Nokia-Hersteller HMD sichert sich 230 Millionen von Google, Qualcomm und Nokia

Nokia-Smartphones von HMD Global. (Bild: HMD Global
Vor gut zwei Jahren hatte das finnische Startup HMD Global, das seit 2016 gemeinsam mit Foxconn Handys unter der Nokia-Marke baut, zum ersten Mal Geld von Investoren eingesammelt. Die Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 100 Millionen Dollar brachte dem Nokia-Hersteller damals gleich den Einhorn-Status. HMD Global war damit mehr als eine Milliarde Dollar wert. In der überhaupt erst zweiten Finanzierungsrunde hat HMD Global jetzt weitere 230 Millionen Dollar zusammenbekommen. Zu den Investoren gehören Google, Qualcomm – und Nokia, wie CNBC schreibt.
Nokia-Hersteller HMD will 5G-Smartphones bauen
Die Firma aus Finnland will das frische Geld insbesondere in die weitere Entwicklung von 5G-Smartphones stecken. Die sollen, wenn es nach HMD Global geht, unter dem Dach von Mobilfunkbetreibern auch in den USA verkauft werden. Darüber hinaus will das Unternehmen weiter expandieren – etwa in Märkte wie Brasilien und Indien sowie nach Afrika. Außerdem sollen der Software- und Servicesbereich ausgebaut werden. HMD Global will unabhängiger von den reinen Geräteverkäufen werden.
Auch im Bereich Digital-First will das Unternehmen nachlegen. Während der Coronakrise im Frühjahr hat HMD Global seinen Fokus stärker auf den Verkauf seiner Produkte im Internet. Das soll die Nachfrage beflügelt und das Startup im Juni wieder in die schwarzen Zahlen zurückgebracht haben, wie HMD-Chef Florian Seiche erklärt. Kaum verwunderlich, dass HMD Global an der neuen Onlinepräsenz festhalten will. Nicht zuletzt, wo der Smartphone-Markt mit deutlichen Rückgängen kämpft.
Weniger Umsatz, mehr Verluste für HMD 2019
Für HMD Global lief es dafür im vergangenen Jahr nicht ganz so gut. Laut CNBC hat das Unternehmen 2019 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro eingefahren. Das bedeutete einen Rückgang von fast 30 Prozent im Vergleich zu 2018. Die Verluste stiegen dagegen im selben Zeitraum um 50 Prozent auf 295 Millionen Euro. Den Umsatzrückgang erklärte HMD Global mit der Aufgabe der Präsenz in Märkten, die weitere Investitionen benötigt hätten. Insgesamt ist HMD Global derzeit in 91 Märkten aktiv und hat seit 2016 eigenen Angaben nach 240 Millionen Geräte verkauft, davon 70 Millionen 2019.
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