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Open Source Society University – Informatik-Studium (fast) 4 free

Ihr fandet Entwicklungsthemen und Programmiersprachen schon immer spannend, habt euch aber irgendwann mal für eine kaufmännische Ausbildung oder ein Studium der Anglistik entschieden, steht im Berufsleben und jetzt ist es irgendwie auch zu spät, nochmal was Neues anzufangen?

4 Min. Lesezeit
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Studierende im Hörsaal (Foto: Matej Kastelic/ Shutterstock)

Zum einen gibt es da die Möglichkeit, sich trotz allem für eine berufliche Neuorientierung zu entscheiden – all in gehen und die Ausbildung zum Fachinformatiker oder das Informatikstudium einfach machen. Oder ihr traut euch das nicht, Programmieren kann man außerdem ja auch online lernen, habt ihr nur bisher nicht gemacht. „Ein Studium ersetzen ein paar Udemy-Kurse oder ein Tutorial auf Codecademy aber lange nicht“, ist außerdem ein nicht ganz unberechtigter Einwand.

Ganzheitliches Studium

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Das Curriculum der Open Source Society University will genau das sein – und ist im Gegensatz zu Kursen bei Udemy sogar kostenlos. Gedacht ist das Ganze nicht als Karrieremaßnahme oder dafür, dass ihr einen weiteren Skill in eurem Lebenslauf aufführen könnt, sondern als eine ganzheitliche Ausbildung, in der ihr solide Kenntnis von Konzepten der Informatik erlangen sollt. Alle Kurse innerhalb des Lehrplans – die oft von namhaften Institutionen wie dem MIT, Harvard oder Princeton kommen – könnt ihr online belegen.

Um Teil des Lehrplans zu werden, müssen Kurse die folgenden Kriterien erfüllen:

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  • Jeder muss sich einschreiben können.
  • Sie müssen regelmäßig stattfinden – idealerweise sollen Studierende nach ihrem eigenen Tempo lernen dürfen, ist das nicht gegeben, sollten die Kurse zumindest einmal im Monat erneut starten.
  • Sie sollen sich, was Themen und Schwierigkeit angeht, gut in das Curriculum einfügen und generell sollten Lehrmaterialien und didaktische Herangehensweisen gewisse Qualitätsansprüche erfüllen.

Gibt es keinen Kurs, der die Kriterien in ausreichendem Maß erfüllt, wird der Unterricht durch Bücher ergänzt. Online-Seminare und Bücher, die zwar nicht direkt in den Lehrplan passen, aber ansonsten von der OSSU empfohlen werden, findet ihr unter extras/courses respektive extras/reading.

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Das Curriculum

Der Lehrplan selbst ist folgendermaßen strukturiert:

  • Intro CS: Bietet euch die Möglichkeit, erst einmal mit dem Thema vertraut zu werden und darauf aufbauend zu entscheiden, ob Informatik wirklich das Richtige für euch ist.
  • Core CS: Das Modul ist ungefähr mit dem Lehrplan der ersten drei Jahren eines Informatikstudiums zu vergleichen.
  • Advanced CS: Entspricht inhaltlich ungefähr dem letzten Jahr eines Informatikstudiums. In diesen Modul habt ihr die Möglichkeit, Kurse nach persönlichem Interesse zu wählen und Themen zu vertiefen.
  • Final-Projekt: Ist quasi euer Abschlussprojekt. Das Final-Projekt ist dazu da, das Gelernte anzuwenden und zu festigen und natürlich auch, um euch eine Möglichkeit zu bieten, zu zeigen, was ihr könnt.
  • Pro CS: Das letzte Modul beinhaltet Spezialisierungen in einem bestimmten Bereich, die ihr belegen könnt, nachdem ihr die vorherigen Module erfolgreich absolviert habt. Das könnte sich als sinnvoll erweisen, wenn ihr einen Beruf, in dem ihr tätig werden wollt, ins Auge gefasst habt und euch entsprechend spezialisieren wollt.

Dauer

Während Bootcamps, Apps und Onlinekurse damit werben, dass man sich mit ihrer Hilfe die nötigen Skills für einen IT-Job  innerhalb von ein paar Wochen (Bootcamp) oder ein paar Minuten pro Tag (App) aneignet, handelt es sich bei dem OSSU-Curriculum um ein Programm, das den Anspruch hat, etwa einem Studium zu entsprechen. Dementsprechend müsst ihr Zeit investieren: Für das Core CS Modul müsst ihr – ausgereifte Planung, hohe Motivation und Lernfähigkeit vorausgesetzt – etwa zwei Jahre einplanen – bei einem Workload von 18 bis 22 Stunden pro Woche. Realistisch betrachtet geht das mit einem Vollzeitjob also eher nicht. Empfohlen wird, dass ihr die Kurse in der von OSSU vorgesehenen Reihenfolge belegt. Allerdings könnt ihr die Voraussetzungen für alle Vorlesungen vorher einsehen und euch euren Stundenplan sonst auch selbst – passend zu euren sonstigen Plänen und Pflichten im Leben – zusammenstellen. Bestenfalls natürlich so, dass die Inhalte trotzdem aufeinander aufbauen.

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Kostenpunkt

Die Lernmaterialien für alle Kurse bis auf jene des Spezialisierungsmoduls Pro CS sind grundsätzlich kostenlos. In manchen Kursen müsst ihr jedoch für die Bewertung und Benotung eurer Klausuren und Projekte bezahlen – und das können schon auch mal 129 US-Dollar sein.

Und so läuft’s

Ihr könnt das Studium alleine oder in Gruppen in Angriff nehmen. Wer lieber mit anderen zusammen lernt, kann sich über das Cohorts Repo eine Gruppe suchen oder auch selber eine eröffnen.

Empfohlen wird, dass ihr alle Kurse innerhalb des Core-CS-Moduls nacheinander belegt, weil sie inhaltlich aufeinander aufbauen. An einer regulären Uni würdet ihr euch auch nicht in ein vertiefendes Seminar setzen, bevor ihr nicht die Einführungsveranstaltungen belegt habt. Natürlich dürft ihr Kurse eigenverantwortlich skippen – auch das solltet ihr allerdings nur machen, wenn ihr euch wirklich sicher seid, dass ihr den Stoff schon könnt.

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Im Advanced-CS-Modul sucht ihr euch ein Wahlmodul aus – zum Beispiel Advanced Programming – und belegt alle Veranstaltungen innerhalb des Moduls. Theoretisch gibt es in diesem Modul auch die Möglichkeit, sich aus verschiedenen Kursen eine eigene Vertiefung zusammenzustellen, das solltet ihr aber nur tun, nachdem ihr euch ausreichend Feedback aus der Community eingeholt habt.

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Die Teilnahme an den einzelnen Vorlesungsreihen ist für gewöhnlich jeweils an euer Einverständnis mit bestimmten Regeln geknüpft. Bevor ihr also Projekte oder sonstiges, was aus einem der Kurse entstanden ist, veröffentlicht, vergewissert euch, dass das mit den Teilnahmebedingungen konform geht.

Fazit

Klingt erstmal toll. Allerdings muss man wirklich Disziplin und Ehrgeiz über mehrere Jahre aufbringen, um das zu schaffen – da könnte man sich hierzulande, wo Bildung lange nicht so teuer ist wie anderswo, auch gleich an einer regulären Universität einschreiben. Zumal ihr für die Benotung vieler der Kurse am Ende dann doch etwas Geld in die Hand nehmen müsst. Vielleicht wird das am Ende pro Semester sogar gleich viel wie die Langzeitstudiengebühren, die ihr für ein Zweitstudium an einer regulären Uni je nach Bundesland eventuell locker machen müsstet. Ein Selbststudium hat Vorteile, ihr könnt euch eure Zeit frei einteilen, müsst euch aber auch selber motivieren – und das die ganze Zeit. Wer diese Disziplin nicht über Jahre aufbringt, aber einzelne Themenbereiche vertiefen möchte, kann sich, die nötigen Vorkenntnisse vorausgesetzt, einzelne Vorlesungen aus dem OSSU-Portfolio vornehmen.

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Dein t3n-Team

Philipp Jelitte

Guten Tag, vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich war darauf auf der Homepage der Open Source Society University. Das Corriculum ist schön überischtlich, jedoch ist der Anmeldeprozess überhaut nicht ersichtlich und verweist fehlerhaft auf Github. Mehr handfeste Info über diese Uni findet man nicht. Da frage ich mich, wie ein „klassischer“ deutscher Arbeitgeber mit diesem Rechercheergebnis umgeht, wenn jemand sich mit dieser „Uni“ im Lebenslauf bewirbt.

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