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Offline-Marketing: Diese Werbekampagnen gingen nach hinten los

Offline-Marketing oder Außenwerbung kann sich für Unternehmen richtig lohnen – vorausgesetzt, die Botschaften werden nicht falsch verstanden. Die besten Beispiele für missglückte Kampagnen.

Von Daniel Hüfner
2 Min.
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(Foto: UAM Group)

Die Plakatkampagne von True Fruits war das Gesprächsthema schlechthin. Eigentlich hatte der Smoothie-Hersteller aus Bonn nur für einen neuen Chiasamen-Saft in seinem Sortiment werben wollen. Das ist den Machern zweifellos gelungen, wenn auch mit eher zweifelhaften Botschaften. Mit Sprüchen wie „Oralverzehr – schneller kommst du nicht zum Samengenuss“ oder „Bei Samenstau schütteln“ erntete True Fruits in den sozialen Netzwerken mehr Häme und Kritik als Zuspruch und Belustigung.

Wenn Offline-Marketing zur Blamage wird

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Mehr noch: In München wurden die Plakate sogar zeitweise verboten, der Werberat schickte zudem einen Beschwerdebrief an das Unternehmen. „Über die Ihnen bereits mitgeteilten Beschwerdegründe hinaus führen die Beschwerdeführer an, dass durch die sexuelle Assoziation der Slogans die Werbung geeignet sei, Männer herabzuwürdigen“, hieß es in dem Schreiben.

Mit solchen Plakaten warb True Fruits im Sommer für seine Smoothies. (Foto: horizont.net)

Offline-Marketing: Mit solchen Plakaten warb True Fruits im Sommer für seine Smoothies. (Foto: horizont.net)

Im Interview mit Horizont verteidigte True-Fruits-Gründer Nicolas Lecloux dann seine kontroverse Kampagne: Ihm sei klar gewesen, dass die Motive den ein oder anderen irritieren würden. „Aber wir haben die Kampagne nicht in der Absicht gestartet, jemanden zu ärgern, sondern kommunizieren eben das, was uns selbst gefällt“, sagte Lecloux. „Das Produkt, um das es geht, ist ein Chiasamen-Saft. Nun hätten wir auch über die Vorteile von Chiasamen sprechen können. Aber das ist langweilig. Wir wollen Spaß an der Kommunikation haben und wenn man ehrlich darüber nachdenkt, fällt einem nur schweinischer Kram bei Chiasamen-Saft ein.“ Ob erfolgreich oder nicht – am Ende jedenfalls standen die Kampagne und mit ihr die Reaktionen.

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Mit der Mischung aus Häme, Empörung und Belustigung ist True Fruits aber kein Einzelfall. Immer wieder sorgen Plakatwerbungen für Zündstoff, wie ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt. Da wäre beispielsweise der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei, der sich mit zwei Rechtschreibfehlern an einer Hochhausfassade blamierte. Oder die Eliteuniversität Konstanz, die versehentlich mit einem giftigen und krebserregenden Gas für seine Einrichtung warb. Und kann sich noch jemand an die Gegenkampagne zur Bundeswehr erinnern? Ach, schaut einfach selbst.

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Geplagt von den Nachwuchssorgen versucht sich die Bundeswehr seit Jahren auch in der Öffentlichkeit als hipper Arbeitgeber zu präsentieren. Die Bemühungen mündeten anno 2015 in die vielbeachtete Plakat-Kampagne „Mach, was wirklich zählt“ – mit abgedruckten Sprüchen wie zum Beispiel „Grünzeug ist auch gesund für deine Karriere.“ Berliner Polit-Aktivisten stieß die Kampagne hingegen sauer auf, ihnen zufolge stehe die Bundeswehr eher für rechtes Gedankengut und Sexismus. Mit einer Gegenkampagne nahm das Kollektiv die Plakate aufs Korn. Zudem kursierten schnell alternative Plakatvorschläge im Netz mit Sprüchen wie „Desertieren rettet Menschenleben“ oder „Wer kann schon von sich behaupten, in einem Sarg nach Hause geflogen zu sein.“

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Nico Saborowski

Die Bundeswehr-Kampagne habe ich nicht als „nicht erfolgreich“ wahrgenommen. Die Kritik daran richtet sich ja auch nicht an die Werbung an sich, sondern an das Produkt „Bundeswehr“. Daher nicht mal eine subjektiv- viel mehr eine ideologisch-getriebene „Gegenkampagne“. Da hätte die Bundeswehr auch den Marketing-Coup des Jahrhunderts landen können, wäre trotzdem – aus einigen Augen – schlecht gewesen.

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