Diese Offline-Marketing-Strategien darf man trotz Digitalisierung nicht vergessen

„Always on” ist das Mantra moderner Unternehmer und Marketer. Und seit selbst die Generation 65+ regelmäßig im Internet surft, ist beinahe jede Zielgruppe online anzutreffen. Um die Online-Wirkung zu steigern, wird ein hoher Aufwand betrieben. Denn schließlich werden Marketer und Marketing-Experten nicht müde zu betonen, wie wichtig die Webpräsenz für den Erfolg eines Unternehmens ist. Doch klassische Werbemaßnahmen sind deswegen noch lange kein kalter Kaffee. Dabei lassen sich Online- und Offline-Maßnahmen auch auf geschickte Weise verknüpfen.
Aktionstage: Trefft eure Kunden
Vor allem bildgetriebene Social-Media-Portale wie Instagram werden gerne genutzt, um Kunden und Fans einen Blick hinter die Kulisse eines Unternehmens werfen zu lassen. Doch wer echten Kundenkontakt sucht, sollte seiner Zielgruppe die Möglichkeiten für wirkliche Treffen geben. Schmeißt eine Party zum Firmenjubiläum und ladet eure treuesten Kunden ein, veranstaltet eine Roadshow, organisiert Werksführungen oder richtet einen Tag der offenen Tür aus. Es gibt viele Möglichkeiten, live mit euren Kunden in Kontakt zu treten und ihnen Einblicke in euren Unternehmensalltag zu gewähren. Solche Aktionen haben nicht nur eine Magnetwirkung und stärken die persönliche Kundenbeziehung, sondern sie erhöhen auch die mediale Aufmerksamkeit durch Berichte in der Presse.
Persönliche Treffen in lockerer Atmosphäre ermutigen eure Kunden vielleicht auch, Fragen zu stellen, die sie online vielleicht nicht stellen würden. Im persönlichen Gespräch könnt ihr zudem besser herausfinden, was ihnen wichtig ist. Ihr erhaltet ein direktes Feedback und könnt unmittelbar darauf eingehen.

Wertvolles Kundenfeedback: Beim t3n-Lesetreffen merkten wir, dass sich der Organisationsaufwand lohnt. (Bild: t3n)
Radiowerbung: Mehr als nur Hintergrundrauschen
Auch im Zeitalter von Online-Streaming und Podcasts ist das Radio einer der stärksten Medienkanäle. Werktags hören knapp 78 Prozent der Deutschen Radio, meist mehr als vier Stunden lang. Außerdem nutzen fast 35 Millionen Menschen Radioangebote im Internet. Ob beim Frühstück, im Auto oder auf Arbeit: Radio ist fast immer dabei. Radiospots sind also ein kraftvolles Instrument, um die eigene Zielgruppe offline zu erreichen.
Die große Vielfalt an Sendern erlaubt es, viele verschiedene Zielgruppen zu erreichen. So kann über überregionale Radiosender ebenso gut eine Markenbekanntheit aufgebaut werden, wie über regionale Sendeanstalten für die Aktionen lokaler Niederlassungen geworben werden kann. Außerdem lassen sich über Spartensender gezielt potenzielle Kunden mit bestimmten Interessen ansprechen. Ihr verkauft Trachtenmode? Dann ist ein Werbespot auf einem Schlager-Sender zur Wiesn-Zeit sicher wirksamer als mitten in der Festival-Saison im Heavy-Metal-Radio. Sind eure Produkte oder Dienstleistungen weitestgehend unabhängig vom Musikgeschmack und dem häufig damit verbundenen Lifestyle eurer Kunden, könnt ihr eure Werbespots dennoch passend zur Zuhörerschaft des Senders aufbereiten und verschiedene Varianten auf verschiedenen Sendern laufen lassen. Wichtig ist es jedoch, eurem Markenbild dabei treu zu bleiben, anstatt etwas zu imitieren, das nicht zu euch passt.
Give-Away: Werbegeschenke mit Wirkung
Vom Feuerzeug bis hin zum personalisierten Glückskeks gibt es in der Welt der Werbegeschenke nichts, was es nicht gibt. Auf Messen und bei Veranstaltungen werden die gebrandeten Werbeartikel unters Volk gebracht wie die Kamelle zum Karneval. Es soll sogar Messebesucher geben, die nichts anderes tun, als die Stände nach Kugelschreibern, Buttons und Bonbons abzugrasen und sich damit die Taschen vollzustopfen (Stichwort: Beutelratte).
Solche Werbegeschenke lassen sich in großen Stückzahlen meist sehr kostengünstig produzieren. Damit die Give-Aways aber nicht einfach in der nächsten Schublade bei einem Duzend anderer Kugelschreiber verschwinden, ist hier Kreativität gefragt. Überlegt euch, was eure Kunden wirklich gebrauchen können und was eure Marke widerspiegelt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem leckeren Power-Riegel, der gestressten Messegästen einen Energieschub zwischendurch gibt? Oder ein Display-Reinigungsset für unterwegs?
Printkampagnen: Anzeigen und Artikel
Auch wenn Zeitungen und Printmagazine in vielen Fällen einen Rückgang in den Verkaufszahlen verzeichnen müssen, ist dieses Medium noch lange nicht tot!
Die geläufigste Methode, hier präsent zu sein, ist das Schalten von Printanzeigen. Wie bei Radiospots kann damit sowohl überregional eine breite Masse als auch regional eine enger gefasste Zielgruppe erreichen. Je nach Ziel der Werbekampagnen sollten die Medien für eine Anzeige sorgsam ausgewählt werden. Um mit Printanzeigen erfolgreich zu sein, ist zudem Kreativität gefragt. Nur so könnt ihr euch von der Masse abheben und werdet nicht einfach überblättert. Ein kreatives Beispiel liefert die französische Boursorama Bank, die mit einer Printanzeige Adblocker aufs Korn nimmt:

Die französische Boursorama Bank hat eine ganz eigene Methode, Adblocker zu umgehen. (Screenshot: Adweek)
Doch Anzeigen sind nicht die einzige Möglichkeit, mit Printkampagne das Offline-Marketing anzureichern. Digital Natives mögen es vielleicht nicht glauben, aber Content-Marketing funktioniert auch offline. Unternehmen wie Media Markt, Rewe oder DM bringen regelmäßig Kundenmagazine heraus, die die Interessen ihrer Zielgruppe bedienen und relevante Inhalte bereitstellen. Die Produktion eines eigenen Magazins passt jedoch nicht in jedes Werbebudget und erfordert zudem einen redaktionellen Aufwand, den nicht jeder stemmen kann. Eine einfachere Möglichkeit, in Printmedien präsent zu sein, ist das Beisteuern redaktioneller Beiträge, zum Beispiel in Form von Interviews, Ratgebern oder Anleitungen. Über passende Magazine und Zeitschriften kann so die Zielgruppe gezielt angesprochen und mit interessanten Inhalten versorgt werden. Ihr betreibt einen Shop für Fahrräder und Fahrradzubehör? Dann stellt doch in einem Beitrag die schönsten Radwanderwege Deutschlands vor. In der einschlägigen Fachpresse mit redaktionellen Beiträgen vertreten zu sein, hilft auch dabei, den eigenen Expertenstatus zu festigen.
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