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Pendlerstudie zeigt: Nichts ist gesünder, als mit dem Rad zur Arbeit zu fahren

Lieber mit dem Rad statt dem Auto zur Arbeit: Pendelnde, die auf das Fahrrad setzen, leben gesünder und meist länger. In welchem enormen Ausmaß, zeigt diese britische Studie.

3 Min. Lesezeit
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Fahrrad statt Auto: Pendler, die sich bewegen, leben gesünder. (Foto: Shutterstock)

Die Corona-Pandemie hat zur Folge, dass viele Städte gerade ihre Verkehrsstrategie neu denken. Autospuren werden zu Fahrrad- und Fußwegen umgebaut, um den Mindestabstand unter der Bevölkerung zu gewährleisten. Denn immer mehr Menschen verzichten dieser Tage auf Bus und Bahn. Mit dem Auto in die Stadt zu fahren, das haben sowieso schon viele Berufstätige auch vor Corona sein lassen. In New York, Mexico City, Berlin und Budapest sind jetzt autofreie Nebenstraßen eingerichtet worden. In London haben die Stadtplaner die größte autofreie Zone der Welt in einer Metropole ausgerufen. Doch auch ohne die Abstandsregeln waren sich Stadtplanende bereits einig, dass der Raum zugunsten von klimafreundlichen Mobilitätskonzepten neu verteilt werden muss: mehr Fahrrad, weniger Auto. „Das ist die größte Herausforderung für uns“, kommentierte Londons Bürgermeister Sadiq Khan den Umbau der Verkehrsnetzes gegenüber The Guardian.

300.000 Pendler, 25 Jahre: Radfahrer sind gesünder

Mit dem Rad zur Arbeit: Das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, ist bei Radfahrenden um 24 Prozent geringer als bei Autofahrenden. (Foto: Shutterstock)

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Was für einen Einfluss eine weitestgehend autofreie Stadt haben könnte, in der Menschen mit dem Rad zur Arbeit fahren oder zu Fuß ins Büro gehen, zeigt jetzt eine umfangreiche Gesundheitsstudie aus Großbritannien. Die Cambridge University und das Imperial College London haben Daten von über 300.000 Pendlerinnen und Pendlern in England und Wales von 1991 bis 2016 ausgewertet. Das Ergebnis: Nichts ist laut den Forschern gesünder, als mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Zu Fuß zur Arbeit zu gehen, toppe die öffentlichen Verkehrsmittel. Mit dem Auto ins Büro zu fahren, hätte den schlechtesten Einfluss auf die Gesundheit der Probanden gehabt. In Zahlen heißt das konkret: Radfahrende hätten im Vergleich zu Autofahrenden eine um 20 Prozent verringerte Frühsterblichkeitsrate aufgewiesen. Viele weitverbreitete Krankheitsbilder seien unter den Teilnehmenden signifikant weniger aufgetreten.

„Unser Körper lebt von der Bewegung: Wenn wir uns bewegen, läuft alles rund.“

Allein das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, soll bei Radfahrenden um 24 Prozent geringer sein als bei Autofahrenden. Dazu zählen Herzinfarkte und Schlaganfälle. Das Risiko, an Krebs zu sterben, sei um 16 Prozent geringer. Generell hätten Radfahrerinnen und Radfahrer elf Prozent weniger Krebsdiagnosen als Autofahrerinnen und Autofahrer aufgewiesen. „An dem Sprichwort ‚Wer rastet, der rostet‘ ist etwas absolut Wahres dran“, erklärt auch die Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann im t3n-Gespräch. „Unser Körper lebt von der Bewegung: Wenn wir uns bewegen, läuft alles rund. Es ist ein System, das sich selbst repariert und nur kaputt geht, wenn wir es nicht benutzen.“ Zudem würden Menschen für den Körper schädliche Stresssymptome abbauen, wenn sie sich bewegen. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum gibt es viele Indizien dafür, dass negativer Stress die Krebsentwicklung fördert.

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Dem entgehen stehen jedoch viele Unfallopfer. Mit dem Fahrrad in der Stadt zu fahren, birgt noch immer Gefahren. So starben 2019 zwar weniger Menschen auf deutschen Straßen als im Vorjahr. Innerhalb der Gruppe der Verkehrstoten sticht die Gruppe der Radfahrenden jedoch heraus. Demnach kamen insgesamt 158 Menschen im ersten Halbjahr 2019 ums Leben, was einen Anstieg um 11,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum ausmacht. Abschließende Zahlen für das vergangene Jahr hat das Statistische Bundesamt noch nicht veröffentlicht. Im Jahr 2018 starben 445 Radfahrende bei Unfällen. Im Jahr 2017 waren 382 Radfahrerinnen und Radfahrer umgekommen. In einer vorläufigen Prognose rechnen die Analysten der Bundesbehörde jedoch damit, dass der Trend wohl weiter ansteigen dürfte. Vor allem in den engen Straßen der Städte ist das Unfallrisiko für Radfahrende enorm.

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Weiter mit dem Rad zur Arbeit

Auch deshalb sind die mit der Coronakrise neu erdachten Mobilitätskonzepte vieler Städte erfreulich. Breite und abgegrenzte Radwege, die nicht durch fahrende Autos mitbenutzt oder durch parkende Autos versperrt werden, senken das Unfallrisiko enorm. Durch die neue Bewegungsfreude und bessere Luft können zudem viele Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung gesenkt werden. Die aktuelle Covid-19-Pandemie führt dazu, dass vielerorts zugunsten von Radfahrerinnen und Radfahrern Raum bereitgestellt wird. Auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan ist überzeugt, dass die dauerhafte Einschränkung der Autonutzung und der Vorrang der Interessen von Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrerinnen und Radfahrern die Lebensqualität in den Städten deutlich verbessern wird. In welchem Ausmaß, das lässt die Gesundheitsstudie der Cambridge University und das Imperial College London schon jetzt erahnen.

Richtig naschen: Gesunde Snacks für den Büroalltag
Frischer Naturjoghurt unterstützt die Verdauung. Joghurt enthält viel Kalzium und wirkt durch aktive Milchsäurebakterien probiotisch. Das stärkt die Darmflora und das Immunsystem. Sogar mit einer leichten Laktoseintoleranz verträgt man Joghurt meist noch ganz gut. Wer mag, kann noch Früchte oder Haferflocken dazugeben. (Foto: Shutterstock)

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Autofahrer

Noch eine von den Grünen gehypte Studie, die uns nichts sagt und nichts beweist, sondern passt sehr in die politischen Klischees in Deutschland.

Sorry, aber lächerlich :( Hat schon jemand probiert den ganzen Winter mit Schnee und Co. täglich 20 Km zu pendeln? Unter welchen Bedingungen wurde es getestet? Wenn man um die Ecke wohnt und alles sei flach?

Antworten
Andreas Weck

Hallo Autofahrer, also zunächst mal hat das keiner von dir verlangt. Du kannst fahren, womit du willst. Es geht lediglich um einen Fakt – du kannst den akzeptieren oder ihn weg ignorieren -, dass Bewegung gesünder ist als sich nicht zu bewegen. Mit Grün, Blau, Schwarz oder Rot hat das wenig zu tun. Und klar, nicht jeder kann und nicht jeder muss. Aber dass Fahrrad fahren gesünder, umweltfreundlicher, günstiger und – zumindest in den Metropolregionen – auch oft schneller geht, liegt ja auf der Hand. Dass das für Leute, die im Winter 20 km fahren, dann mal zumindest in dieser Jahreszeit nichts wird, versteht jeder. Aber im Sommer? Eigentlich ziemlich easy, insofern man gesunde Beine hat.

Gruß Andreas

Antworten
Timm

Richtig!
Außerdem liegt in den Wintermonaten inzwischen kaum noch Schnee, in Berlin zumindest diesen Winter gar nicht.

Mittlerweile gibt es Funktionskleidung, die das Fahrradfahren bei unter 0 Grad ermöglicht. Einfach mal die Straßen im Winter beobachten, kann zu erstaunlichen Erkenntnissen führen (@Autofahrer)!

In ländlichen Regionen ist diese Argumentation sicherlich nicht überzeugend, aber in Metropolen ist die Verkehrswende hin zum Fahrrad überfällig. Und zum Glück gibt es immer mehr Fahrradfahrer, sonst wären die Straßen im Berufsverkehr noch überfüllter, mit 5 bis 7-Sitzern in denen zu 90% lediglich eine Person fahren.

Antworten
Mathes

Auch im Winter ist Fahrradfahren kein Problem.
Auch nicht in ländlichen Regionen.
Die täglich 2x35km mit in Summe 1100hm fahre ich (fast) Witterungs- und Jahreszeitunabhängig und bin damit nicht allein. Mit dem Öffis würde ich auch 2h pro Tag brauchen, mit dem Rad sind’s 3 – also 3h Bewegung zum Preis von einer.

Um der Topographie den Schrecken zu nehmen wurden Pedelecs erfunden. Kann man nutzen – muß man nicht, jeder wie er möchte, Zeit hat und es der individuellen Fitness entspricht.
Die Witterung bekommt man mit moderner Funktionskleidung in den Griff.

Das einzige ungelöste und offensichtlich unerkannte Problem ist, daß es außerhalb der Städte keine (hier) oder zu wenige Radewege (allgemein) gibt. Das ist ein wirkliches Hindernis. Nicht jeder hat Spaß daran sich bedrängen, schneider, anhupen zu lassen, nur dafür das er (oder sie) so am Straßenverkehr teilnimmt, wie der Gesetzgeber das einst vorgesehen hat.
Leider wird immer wieder vergessen, daß ein großer Teil der Pendlerströme aus dem Umland in die Städte fließt. Will man einen Teil dieser Pendler bewegen auf das Rad umzusteigen, wäre es sicherlich hilfreich ihnen auch eine Möglichkeit zu bieten sicher und entspannt fahren zu können. In der Stadt und auf dem Weg bis zur Stadt genau so.

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