentsatz der Joy-Con-Controller, bei denen in der Vergangenheit Probleme mit dem Analogstick gemeldet wurden, ist gering, und wir haben den Joy-Con-Analogstick seit seiner Einführung im Jahr 2017 kontinuierlich verbessert.“
Natürlich erwarte der Hersteller, „dass all unsere Hardware so funktioniert, wie sie entworfen wurde“. Sollte es Probleme geben, sollten sich Kunden an den Nintendo-Support wenden. Laut Which ist das Problem indes keineswegs klein. Zwei von fünf Joy-Cons der ursprünglichen Nintendo Switch sollen vom Drift-Problem betroffen werden.
Schon im Jahr 2019 wurde in den USA eine Sammelklage gegen Nintendo wegen des Problems eingereicht. Auch die Europäische Kommission hatte letztes Jahr erklärt, dass sie die Einleitung einer Untersuchung erwäge.