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Peter Thiel schwingt die nächste Verbalkeule gegen das Silicon Valley

Peter Thiel ist Startup-Investor und Scharfmacher zugleich. In einem Interview wettert der Milliardär jetzt gegen den Konformismus im Silicon Valley – und hat schlechte Nachrichten für Berlin.

Von Daniel Hüfner
2 Min. Lesezeit
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Paypal-Gründer und Milliardär Peter Thiel. (Foto: dpa)

Paypal-Gründer und Milliardär Peter Thiel hat wieder einmal die Verbalkeule gegen das Silicon Valley geschwungen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Google überhaupt noch irgendwo im Silicon Valley anzutreffen ist, beträgt deutlich weniger als 50 Prozent“, sagte Thiel in einem langen Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung.

Peter Thiel ätzt gegen das Silicon Valley

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Dem 51-Jährigen zufolge hat das innovativste Tal der Welt zuletzt viele seiner jahrelang einzigartigen Vorteile eingebüßt. „Es gab die Netzwerk-Effekte an allen Ecken und Enden. Es gab diese hohe intellektuelle Intensität und Vielfalt. Es gab gute Leute, die nur darauf warteten, loszulegen, Unternehmer, Investoren, Innovatoren. Und es gab diese unglaubliche Geschwindigkeit, vor allem, was konsumentenorientierte Internet-Firmen angeht. Die Situation hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert“, erklärte Thiel. Inzwischen könnten Gründer ihre Firmen an jedem Ort der USA starten und bekämen auch das nötige Geld dafür. Die einst positiven Netzwerk-Effekte im Silicon Valley hätten sich zudem „in ihr Gegenteil verkehrt, ja geradezu pervertiert“.

Schuld daran sei vor allem der Konformismus in der kalifornischen Region. Die Weisheit der vielen habe sich in die Dummheit der vielen verwandelt. „Der intellektuelle, aber auch der politische Konformismus im Silicon Valley ist zum Schreien. Um es klipp und klar festzuhalten – ich muss es auf Deutsch sagen: Die Köpfe haben sich gleichgeschaltet. Der eine sagt, was der andere sagt, um ja nicht anzuecken“, so Thiel, der im vergangenen Jahr nach Los Angeles gezogen ist.

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„Berlin zeigt Symptome von Trägheit“

Schlechte Nachrichten hat der Investor allerdings auch für die Berliner Gründerszene. Zwar hat sich Thiel in der Vergangenheit an einigen Startups aus der Bundeshauptstadt beteiligt. Zum Beispiel an der Smartphone-Bank N26 oder dem Steuerportal Taxfix. Ob weitere Investments folgen werden, ist jedoch fraglich. „Ich bin heute weniger optimistisch, was Berlin angeht, als noch vor ein paar Jahren“, sagte Thiel der Zeitung. „Die deutsche Hauptstadt zeigt auch schon Symptome von Trägheit. Berlin muss sich ernsthaft fragen – will es ein Ort sein, wohin junge, ambitionierte Leute gehen, um etwas zu bewegen, oder will es ein Ort sein, wohin junge Leute ziehen, um bereits in frühen Jahren in Rente zu gehen? Beides geht nicht.“

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t3n meint:
Peter Thiel hat recht, wenn er sagt, dass das Silicon Valley viele seiner exklusiven Standortvorteile verloren hat. Zumal viele Gründe die horrenden Mieten nicht mehr mittragen wollen und können. Aber: Dass das nächste Google deshalb nicht aus dem Silicon Valley kommt – nun Herr Thiel, vielleicht ist es ja schon längst da? Nicht weniger als 32 Einhörner hat die Region allein vergangenes Jahr hervorgebracht. Zum Beispiel das E-Zigaretten-Startup Juul. Bewertung: 33 Milliarden Dollar.
Daniel Hüfner
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Ukrainer

Silicon Valey ist und war nicht besonders billig. Wer dort echt kräftig verdienen kann, sind die Immobilienbesitzer. Und was die Gründung angeht, bekommt man den Eindruck, dass man es auch in Austin machen kann. Ja, es ist Texas, nicht so gehypt wie Kalifornien, aber viele IT-Firmen sind schon da.

Und mit Konformismus… meint er wahrscheinlich, dass man nach außen gegen Trump sein sollte, lieber noch öffentlich für AOK sein und von Obama-Zeiten träumen, dann bist du ja so wie alle.

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