Panik an der Börse? Wie ein 127 Jahre altes Gedicht Warren Buffetts Anlagestrategie inspiriert

Angesichts fallender Kurse nicht verzweifeln, sondern ein Gedicht lesen – meint Warren Buffett. (Bild: Shutterstock/Ground Picture)
Die massiven Kürzungen im Staatsapparat sowie die Handelspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump sorgen derzeit für Unruhe an den Finanzmärkten. Die USA, so die Befürchtung, könnten in eine Rezession – „Trumpcession“ genannt – rutschen.
4 Billionen Marktwert verloren
Die wichtigsten US-Indizes befinden sich seit Tagen im Rückwärtsgang. Allein der S&P 500 hat seit dem Rekordhoch am 19. Februar 2025 fast zehn Prozent an Wert verloren. Über vier Billionen US-Dollar an Marktwert gingen seitdem verloren.
Kein Wunder, dass vor allem unerfahrene Anleger:innen um ihre Investitionen bangen. Zumal die Börsentalfahrt durchaus noch weiter gehen könnte. „Es lässt sich einfach nicht vorhersagen, wie weit Aktien in einem kurzen Zeitraum fallen können“, erklärte dazu einmal Starinvestor Warren Buffett.
Warren Buffett: Lest dieses Gedicht
Das „Orakel von Omaha“ ist allerdings mit seinen 94 Jahren auch erfahren genug, um zu wissen, dass es auch nach heftigen Kursrutschen irgendwann wieder bergauf geht. In einem Brief an die Aktionär:innen seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway riet Buffett ihnen im Jahr 2017, ein paar Zeilen aus einem 1895 geschriebenen Gedicht zu beherzigen, wie CNBC berichtet.
Die Rede war dabei von dem Gedicht „If“ des britischen Schriftstellers Rudyard Kipling, in dem dieser der Tugend der Gelassenheit ein Denkmal setzte. Buffett formte dabei aus Auszügen aus dem Gedicht einen eigenen Glaubenssatz.
If you can keep your head when all about you are losing theirs … If you can wait and not be tired by waiting … If you can think — and not make thoughts your aim … If you can trust yourself when all men doubt you … Yours is the Earth and everything that’s in it.
Kühlen Kopf bewahren und an Zielen festhalten
Konkret will Buffett Anleger:innen dabei ans Herz legen, auch in schwierigen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und an den eigenen langfristig ausgelegten Zielen festzuhalten. Schließlich seien heftige Korrekturen oder gar Bärenmärkte mit Rückgängen um zehn oder 20 Prozent kaum vorhersagbar.
Aber sie gehen vorbei. Daher sieht Buffett solche Einbrüche auch als „außergewöhnliche Chancen“ – und ein Blick auf die Entwicklung der Börsen in den vergangenen Jahrzehnten gibt ihm Recht.
Bärenmarkt hält Schnitt kein Jahr an
Laut Daten von Hartford Funds hat ein durchschnittlicher Bärenmarkt seit 1928 im Schnitt weniger als zehn Monate angedauert. Danach ging es jeweils wieder nach oben. Oder, wie Buffett im Hinblick auf das Ergreifen von Chancen sagte: „Wenn es Gold regnet, greifen Sie zum Eimer und nicht zum Fingerhut“.