One-on-One-Meetings: Wie du mehr aus persönlichen Gesprächen herausholst
Steven G. Rogelberg ist nicht nur sogenannter Chancellor’s Professor an der Universität von North Carolina in Charlotte, sondern auch eine Koryphäe in der Meeting-Forschung. Über eine Meeting-Art hat er sogar ein Buch geschrieben – hier kommen seine wichtigsten Tipps.
One-on-One-Meetings: Es profitiert nicht nur eine Partei
In „Glad we met: The Art and Science of 1:1 Meetings“ analysiert der Experte für Psychologie, Management und Organisationswissenschaft, worauf man bei der Durchführung von regelmäßigen Austauschtreffen zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeitenden achten sollte.
Richtig aufgezogen können die Meetings nämlich nicht nur die Beziehung zwischen beiden Seiten stärken, sondern unter anderem auch die persönliche Entwicklung von Mitarbeitenden und die Leistung der Führungskraft.
Wie lang so ein Treffen sein soll, wie oft es stattfindet und ob es in Präsenz oder online abgehalten wird, können die Beteiligten individuell entscheiden. Rogelberg hat aber herausgefunden, dass am häufigsten und auch am liebsten auf wöchentlichen Austausch gesetzt wird.
Der Vorteil an der engen Frequenz: Aktuelle Themen können zeitnah besprochen werden. Der Nachteil: Ist eine Führungskraft für sehr viele Mitarbeitende zuständig, ist es kaum noch möglich, diese enge Frequenz aufrechtzuerhalten.
Die Dos and Don’ts fürs One-on-One
Damit die Treffen unabhängig vom formalen Rahmen möglichst gut gelingen, hat Rogelberg einige Tipps auf Lager. Er empfiehlt, dass beide Parteien nicht unvorbereitet ins Gespräch gehen, sondern sich ihre Themen und Fragen im Vorfeld notieren. So können sie die Gesprächszeit möglichst effizient nutzen.
Eine klare Meetingstruktur hilft, Themen nicht nur oberflächlich abzuhandeln, sondern zu priorisieren und bei Bedarf tiefgehende Diskussionen zu führen.
Indem Führungskräfte aktiv zuhören und Fragen stellen, schaffen sie eine gute Basis für ein vertrauensvolles und offenes Gesprächsklima. Das wiederum gibt den Mitarbeitenden Raum, ihre Ideen aktiv einzubringen und auch Bedenken vertraulich auszusprechen.
Auch wenn Rogelberg sehr viel von One-on-One-Meetings hält: Die Austauschtreffen können auch zum Stressfaktor werden. Wenn die Qualität der Meetings unter vollen Kalendern und geistiger Abwesenheit leidet, braucht es einen gemeinsam vereinbarten Kurswechsel.
Und: Viele Einzelgespräche ersetzen keine Teambesprechung. Jede Meeting-Art liefert auf ihre eigene Art und Weise Mehrwert – es liegt an der Führungskraft zu entscheiden, welche Themen und Diskussionen wo platziert werden.