Oneplus 5T: Erstmals Sechs- statt 5,5-Zoll-Display bei (fast) gleichen Abmessungen
Das Oneplus 5T ist seit dem Wochenende kein Geheimnis mehr – gleich mehrere Medien haben viele Informationen vor dem eigentlichen Launch am Donnerstag veröffentlicht. Damit ist das neue, beinahe die komplette Front ausfüllende 6,01-Zoll-AMOLED-Display mit Full-HD-Auflösung und 18:9-Seitenverhältnis bereits bekannt, wie auch der nun rückseitig verbaute Fingerabdrucksensor und vieles mehr. Nichtsdestotrotz stellen wir euch das neue Oneplus-Modell vor und ziehen das „5“ zum Vergleich heran.

Das Oneplus 5T ist das erste Modell des Herstellers mit einem Display, das größer als 5,5 Zoll ist. (Foto: t3n)
Das große 6,01-Zoll-Display des 5T steckt in einem Unibody-Metallgehäuse, das nahezu identisch mit dem des 5,5-Zollers Oneplus 5 (Test) ist. Trotz der größeren Displaydiagonale ist es mit seinen Abmessungen von 156,1 x 75 x 7,3 Millimeter nur minimal größer als der Vorgänger, das 154,2 x 74,1 x 7,25 Millimeter misst. Die Unterschiede der Abmessungen fallen so marginal aus, dass man sie im direkten Hands-on-Vergleich kaum wahrnimmt. Der neue, größere Bildschirm fällt hingegen sofort ins Auge, die Ränder ober- und unterhalb des Screens sind auf wenige Millimeter reduziert worden. An der Display-Auflösung hat sich wenig geändert: Beide AMOLED-Panels lösen mit Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) respektive Full-HD+(2.160 x 1.080 Pixel) auf – das Mehr an Pixeln des 5T ist dem längeren 18:9-Display-Format geschuldet.
Für den Fingerabdrucksensor ist auf der Vorderseite kein Platz mehr, er wurde auf die Rückseite verlegt – und zwar so, dass er mit dem Zeigefinger leicht erreichbar ist. Wem die Positionierung weniger zusagt, kann stattdessen die neue erweiterte Gesichtserkennung nutzen, die laut Hersteller 100 Punkte des Gesichts einscannt und damit recht sicher sein soll. Hier sollte angemerkt werden, dass Gesichtserkennung zumeist weniger sicher ist als ein Fingerabdruckscanner. Als bequem dürfte sich die Funktion dennoch entpuppen, vor allem, wenn man das 5T auf dem Tisch vor sich liegen hat und es schnell entsperren möchte, ohne es aufzunehmen.

Der Fingerabdrucksensor ist beim Oneplus 5T nach hinten gewandert. (Foto: t3n)
Oneplus 5T: High-End-Ausstattung mit lichtstarker Kamera – ohne OIS

Oneplus 5 (links) vs Oneplus 5T – die Screen-to-Body-Ratio des „5“ beträgt 73 Prozent, die des „5T“ stattliche 80,5 Prozent. (Foto: t3n)
Die weitere Ausstattung befindet sich wie schon beim Vorgänger auf High-End-Niveau: Als Prozessor ist ein schneller Snapdragon-835-SoC an Bord, begleitet von bis zu acht Gigabyte DDR4-RAM und 128 Gigabyte internem UFS-2.1-Speicher. Erweiterbar ist er unverändert nicht, dafür ist wieder Dual-SIM-Support vorhanden. An der Nennleistung des Akkus ändert sich im Vergleich zum Vorgänger nichts: Es bleibt beim 3.300-Milliamperestunden-Akku. Damit bewegt sich das 5T auf dem gleichen Niveau wie Samsungs Galaxy Note 8 (Test) mit seinem 6,3-Zoll-AMOLED-Display. Wir sind gespannt, wie der größere Screen sich auf die Akkulaufzeit des 5T auswirkt – mehr Pixel müssen wie bereits erwähnt nicht bewegt werden. Schnell aufgeladen werden kann das 5T wie der Vorgänger per Dash-Charge-Funktion – damit soll der Akku in etwa 90 Minuten voll sein.

Das Display des Oneplus 5T kommt mit wenig Rahmen aus und liegt gut in der Hand. (Foto: t3n)
Kameraseitig gibt es eine kleine Änderung: Das Dual-Sensor-Setup des „5“ bleibt zwar erhalten, anstelle der Kombination aus 16-Megapixel-Hauptkamera mit f/1,7-Blende und 20-Megapixel-Telezoom-Linse setzt Oneplus beim „5T“ zusätzlich zum primären Sensor auf einen sekundären 20-Megapixel-Sensor mit f/1,7-Blende. Mit dem zweiten lichtstarken Sensor wolle man bessere Resultate bei Dunkelheit und Porträts erreichen.

Wie beim „5“ setzt Oneplus beim „5T“ auf eine Dual-Kamera – jedoch ohne Telezoom-Linse. (Foto: t3n)
Auf einen optischen Bildstabilisator verzichtet Oneplus weiterhin – es ist nur ein elektronischer Bildstabilisator verbaut. Trotz des Verzichts auf eine Telezoom-Linse soll das 5T weiterhin gute Resultate im Zoom-Modus auf Niveau des Oneplus 5 erzielen – dies soll durch einen „Clear-Zoom“-Algorithmus erreicht werden. Die 16-Megapixel-Frontkamera ist identisch mit der des „5“.
Überdies hat Oneplus die Kamera-App überarbeitet. An die verschiedenen Funktionen gelangt man über einen Wisch von unten nach oben über das Display. Hier verbergen sich unter anderem der Pro-Modus und Zeitlupen-, wie -raffer-Funktion. Der Porträt-Modus wird durch einen Wisch nach links aktiviert.
Oneplus 5T wartet noch auf Android 8.0 Oreo
In puncto Software werkelt Oneplus noch fleißig am Update auf Android 8.0 Oreo – derzeit steht jedoch nur eine Beta für einige Modelle bereit. Zum Launch des Oneplus 5T hat das Unternehmen die neue Version nicht fertigstellen können. Entsprechend basiert OxygenOS 4.7 leider immer noch auf Android 7.1.1 Nougat. Eine offene Beta-Version für Android 8.0 wird Oneplus zufolge noch im November für das „5“ liefern, für das 5T wird sie erst Ende Dezember erschienen – die Release-Version wird wohl leider erst nächstes Jahr veröffentlicht.

Es ist noch kein Android 8.0 auf dem Oneplus 5T vorinstalliert. (Foto: t3n)
Nichtsdestotrotz hat Oneplus einige neue Funktionen integriert, die auf den Wünschen der Community basiert: Mit „Parallel Apps“ könnt ihr Apps wie Facebook, Whatsapp, den Facebook-Messenger und weitere Anwendungen klonen, um zwei Konten gleichzeitig auf dem Gerät verwenden zu können. Mitbewerber Huawei hat auf seinen neueren Modellen eine identische Funktion.
Ebenso neu ist die „Gallery Map“, mit der ihr euch eure Fotos nach Standorten auf einer Karten anzeigen lassen könnt. Darüber hinaus bietet Oneplus zahlreiche optische und funktionale Anpassungen für das 5T an. Neben der Anpassungsmöglichkeit der Rastergröße auf dem Homescreen könnt ihr weiterhin Icon-Packs installieren und die Onscreen-Navigation nach eigenen Wünschen sortieren. Außerdem bleibt uns der Lesemodus erhalten, mit dem die Farben des Displays auf Grautöne reduziert werden. Darüber hinaus werde die Schärfe des Displays mit Hilfe von Informationen des Umgebungssensors angepasst, um eine ähnliche Leseerfahrung wie auf einem E-Reader zu erhalten.

Die Onscreen-Buttons – zumindest die beiden äußeren – könnt ihr tauschen. (Foto: t3n)
In den letzten Wochen ist Oneplus mit einigen Software-Faux-Pas negativ in die Presse geraten. Zum einen sammelte das Unternehmen diverse Nutzerdaten, die eigenen Angaben zufolge zur Verbesserung der Software dienen sollen. Zum anderen ließ sich mit versteckten Bordmitteln ADB-Root-Zugriff erzeugen. Beide Fälle nimmt Oneplus laut offiziellen Statements sehr ernst und wird die Probleme per OTA-Update aus der Welt schaffen. Es ist zu hoffen, dass dies rasch geschieht und das Unternehmen bei der Software-Entwicklung sorgfältiger arbeitet, denn die angepasste Android-Version, OxygenOS, ist in vielen Belangen eine sehr gute Lösung.
Oneplus 5T vs Oneplus 5 vs. Oneplus 3T vs. Oneplus 3 - die Spezifikationen im Vergleich
Oneplus 5T: Wie teuer ist es, ab wann kann ich es bestellen?

Das Oneplus 5T kann ab dem 21. November im Onlinestore erstanden werden. (Foto: t3n)
Das Oneplus 5T kann ab dem 21. November im Online-Store von Oneplus bestellt werden. Es wird nur in der Farbe Midnight Black angeboten und kostet wie der Vorgänger 499 Euro in der 64-Gigabyte-Version mit sechs Gigabyte RAM. Das Acht-Gigabyte-Modell mit 128 Gigabyte internem Speicher schlägt mit 559 Euro zu Buche.
Der erste Eindruck fällt wie schon beim „5“ durchaus positiv aus. Das Gerät ist top verarbeitet und liegt gut in der Hand. Die Hardware-Ausstattung ist für den Preis sehr ordentlich und das OxygenOS-System läuft sehr flüssig. Was noch fehlt, ist das Oreo-Update, das Oneplus rasch nachliefern sollte. Unseren Test des Oneplus 5T liefern wir in Kürze nach.