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Page-Builder: Mit Elementor baut ihr WordPress-Seiten visuell

Der recht junge Page-Builder Elementor für WordPress kann bereits mehr als eine halbe Million Installationen vorweisen. Was ist dran an diesem Plugin?

6 Min. Lesezeit
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Elementor ist ein Baustein-System für WordPress. (Foto: locrifa/Shutterstock)

Anfang Juni 2016 berichteten wir erstmalig über einen neuen Page-Builder aus dem Hause Pojo Themes. Seitdem hat sich das Plugin etabliert und gehört mit nahezu 600.000 Downloads zu den Marktführern dieser recht überschaubaren Branche.

Page-Builder-Plugins, die Homepage-Baukästen für WordPress

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Page-Builder für WordPress entsprechen in weiten Teilen dem Konzept des klassischen Homepage-Baukastens, nur eben bezogen auf die Verwendung innerhalb des meistgenutzten CMS der Welt. Wie in einem Homepage-Baukasten klicken wir Seiten Element für Element zusammen und befüllen die Elemente danach mit Inhalten. Dafür sind keine Code-Kenntnisse und ebenso wenig Designkenntnisse erforderlich. Beides ist allerdings mehr als hilfreich.

Page-Builder sind nicht zu verwechseln mit Themes, obwohl sie prinzipiell die gleiche Aufgabe erfüllen. Während ein Theme eine statische Schablone für die Anzeige deiner Inhalte ist, die nur eingeschränkt über den WordPress-Customizer verändert werden kann, bietet dir ein Page-Builder eine weitaus höhere Flexibilität, was die Gestaltung und Präsentation deiner Inhalte betrifft.

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Um die Verwirrung komplett zu machen, sollte aber durchaus erwähnt sein, dass ihr auch weiterhin ein Theme benötigt, um einen Page-Builder nutzen zu können. Die Standard-Themes aus WordPress eignen sich gut.

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Elementor: Von Null auf 600.000 in unter einem Jahr

Elementor startete letztes Jahr unter der Open-Source-Lizenz, was für ein Plugin dieser Art überaus ungewöhnlich war. So verwundert es nicht, dass Elementor vom Start weg eine hohe Aufmerksamkeit und ein entsprechendes Wohlwollen entgegengebracht wurde, zumal Pojo versprach, dass sich an der Kostenfreiheit auch nachhaltig nichts ändern würde.

Die Entwicklung schritt rasant voran. Im wöchentlichen Rhythmus wurden neue Features implementiert. Der Funktionsumfang lässt kaum Wünsche offen. Seit kurzem bietet Pojo eine kommerzielle Variante des Page-Builders unter dem Namen Elementor Pro an. Neue Features werden seitdem für die kostenfreie Version, wie auch für die kommerzielle Version entwickelt. Pojo scheint Wort zu halten. Auch die kostenlose Version wird weiterhin mit neuen Features versorgt.

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Theme-Entwickler können die kostenlose Version in ihre Angebote integrieren, während die Pro-Version nur vom Endkunden erworben werden kann.

Elementor: Installation und Inbetriebnahme

Elementor wird wie jedes andere Plugin installiert. Da es im Repository bereit steht, können wir es sogar direkt aus dem WordPress-Backend installieren und aktivieren. Aktuell ist die Version 1.4.4.

Einmal in Aktion, erkennen wir die Verfügbarkeit des Page-Builders am prominenten Button oberhalb unseres Text-Editorfensters.

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Elementor lädt mit prominentem Button zur Arbeit ein. (Screenshot: t3n)

Links in der Seitennavigation finden wir einen Heuptmenüpunkt namens Elementor. An dieser Stelle setzen wir globale Einstellungen und haben Zugriff auf alle einmal angelegten Templates. Werkzeuge zu Wartungszwecken und eine System-Information der wichtigsten Parameter unserer WordPress-Umgebung runden den Leistungsumfang ab.

Elementors eingängiges Bedienkonzept

Betätigen wir in Beiträgen oder Seiten den bereits genannten Button, so öffnet sich bildschirmfüllend ein Bearbeitungsfenster.

Elementor bei der Arbeit in einem Beitrag. (Screenshot: t3n)

Die Designelemente des zugrundeliegenden Themes werden unverändert und unveränderbar angezeigt. Im abgebildeten Beispiel wirken sich alle Änderungen, die mit Elementor gemacht werden können, ausschließlich auf den für den Beitrag vorgesehenen Raum aus. So könnten wir individuelle Beiträge in einer Art und Weise aufwerten, wie man es sonst nur von Printmagazinen kennt.

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Wem die eigenen Ideen fehlen, der entscheidet sich für eine der 60 vorgefertigten Vorlagen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich auf für Einsteiger, denn die einmal eingefügte Vorlage bleibt ja voll bearbeitbar. Auf diese Weise lernen wir am lebenden Objekt, wie welches Ergebnis erzielt werden kann.

Elementor kommt mit einem ganzen Haufen professioneller Vorlagen. (Screenshot: t3n)

Neben den Standard-Features, wie dem Einfügen von Texten, Bildern oder Videos, liefert Elementor eine breite Palette weiterer Elemente mit. Darunter finden sich Akkordeons, Slider, Karusselle, Medieneinbindungen oder Tabs. Ebenfalls können wir aber auf die WordPress-Standards, wie neueste Beiträge, neueste Kommentare und so weiter, zugreifen.

Erscheint ein Design zufriedenstellend, so können wir es über ein kleines Screen-Icon unten rechts in verschiedenen Auflösungen testen. Zur Verfügung stehen Desktop, Tablet und Smartphone, wobei sich Elementor an die hergebrachten Breakpoints, so etwa 360 Pixel für Smartphones, hält.

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Wenn wir wollen, dass das Layout die Standardansicht des Themes durchbricht, müssen wir in den Page Settings des Beitrags oder der Seite, anstelle des Standardwertes „Vorgabe“ unter „Template“ den Wert „Elementor Canvas“ wählen.

Mit einem kleinen Switch ändert sich alles – wieder einmal. (Screenshot: t3n)

Elementor wurde mit Hilfe der Community in verschiedenste Sprachen übersetzt. Deutsch ist auch darunter. So dürfte die Verwendung auch für diejenigen, die des Englischen weniger mächtig sind, kein Problem darstellen.

Was passiert, wenn ihr Elementor deaktiviert?

Page-Builder gehören zu denjenigen Plugins, die nicht einfach mal eben wieder so deinstalliert werden können. Natürlich hindert euch nichts an dieser Maßnahme, nur werdet ihr euch danach ganz sicher wundern, was mit der Gestaltung eurer Website passiert ist.

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Die meisten am Markt befindlichen Page-Builder arbeiten mit Shortcodes, die sie in die Inhalte einbetten. Deinstallieren wir ein solches Plugin, bleiben alle Shortcodes erhalten, ergeben aber für WordPress keinen Sinn mehr und zerstören so unsere Inhalte. Wieder andere Plugins lassen zwar ihre Shortcodes nicht stehen, nehmen dafür aber alle Inhalte, die innerhalb des Builders entstanden sind, mit in den Orkus.

Elementor ist da ein regelrecht vorbildlicher Vertreter seiner Zunft. Zwar verlieren wir auch nach der Deaktivierung von Elementor das gesamte Layout, die Inhalte jedoch bleiben als reines HTML erhalten. Das sieht nicht mehr ganz so schick aus, funktioniert aber noch.

Ein weiterer Risikofaktor besteht darin, dass wir nicht vorhersehen können, wie lange ein bislang möglicherweise tolles Plugin in der Zukunft noch gepflegt wird. Entscheiden sich deren Macher für weniger Arbeit und mehr Freude, könnte es schnell vorbei sein, mit der Unterstützung des gewählten Page-Builders in neueren WordPress-Versionen.

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Page-Builder bauen eigentlich gar keine Pages

Solltet ihr glauben, dass ein Page-Builder ein Layout generiert, das danach unabhängig von diesem Page-Builder fort existiert, so täuscht ihr euch ganz gewaltig. Deshalb ist die Entscheidung für einen Page-Builder weitreichend, denn auch ein Wechsel ist nicht ganz trivial.

Das liegt daran, dass Page-Builder eben keine Themes, sondern Plugins sind. Hier wird zur Laufzeit ein Gerüst aufrechterhalten, das keinen statischen Unterbau hat, so wie es etwa ein Theme hätte. So betrachtet, bauen Page-Builder eigentlich keine Pages, sondern stellen lediglich eine Art Präsentationsschablone, die bei Bedarf angewendet wird.

Deshalb könnt ihr mit einem Page-Builder keine optimalen Ladezeiten erreichen. Da sind Themes von der Grundkonzeption her immer ein Stück schneller. Fairerweise ist zu sagen, dass Elementor hier mit einem Datenoverhead von runden 144 Kilobyte und acht CSS- und JS-Dateien keinen übermäßig großen Fußabdruck setzt.

Auch die Aussage, Page-Builder würden generell mit jedem Theme arbeiten, ist mit Vorsicht zu genießen. Natürlich soll eine solche Aussage lediglich die Hemmschwelle senken und so suggerieren, dass man sich eben gerade nicht bindet, so man sich für ein Produkt entscheidet. Stimmen tut das nicht.

Immer mehr Theme-Entwickler bündeln ihre Themes mit einem Page-Builder. Das wirkt natürlich zunächst höchst komfortabel, hat aber neben den genannten Nachteilen auch jenen, dass die Nutzer solcher Kombinationen sich außerhalb des WordPress-Standards bewegen, was sie weniger flexibel im weiteren Umgang mit dem System werden lässt.

Integration: Page-Builder sind eine eigene Welt

Designer werden sich zu Recht daran stören, dass Page-Builder stets mit ihrer eigenen Designphilosophie aufwarten. Die Bedienung dieser Aufsätze hat mit der Bedienung von WordPress ansonsten nicht mehr viel zu tun. Konsistent ist das nicht. Designentscheidungen des WordPress-Teams, die sicherlich aus guten Gründen erfolgen, werden über den Haufen geworfen. Als Verwender sind wir darauf angewiesen, dem Plugin-Hersteller zuzutrauen, eine gute Usability zu entwerfen.

Glücklicherweise ist das Risiko, nach einer Weile der Nutzung auf irgendwelche Dealbreaker zu stoßen, bei Elementor recht gering, denn das Plugin ist in seiner Grundversion kostenlos verfügbar. So könnt ihr es auf Herz und Nieren testen, bevor ihr euch endgültig entscheidet. Testet es vor allem nicht auf einer Live-Website.

Fazit: Wenn schon Page-Builder, dann Elementor

Meine generelle Empfehlung, ihr werdet es euch schon gedacht haben, lautet, keine Page-Builder zu verwenden. Alle Vertreter dieser Zunft errichten einen mehr oder weniger hohen Wall, der sie davor schützen soll, dass ihr euch irgendwann für ein anderes Plugin entscheidet. Zwar ist Elementor hier noch eines der sanftesten Exemplare, das Layout verliert ihr aber auch hier.

Wenn der Wunsch nach einem visuellen Editor in eurem WordPress aber übermächtig ist, dann ist Elementor keine schlechte Wahl. Neben der kostenlosen Variante gibt es ein Elementor Pro, das mit exklusiven Features auf potenzielle Poweruser abzielt. Elementor Pro ist ein eigenständiges Plugin und kann nicht einfach per Update installiert werden. Die Kosten beginnen bei 49 US-Dollar für eine Jahres-Lizenz auf einer Domain.

Weitere Einschätzungen zu Elementor und Page-Builder im Allgemeinen

  • The Ultimate Page Builder Plugin Comparison For Photographers | Imagely
  • Elementor Review: A Quality WordPress Page Builder With Unique Features | Pagely
  • Elementor Pro Review: A Powerful New WordPress Page Builder Plugin | Athemes
  • WordPress Page builder plugins: a critical review | Pippin’s Plugins
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7 Kommentare
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Dein t3n-Team

Arj

Layers ist schrott und total überteuert!

Antworten
Manuel

Sorry, aber die Zahlen sind falsch. Aktive Installationen sind nicht mehr als eine halbe Million, sondern 90.000. Siehe https://de-ch.wordpress.org/plugins/elementor/advanced/
Die Downloads sind gut 600.000. Das ist doch ein Unterschied…

Antworten
Janosch

Ohne Page Builder wird ein Untenehmen es schwer haben moderne Elemente auf seine Webseite zu projizieren. Aus meiner Sicht sind diese Tools nicht mehr wegzudenken, denn der Kunde kann nicht wegen jeder kleinen Änderunge zum Webdesigner rennen sondern muss zeitnah seine Webseite selbst anpassen können. Mit HTML? … das kann er nicht. Schaut euch MailChimp an, wäre das System HTML basiert würde der nicht so einen Erfolg verzeichnen. Bleibt aber immer jedem selbst überlassen was er wie umsetzt.

Antworten
davisbrown562

„Teste, die neuesten Web-Design und Website-Builder-Tools hier TemplateToaster jetzt!“ http://templatetoaster.com/de

Antworten
Nils Schulte am Hülse

Wir haben bereits eine Infopage zu dem Divi Theme Divi.World erstellt und beginnen gerade eine entsprechende deutschsprachige Infoseite zu Elementor namens Elementor.World aufzubauen. Denn neben dem Problem eines späteren Wechsels ist bei allen Page Buildern derzeit auch das Problem, das die Dokumentation meist ausschließlich in englischer Sprache vorliegt und Support ebenfalls auch nur in Englisch verfügbar ist. Wer mit Englisch wenig vertraut ist, kommt schnell an seine Grenzen.

Antworten
Webdesign Köln

Grüß Dich Dieter !

Super Beitrag, aber was spricht gegen Divi als Page Builder ?

Mit Freundlichen Grüßen

Kai Zacher

Antworten
Leo

Wie ist das denn mit dem „kostenfrei“ zu verstehen?
Müsste ein Webdesigner pro Kunde eine Lizenz á 49 € erwerben, wenn er das Template weiterreicht?

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