OpenAI überrascht mit KI-Autor: Wie überzeugend sind die Texte wirklich?

Kann Künstliche Intelligenz überzeugende literarische Texte verfassen? Laut The Guardian hat OpenAI ein neues Modell entwickelt, das besonders leistungsfähig im kreativen Schreiben sein soll. Obwohl es noch nicht offiziell veröffentlicht wurde, zeigte sich CEO Sam Altman schon jetzt beeindruckt von den Ergebnissen. Spannend ist der Zeitpunkt der Ankündigung: OpenAI und andere Tech-Unternehmen stehen nämlich aktuell im Konflikt mit der Kreativbranche, weil sie urheberrechtlich geschützte Werke für das Training ihrer KI-Modelle nutzen.
Sam Altman lobt literarische Qualität
Sam Altman teilte die Entwicklung des neuen KI-Modells in einem Beitrag auf X mit. Er sagte, dass er zum ersten Mal wirklich von einem Text beeindruckt gewesen sei, der durch eine KI erstellt wurde, und hob dabei besonders die sprachliche Präzision und die literarische Qualität der Ergebnisse hervor.
Als Beispiel veröffentlichte Altman einen von der KI generierten Kurztext. Die Aufgabe bestand darin, eine metafiktionale, literarische Geschichte zum Thema KI und Trauer zu schreiben. Das Ergebnis: Ein reflektierender Text über das eigene Training, den Umgang mit menschlichen Emotionen und das Konzept des Vergessens.
Bemerkenswert ist, wie die KI sich selbst beschreibt – als „ein Aggregat menschlicher Formulierungen“. Der Text thematisiert bewusst die Grenzen der eigenen Empathiefähigkeit. So erklärt die KI, dass sie zwar tröstende Worte anbiete, jedoch nicht aus echtem Mitgefühl, sondern weil sie gelernt habe, dass Menschen in solchen Situationen so reagieren würden.
Rechtsstreitigkeiten nehmen zu
Die Ankündigung heizt die Diskussion um die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke weiter an. Die Praxis, urheberrechtlich geschütztes Material wie Romane oder journalistische Texte für das Training von KI-Modellen zu verwenden, ist umstritten und hat schon zu mehreren Klagen geführt. In den USA laufen derzeit mehrere Verfahren gegen Tech-Konzerne wegen mutmaßlicher Urheberrechtsverletzungen. So hat zum Beispiel die New York Times OpenAI verklagt, während Autoren wie Ta-Nehisi Coates und Sarah Silverman ähnliche Klagen gegen Meta eingereicht haben.
Auch in Großbritannien findet derzeit eine vergleichbare Debatte statt. Dort wird eine Gesetzesänderung erwogen, die es KI-Unternehmen erlauben könnte, urheberrechtlich geschützte Werke für das Training ihrer Modelle zu nutzen, ohne vorher eine Erlaubnis einholen zu müssen. Der britische Verlegerverband hat diesen Vorschlag scharf kritisiert und Altmans Post als weiteren Beweis dafür bezeichnet, dass KI-Modelle auf urheberrechtlich geschütztem Material basieren.
Welche Rolle soll das Urheberrecht spielen?
OpenAI gab im vergangenen Jahr zu, dass ein Training von KI-Modellen ohne urheberrechtlich geschützte Werke kaum realisierbar sei. Das liege vor allem daran, dass das Urheberrecht mittlerweile nahezu alle Formen menschlichen Ausdrucks umfasst – von Blog-Posts und Fotos über Forenbeiträge bis hin zu Software-Code und Regierungsdokumenten. Ohne diesen umfangreichen Datenpool sei es nicht möglich, moderne KI-Modelle effektiv zu trainieren.
Wie Gerichte und Gesetzgeber künftig mit dem Schutz urheberrechtlicher Inhalte umgehen wollen, bleibt abzuwarten. Die zentrale Frage ist, wie ein fairer Mittelweg zwischen technologischem Fortschritt und dem Schutz geistigen Eigentums gefunden werden kann.
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