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Meilenstein für Photovoltaik: Selbst mit Batterie schlagen die Anlagen Gaskraftwerke im Preis

Erstmals haben die Erneuerbaren einen wichtigen Meilenstein erreicht: Sie unterbieten konventionelle Kraftwerke – selbst, wenn man die Kosten für große Batteriespeicher einbezieht.

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Auch in Deutschland haben Solarspeicher stark zugelegt – allerdings vor allem in Form von Heimspeichern, die bei den meisten Photovoltaikanlagen gleich mitinstalliert werden. (Symbolbild: Dusan Petkovic / Shutterstock)

Schon lange sind Wind- und Solarparks hierzulande günstiger als konventionelle Kraftwerke, wenn man die Gestehungskosten für jede Kilowattstunde betrachtet. Doch der Vergleich hinkt: Gaskraftwerke etwa können ihren Strom genau dann produzieren, wann er gebraucht und gut bezahlt wird. Wollen erneuerbare Energien mitziehen, brauchen sie große Batteriespeicher, was ihre Stromgestehungskosten entsprechend nach oben treibt.

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Doch mittlerweile haben sich die Verhältnisse geändert. Das geht aus einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hervor. Danach sind große Photovoltaik-Freiflächenanlagen auch mit Batterien mittlerweile im Schnitt günstiger als fossile Stromlieferanten. Dabei ging das ISE von einem Verhältnis der installierten PV-Leistung zur Batteriekapazität von 3:2 aus. Das bedeutet: Für je 300 Megawatt sind 200 Megawattstunden an Batterien installiert. Je größer der Speicher, desto höher sind zwar die Stromgestehungskosten – aber umgekehrt auch die potenziellen Erlöse an der Strombörse. „Der Nutzen des Batteriespeichers ist hier in erster Linie die Verstetigung der Stromerzeugung des Kraftwerksparks und einer sich daraus erhofften Vermarktung zu höheren Preisen“, schreibt das ISE.

Balkendiagramm zu den Stromgesteungskosten verschiedener Energiequellen

Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien und konventionelle Kraftwerke an Standorten in Deutschland im Jahr 2024. Spezifische Stromgestehungskosten sind mit einem minimalen und einem maximalen Wert je Technologie berücksichtigt. (Grafik: Fraunhofer ISE)

Insgesamt beziffert das ISE die Gestehungskosten bei PV-Batterie-Kombinationen mit mehr als einem Megawatt PV-Leistung auf 6 bis 10,8 Cent pro Kilowattstunde. Gas- und Dampfkraftwerke, die günstigsten fossilen Energielieferanten, kommen auf 8,8 bis 15,6 Cent – aber das auch nur, wenn sie ihre Wärme „auskoppeln“ und verkaufen können. Am teuersten sind der Studie zufolge neugebaute Kernkraftwerke mit 13,6 bis 49 Cent. Darin sind Folgekosten und Endlagerung noch nicht einmal eingepreist.

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Dass die Berechnungen zur wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit nicht nur rein akademische Überlegungen sind, zeigt eine Meldung der U.S. Energy Information Administration (EIA). Danach wurden allein in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres fünf Gigawatt an großen Batteriespeichern („Utility-scale“) zugebaut. An Gaskraftwerken gingen im selben Zeitraum nur 0,4 Gigawatt ans Netz. Fast der gesamte Batteriezubau entfiel auf nur vier Bundesstaaten: Kalifornien, Texas, Arizona und Nevada – also genau dort, wo es auch viel Sonnenenergie gibt.

Auch in Deutschland haben Solarspeicher stark zugelegt – allerdings vor allem in Form von Heimspeichern, die bei den meisten Photovoltaikanlagen gleich mitinstalliert werden. Allerdings lassen sich diese nur selten „netzdienlich“ fernsteuern lassen. Fachleute erwarten aber, dass große Batteriespeicher künftig auch bei großen Solar- und Windparks zur Standardausstattung werden.

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