
It’s a wrap: Tandemploy und Phenom gehen ab sofort gemeinsame Wege. (Bild: Phenom People, Inc.)
Der Exit von Tandemploy folgt ein gutes Jahr nach der #AllFemale-Finanzierungsrunde im Januar 2021. Angesichts der Erkenntnis, dass ihr Gesellschafterkreis viel zu männerdominiert war, nahmen die Tandemploy-Gründerinnen und -CEO, Jana Tepe und Anna Kaiser, ausschließlich Frauen in die Runde auf. Kurz darauf gründeten sie gemeinsam mit ihren Investorinnen die Initiative encourageventures, einen Zusammenschluss aus hochkarätigen Investorinnen, die ausschließlich in Startups mit mindestens einer Frau im Gründungsteam investieren. In wenigen Monaten ist das Netzwerk auf über 400 VC-Geberinnen und Mentorinnen angewachsen. Keine zwölf Monate später erfolgt mit dem Phenom-Merger nun der erste Exit eines weiblich geführten Unternehmens aus der Initiative heraus. Der Schritt Richtung USA hat erneut Symbolcharakter in der deutschen und europäischen Gründerszene, in der es eine strukturelle Benachteiligung von weiblichen Führungsteams gibt. Laut State of European Tech Report von Atomico und Slush hat sich trotz boomender Startup-Szene die Lage für weibliche Gründerinnen im Vergleich zu den Vorjahren weiter verschlechtert. Der Anteil von All-Female-Teams am insgesamt eingesammelten Kapital sank auf 1,1 Prozent (im Gegensatz zu 90,1 Prozent rein männlicher Teams).
„Unser vergangenes Jahr hat sehr eindrücklich gezeigt, was alles möglich ist, wenn Menschen, egal welchen Geschlechts, bereit sind, in Frauen zu investieren. Dass noch viel mehr möglich ist, wenn eine diverse Gründer:innenlandschaft Normalität ist, zeigt der internationale Tech-Markt schon lange“, so Anna Kaiser. Vor diesem Hintergrund war der Zusammenschluss mit einem amerikanischen Unternehmen nur konsequent. Neben dem Wunsch, international zu wachsen, spielten auch das Thema Diversität und eine gemeinsame Haltung eine entscheidende Rolle. Sowohl Tandemploy als auch Phenom werden von den Gründer:innen im Tandem geführt. Jana Tepe und Anna Kaiser teilen sich die Geschäftsführung von Tandemploy, die Brüder Mahe und Hari Bayireddy agieren als CEO und COO an der Spitze von Phenom.
„Wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir uns sehr ähnlich sind, sowohl im Hinblick auf unsere Produkte als auch was unsere Haltung als Gründer:innen betrifft. Auf dem mitunter harten amerikanischen Arbeitsmarkt mit vergleichsweise wenig Flexibilität für angestellt Tätige ist Phenom eine absolute Lichtgestalt“, so Jana Tepe. Das bestätigen auch die verschiedenen Rankings zur Mitarbeiterzufriedenheit.

Tandemploy entwickelt digitale Talentmarktplätze für Unternehmen und unterstützt diese mitarbeiterzentriert bei ihrer digitalen Transformation.
Das 30-köpfige Team von Tandemploy, das in Berlin ein Büro hat, aber zu 100 Prozent hybrid arbeitet, wird nun Teil der internationalen Belegschaft von Phenom. Rund 1.200 Mitarbeitende entwickeln und vermarkten die Talent-Experience-Software des in Philadelphia beheimateten Unternehmens an Standorten weltweit. Die Tandemploy-Gründerinnen sehen es als Chance, ihr Produkt, das als B2C-Jobsharing-Plattform gestartet ist und sich zu einer B2B-Talentmarktplatz-Software gewandelt hat, weiterzuentwickeln und Millionen Mitarbeitenden zugänglich zu machen. Schon jetzt nutzen einige der größten europäischen Unternehmen, darunter die Lufthansa Group, Evonik Industries und Ernst & Young, die Software von Tandemploy, um vernetztes Arbeiten zu ermöglichen und Talenten die bestmögliche Employee-Experience zu bieten. Phenom wiederum erweitert durch die Übernahme die Möglichkeiten seiner KI-gestützten Talent-Experience-Management-Plattform (TXM) und die Präsenz des Unternehmens in Europa. Die gemeinsame Vision und das Ziel sind klar: Arbeit ganz anders und menschenfreundlich zu gestalten. Der von Phenom angestrebte Weg zum IPO wird für die Tandemploy-Gründerinnen und ihr Team das nächste große Abenteuer.
Mehr zum Tandemploy-Phenom-Merger gibt es auf dem Tandemploy-Blog.
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